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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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unvorsichtig”, verteidigte Lorelei ihre langjährige Angestellte. “Ich hatte sie gebeten, wegen der Bildstörungen anzurufen. Sie hätte niemanden ins Haus gelassen, der sich nicht als Techniker ausweisen konnte.”
    “Ausweise kann man fälschen”, erwiderte er.
    “Ginge es nach Ihnen, müsste ich mich in meinem Haus einschließen, nicht arbeiten, keine Anrufe annehmen und jeden erschießen, der an meiner Tür klingelt. Ich könnte nicht einmal Pizza bestellen.”
    Er ließ seinen Blick über ihre Jeans und das weiße T-Shirt gleiten. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie viel Pizza essen.”
    Damit traf er den Nagel auf den Kopf. Lorelei erinnerte sich nicht mehr, wann sie das letzte Mal eine Pizza mit Pepperoni gegessen hatte.
    “Das ist doch jetzt unwichtig”, entgegnete sie gereizt. “Sie wollen mich unter Hausarrest stellen, bis dieser Mann geschnappt wird.”
    “Kein Verrückter lässt sich durch das Gesetz davon abhalten, jemanden zu verfolgen”, erklärte er energisch. “Er lässt sich auch nicht daran hindern, jemanden umzubringen.”
    “Ich weiß”, räumte sie seufzend ein. “Es ist alles so frustrierend und erschreckend.”
    “Es ist klug von Ihnen, Angst zu haben. Dadurch bleiben Sie wachsam.” Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Brief. “‚Ich habe mir die Angst und die Erregung in deinen Augen ausgemalt, als ich dein Nachthemd aufschnitt … das meergrüne, das zu der Farbe deiner Schlafzimmerwände passt und …”
    “Um Himmels willen!” fiel Lorelei ihm ins Wort.
    “Was ist denn? Ist doch logisch, dass er sich Ihre Garderobe angesehen hat, wenn er in Ihrem Schlafzimmer war und …”
    “Nein”, unterbrach sie ihn erneut. “Das können Sie nicht wissen. Gestern Abend war ich zum Abendessen mit Freundinnen zusammen. Kein besonderer Anlass, nur einige Frauen, die sich einmal im Monat treffen. Gestern hatte ich Geburtstag … und ich bekam ein Geschenk.”
    “Sagen Sie bloß, das war ein Nachthemd.”
    “Ein meergrünes Nachthemd, das ich in einem Katalog gesehen hatte. Es war so schön, dass ich es gleich anzog, als ich heimkam.”
    Gerard fluchte. “Der Mistkerl hat eine Kamera in Ihrem Schlafzimmer eingebaut.”
    Sie fröstelte bei der Vorstellung, dass sie dieser Mann, der sie seit Monaten belauerte, im Schlaf beobachtet hatte.
    “Das reicht”, entschied der Detective. “Sie müssen die Reise nach New Orleans absagen.”
    “Das geht nicht. Die Waldbrände in diesem Sommer haben uns gezwungen, dreimal einen neuen Drehort zu suchen. Wir hinken bereits gewaltig hinter dem Zeitplan her und …”
    Diesmal fiel Gerard ihr ins Wort. “Das ist Taylors Problem.”
    “Sicher, aber ich stehe mit meinem Namen für den Film ein. Und das Studio will Eric die Kontrolle entziehen, wenn er die Dreharbeiten nicht bis zum Labor Day abgeschlossen hat. Außerdem finde ich, dass es sicherer wäre, die Stadt zu verlassen.”
    “Nicht wenn Ihnen dieser Kerl folgt.”
    Damit hatte er nun auch wieder Recht.
    “Ich werde mich mit der Polizei von New Orleans in Verbindung setzen”, entschied Gerard. “Zuerst aber schicke ich unsere Fachleute zu Ihrem Haus. Sie sollen die Kamera oder die Kameras entfernen und nach Fingerabdrücken suchen.”
    “Glauben Sie denn, er könnte welche hinterlassen haben?”
    “Nein”, erwiderte er. “Die Geräte, die er in Ihrem Haus eingebaut hat, liefern uns höchstens einen Anhaltspunkt, wenn sie sehr ungewöhnlich sind. Und wir können hoffen, dass er umso eher einen Fehler begeht, je mehr er sich auf seine krankhaften Fantasien fixiert.”
    “Es klingt nicht sonderlich ermutigend, dass mein Verfolger sich noch steigern wird.”
    “Es ist nicht meine Aufgabe, jemanden zu ermutigen. Ich muss Sie nur am Leben erhalten und diesen Verrückten schnappen, bevor er die Grenze zwischen Fantasie und Mord überschreitet. Eines wissen wir jedenfalls schon jetzt.”
    “Und was?”
    “Der Kerl kennt sich mit Kameras aus.”
    “Das ist in dieser Stadt nicht ungewöhnlich.”
    “Sicher, aber es ist trotzdem eine neue Erkenntnis. Ich möchte noch einmal mit Taylor und allen anderen, die an diesem Film arbeiten, sprechen.”
    “Sie verdächtigen doch niemanden, mit dem ich zusammenarbeite?”
    “Es ist meine Pflicht, alle zu verdächtigen.”
    Er hatte auch in diesem Punkt Recht. Trotzdem fand Lorelei es deprimierend.
    Auch wenn Eric Taylor oft unentschlossen war, wenn es um seine Arbeit ging, zeigte er sich sehr entschlossen, als er von dem

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