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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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wandte sich wieder Lorelei zu. “Dieser O’Malley hat mir versichert, dass die Agentur Erfahrung mit Verfolgern hat. Das bestätigt, was wir von Gerard gehört haben.”
    “O’Malley?”
    Das ist er bestimmt nicht, sagte sie sich. In New Orleans leben viele Nachkommen früher irischer Einwanderer.
    “Shayne O’Malley”, bestätigte Taylor. “Dem Akzent nach dürfte er ein Einheimischer sein.”
    “Ja.” Bei dem vertrauten Namen bekam sie Kopfschmerzen. Also war Shayne Privatdetektiv geworden. Das sah ihm ähnlich. Er war von den drei Brüdern stets der lebenslustigste gewesen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er wie ein Fernsehheld lebte, auch wenn Privatdetektive normalerweise nicht so lebten, wie sie in Serien dargestellt wurden. “Er ist ein Einheimischer.”
    “Kennst du ihn?” fragte Taylor.
    “New Orleans ist ein Dorf.” Früher war ihr die Stadt so klein erschienen, dass sie unbedingt nach Los Angeles ziehen wollte. “Ich kenne die Familie.”
    “Die Welt ist klein.”
    “Ja, allerdings.” Sie verzichtete auf die wichtigste Frage, die ihr auf der Zunge lag. Dem Adlerauge des Regisseurs entging nichts, und sie wollte ihm keinen Einblick in ihr Privatleben bieten.
    “Dann kennst du vermutlich auch seinen Partner”, meinte Taylor beiläufig, betrachtete sie jedoch sehr interessiert. Großartig! Seine jetzige Frau – die dritte oder vierte – gehörte zu den schlimmsten Klatschtanten von Hollywood.
    “Kommt auf den Partner an”, entgegnete sie und setzte ihre ganze Schauspielkunst ein, um so lässig wie er zu wirken.
    “Das ist sein Bruder.”
    “Roarke?” Auch ihm sah das ähnlich. Die beiden jüngeren O’Malley-Brüder hatten viel gemeinsam. Beide waren intelligent, wagemutig und sorglos. Lorelei konnte sich gut vorstellen, dass die zwei gemeinsam eine Detektei aufgemacht hatten.
    “Nein, Matthew, Mark oder so ähnlich. Etwas aus der Bibel.”
    Taylor konnte ihr keinen Sand in die Augen streuen. Er besaß ein sagenhaftes Gedächtnis. “Michael”, sagte sie, obwohl er den Namen sicher nicht vergessen hatte.
    “Richtig, wie der Erzengel. Ich wusste doch, dass der Name aus der Bibel stammt.” Er schenkte Wein nach, lehnte sich zurück und betrachtete sie, als würde er sich eine Filmszene überlegen. Und genau das tat er auch. Lorelei kannte seinen Hang, das Privatleben aller Menschen in seinem Umfeld auf Tauglichkeit für einen Film zu durchleuchten.
    Eric Taylor hatte sogar seinen früheren Drogenmissbrauch, die katastrophalen Ehen und die Scheidungen in verschiedenen Filmen verwertet. Letztlich waren das nichts weiter als leicht veränderte Autobiographien gewesen. Seine letzte Frau hatte ihn verklagt, als er in einem Film ihre Behandlung wegen Alkoholismus in der Betty-Ford-Klinik zeigte.
    “Ich bin mit Michael zur Schule gegangen”, berichtete sie nach einer Weile. “Und er hat jahrelang unseren Rasen gemäht.”
    “Aha, die Prinzessin und der Mann aus dem Volk, Liebe im Bayou, heiß und leidenschaftlich und mit viel nackter Haut. Könnte ein richtiger Renner werden.”
    Lorelei musste sich zusammennehmen, um zu lachen. Er war der Wahrheit unangenehm nahe gekommen. “Deine Fantasie geht wieder einmal mit dir durch, Eric. Wir haben zwar dieselbe Schule besucht, aber Michael war älter als ich. Daher kannten wir uns kaum.” Das war allerdings eine glatte Lüge.
    “Du hast ihn nach deinem Umzug nach Los Angeles aus den Augen verloren?”
    “Ja.” Damals war sie jung und verliebt gewesen und hatte geglaubt, Michael würde ihren Bitten nachgeben und ihr nach Kalifornien folgen. Als er das nicht tat, war sie zur Überzeugung gekommen, dass er sie nicht liebte, zumindest nicht so sehr wie sie ihn.
    “Dann weißt du also auch nicht, dass er Polizist wurde?”
    Michael? Das passte perfekt zu ihm. Er war stets überzeugt gewesen zu wissen, was für jeden das Beste war. Alle wollte er beschützen. Damals hatte sie es ihm verübelt, dass er mit ihr nicht ins Bett ging, weil sie zu jung für einen so bedeutenden Schritt war. Als Polizist konnte er sich um ganz New Orleans kümmern und allen vorschreiben, was sie zu tun hatten.
    Davon sagte sie natürlich nichts zu Eric. “Und jetzt ist er Privatdetektiv?” fragte sie beiläufig.
    “Ja. Sein Bruder Shayne hat mir erzählt, dass er bei der Mordkommission war. Und er besitzt Erfahrung mit Verfolgern. Einmal ging es um zwei Männer, die hinter einer Frau her waren, mit der er befreundet war. Ich glaube, sie war Reporterin bei

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