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Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Titel: Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pernille Tranberg , Steffan Heuer
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engmaschige Verfolgung eines Verbrauchers über Webseiten und Apps über Jahre hinweg wäre nicht möglich, wenn wir nicht freiwillig viele dieser wertvollen Informationen verrieten. Wir sind süchtig danach, uns online unterhalten zu lassen. Doch jedes Lied, das wir hören, jeden Film, den wir streamen, jedes Foto, das wir hochladen, kommentieren oder taggen, ist ein Steinchen im Puzzle unserer Online-Identität. Marketingspezialisten haben den Unterhaltungswert unserer Daten längst erkannt und nutzen unsere Lust auf Abwechslung nach allen Regeln der Kunst aus. Mit den Schattenseiten des Entertainments werden wir uns im nächsten Kapitel beschäftigen.
    Tipps und Tricks (siehe Kapitel 13)
Löschen Sie Ihre Cookies und Ihr Webprotokoll (I-1)
Verwenden Sie Google-Datenschutz-Werkzeuge und vermeiden Sie es, zu häufig Google zu nutzen (I-2)
Diese Informationen gehören nicht in soziale Netzwerke (I-3)
Verwenden Sie mehrere Browser (I-4)
Grundlegende Sicherheit bei Facebook (I-6)
Grundlegende mobile Sicherheit (I-7)
Schützen Sie Ihre E-Mails (I-8)
Verwenden und merken Sie sich sichere Passwörter (I-9)
Kaufen Sie sicher mit Ihrer Kreditkarte ein (I-10)
Verwenden Sie Blocking-Werkzeuge in Ihrem Browser (II-11)
Sperren Sie Social Widgets (II-14)
Sicherheit bei Facebook für Fortgeschrittene (II-15)
Verbergen Sie Ihre IP-Adresse mit einem VPN (II-17)
Beugen Sie Identitätsdiebstahl vor (II-19)
Entfernen Sie Zeit- und Ortsangaben von Ihren Fotos (III-21)
Surfen Sie mit Verschlüsselung (III-23)
Überprüfen Sie Ihren Browser-Fingerabdruck (IV-34)

7. Unterhaltung: Das ist meine Party
    Manchen Menschen muss man es deutlich sagen, wenn man sie einlädt: »Bitte nichts posten, wenn ich feiere!« Einige Prominente und um ihre Privatheit besorgte Zeitgenossen tun das bereits, und wir hoffen, dass Sie bald auch dazugehören werden, wenn Sie die nächste Einladung verschicken oder mailen. Unser Zuhause ist einer der wenigen Orte, an dem wir noch ein gewisses Maß an Kontrolle über unsere Privatsphäre praktizieren und steuern können, was mit unseren persönlichen Daten und im weiteren Sinne mit unserer Identität geschieht.
    Wir wissen, wovon wir sprechen, denn wir begegnen diesem Problem bereits fast täglich. Etwa wenn wir unsere Freunde und Kollegen auf ein Bier treffen oder unsere Kinder bei einer neuen Schule anmelden. Viele Eltern meinen, dass es völlig normal sei, die Gepflogenheiten der analogen Welt ins heutige, komplett vernetzte Zeitalter zu übernehmen. Was soll schon dabei sein, einen Dreijährigen zu fotografieren, wie er in einem Stück Torte herumstochert, und das Bild samt seiner Freunde sofort hochzuladen, so dass das Geburtstagskind mit allen Gästen gleich entsprechend getaggt ist. Wenn Sie schon einmal dabei sind, können Sie sich auch gleich mit einem standortbasierten Dienst im Haus oder der Wohnung von Freunden einloggen, damit Ihre Bekannten online wissen, wo Sie Ihr Wochenende verbringen werden.
    Es geht hier nicht nur um die Frage der »Netiquette«, des höflichen Verhaltens im Netz, im Zeitalter von Smartphones und ständiger Erreichbarkeit. Es geht um den unaufhörlichen, schleichenden Verrat an den eigenen Verwandten und Bekannten, der sich als Spaß und Unterhaltung tarnt. Wer seinen Status ständig aktualisiert, Schnappschüsse macht und alle Bekannten in ihnen taggt, wer seine Umwelt mit Meldungen über jedes gehörte Lied und jeden betrachteten Film nervt, der beraubt sich nicht nur seiner Privatsphäre, sondern unterhöhlt sie auch für die Menschen in der eigenen Umgebung – von der Frechheit einmal abgesehen, die medialen Opfer nicht einmal um ihre Erlaubnis zu fragen.
    Teilen, Oversharing und das, was Social-Media-Fanatiker als »reibungs- oder nahtloses« Teilen beschönigen, sind Schlagworte, die dieses Jahrzehnt prägen werden. Die meisten Online-Dienste beruhen auf der irrigen Annahme, dass Sie nur dann wirklich gut unterhalten werden können, wenn Sie die Auswahl Ihrer Lieder, Filme, Fernsehsendungen, Fotos, Bücher oder Spiele möglichst in Echtzeit öffentlich machen. Dabei ist schon jetzt klar, dass viele Menschen ihre Mitteilsamkeit bedauern werden, die aus Versehen vertrauliche oder intime Details preisgegeben und andere verletzt haben. Den Anbietern ist diese ungezügelte Plauderlust hingegen höchst willkommen, da es ihnen detaillierten Einblick in Konsum und Freizeitverhalten der Nutzer gewährt. Sie können sich Zugang zu den Menschen in unserem Freundeskreis

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