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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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überarbeitete Textseiten auf sie.
    In dem engen Wohnwagen zog sie die nassen Sachen aus und schlüpfte für die Heimfahrt in Jeans und T-Shirt. Wie hatte sie jemals glauben können, das Leben eines Filmstars wäre wundervoll?
    Der Mann saß allein in dem dunklen Raum vor dem Fernsehschirm und beobachtete, wie Lorelei nach einer schnellen Dusche ein schlichtes Seidenkleid anzog. Es betonte die verlockenden Formen ihres Körpers und war in dem gleichen kühlen Hellgrün wie die Dekoration ihres Schlafzimmers gehalten. Der Mann wusste jedoch, dass Lorelei alles andere als kühl war.
    Er sah zu, wie sie das lange, glatte Haar bürstete, und genoss es, wie das Kleid hochrutschte, als sie sich beim Schminken zum Spiegel beugte. Eine Frau, die mit Spitze verzierte Strümpfe einer Strumpfhose vorzog, musste einfach sinnlich und zutiefst erotisch veranlagt sein.
    Lorelei Longstreet war so verführerisch wie die sagenumwobene Sirene am Rhein, deren Namen sie trug. Nachdem er sie monatelang geduldig beobachtet hatte, würde sie nun bald ihm gehören.
    Der Mann lächelte. Während sie ihre lockenden Lippen schminkte, schlang er eine Wäscheleine um die Finger und malte sich aus, wie er Lorelei Longstreets schlanke Hände damit fesselte.
    Lorelei war erleichtert, als in der nächsten Woche wieder auf dem Studiogelände gedreht wurde. Sie war kein nervöser Typ, aber die jüngsten Vorfälle hatten sie vor den Gefahren des Ruhms gewarnt.
    Sie aß gerade in der Garderobe Hüttenkäse mit Tomatenscheiben, als es klopfte.
    “Hier ist etwas für Sie gekommen, Ms. Longstreet!” rief einer der vielen Assistenten Eric Taylors.
    Sie öffnete die Tür, bedankte sich bei dem jungen Mann und riss den Umschlag auf. Vermutlich hatte Brian ihr wieder überarbeitete Seiten geschickt.
    In dem Umschlag steckte jedoch nur ein weißes Kuvert. Sobald sie ihren Namen darauf las, lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Sie stürzte zur Tür, aber der Assistent war schon verschwunden.
    Lorelei schlug die Tür zu, lehnte sich dagegen, schloss die Augen und versuchte, sich zu beruhigen. Leider klappte das nicht mehr. Mit zitternden Händen griff sie nach dem Telefon und wählte eine Nummer, die sie mittlerweile auswendig kannte. Sie gehörte der Polizei von Los Angeles.
    Zwanzig Minuten nach ihrem Anruf traf Detective Matt Gerard ein. “Sie haben den Umschlag nicht geöffnet?” fragte er.
    “Nein. Sie sagten doch, ich sollte keine Spuren zerstören”, erwiderte sie mit bebender Stimme. Sie brauchte nicht auszusprechen, dass sie sich davor fürchtete, was ihr “treuester Verehrer” diesmal geschrieben hatte.
    “Braves Mädchen.”
    Da der Detective hart an dem Fall gearbeitet hatte, störte Lorelei sich nicht an seinen Worten, aus denen männliche Herablassung sprach. Sorgfältig schnitt er den Umschlag auf und holte das Blatt heraus, ohne etwas zu berühren. Allerdings würde das Labor vermutlich auch diesmal keine Fingerabdrücke finden.
    “‚Meine geliebte Lorelei,’”, las er vor. Wie jedes Mal hatte der Fan eine Schreibmaschine benützt. “‚Bei den Außenaufnahmen in Santa Monica hast du dich selbst übertroffen. Allerdings hat es mir das Herz gebrochen, dich dermaßen frieren zu sehen. Ich habe beobachtet, wie du auf den Armen Gänsehaut bekamst und deine Brustspitzen sich durch das eiskalte Wasser aufrichteten. Und ich habe mir vorgestellt, wie ich dich aufwärmen könnte.’”
    Lorelei bekam auch jetzt Gänsehaut. Sie hoffte vergeblich, der Briefschreiber würde nicht ins Detail gehen. Hilflos musste sie sich bis in die kleinsten Einzelheiten anhören, welche sexuelle Fantasien sich dieser kranke Geist ausgedacht hatte. Am liebsten hätte sie gar nicht zugehört. Der Detective hatte ihr jedoch erklärt, wie wichtig es war, dass sie auf jedes Wort achtete. Es war schließlich möglich, dass der Schreiber ungewollt einen Hinweis auf seine Identität lieferte, den nur sie erkennen konnte.
    “‚Ich habe mir ausgemalt, wie ich dich an die Pfosten deines Bettes fessele’”, las Gerard in nüchternem Ton vor. “‚Und ich habe uns beiden im Spiegel an der Innenseite der Tür deines Kleiderschranks zugesehen.’” Er sah sie forschend an. “Der Mann war in Ihrem Haus.”
    “Offenbar.” Lorelei konnte kaum sprechen. “Meine Haushälterin hat mir letzte Woche einen Zettel hingelegt. Ein Mann war da, der angeblich den Kabelanschluss für das Fernsehen überprüfen wollte.”
    “Und sie hat ihn hereingelassen?
    “Sie war nicht

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