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Michelle Reid

Michelle Reid

Titel: Michelle Reid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glut in dunklen Augen
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sich nicht einmal in ihren wildesten Träumen ausmalen konnten.
    „In London ist mir nichts davon aufgefallen“, sagte sie, denn in London hatte er selbst hinter dem Steuer seines Wagens gesessen.
    „Die Bewachung war immer da“, sagte er. „Du hast dir nur nicht die Mühe gemacht, richtig hinzuschauen.“
    Vielleicht nicht, aber … „So offensichtlich wie hier kann es nicht gewesen sein“, beharrte Natasha. „Von Cindys Auftritten bin ich an Sicherheitsmaßnahmen gewohnt. Aber das war nicht einmal annähernd so viel wie hier. Und bei Rico gab es gar keine.“ Sie runzelte die Stirn. „Was mir im Nachhinein sehr seltsam vorkommt, wenn ich daran denke, wer Rico ist und …“
    „Vergleiche mich niemals mit ihm“, fiel er ihr eisig ins Wort.
    „Aber ich wollte nicht …“
    „Ich bin Leo Christakis, und das ist mein Leben, zu dem du nun mit all seinen Beschränkungen und Privilegien Zutritt erhältst. Rico ist nichts.“ Er machte eine wegwerfende Geste. „Nur ein Schmarotzer, der an meinen Rockschößen hängt …“
    Natasha erbleichte. „Sag das nicht“, flüsterte sie.
    „Warum nicht? Es ist die Wahrheit“, entgegnete er, ohne zu wissen, dass er eben dieselben Worte gebraucht hatte, mit der ihre Schwester sie beschrieben hatte.
    „Sein Name lautet Rico Giannetti, obwohl er sich gerne für einen Christakis hält. Aber in seinen Adern fließt kein Christakis-Blut, und er hat keinen Zugang zum Christakis-Vermögen“, fuhr Leo verächtlich fort. „In jedem Christakis-Gebäude besaß er ein Büro, weil es gut für sein Image war. Aber er hat nie für mich gearbeitet … zumindest nicht im eigentlichen Sinn des Wortes. Ich habe ihm ein großzügiges Gehalt gezahlt, während er mich hinter meinem Rücken auszurauben versuchte. Er lügt und verrät alle, die etwas mit ihm zu tun haben. Dich, seine betrogene Verlobte, eingeschlossen.“
    „Exverlobte“, warf Natasha, verwirrt von diesem Ausbruch, ein.
    „Was auch immer“, erwiderte er. „Von heute an bin ich der einzige Mann, der für dich von Interesse ist.“
    Erst verlangte er, dass sie ihre Familie hinter sich zurückließ, jetzt sollte sie auch noch Rico vergessen. „Jawohl, Sir“, brauste sie auf und wünschte, sie könnte ihn ebenfalls aus ihrem Leben streichen.
    „Ich dachte, ein paar Wahrheiten könnten helfen, unsere Beziehung auf eine ehrliche Grundlage zu stellen“, sagte er.
    „Ehrlich?“ Natasha konnte es kaum fassen. „Wie kannst du von Ehrlichkeit reden, wenn du mir im gleichen Atemzug mitteilst, dass du erwartest, sogar meine Gedanken zu kontrollieren?“
    Ein ungeduldiger Ausdruck trat in seine Augen. „Ich erwarte nicht …“
    „Doch, genau das tust du!“
    Leo stieß einen wütenden Seufzer aus. „Ich erlaube nicht, dass du in meiner Gegenwart alle fünf Minuten von Rico sprichst!“
    „Ich habe gar nicht von ihm gesprochen! Du hast mich doch über ihn belehrt!“, fuhr sie ihn ebenso aufgebracht an.
    „Das war nicht meine Absicht“, entgegnete er steif.
    „Du bist auch nicht besser als Rico. Ihr unterscheidet euch nur in der Art und Weise, wie ihr Menschen behandelt … vor allem Frauen!“ Natasha richtete ihren Blick auf die gläserne Trennscheibe, um Leo nicht ansehen zu müssen. „Da sich gewisse Äußerlichkeiten nun mal nicht ändern lassen, ist deine abscheuliche Arroganz der eine Fehler, den ich dir zugestehe, aber deine …“
    „Abscheulich … schon wieder?“, fragte er spöttisch.
    Nun konnte Natasha nicht mehr an sich halten. „Ja, und du bist erbärmlich eifersüchtig auf Rico!“
    Abrupt legte sich Stille über sie. Es war, als sei der letzte Ton eines wilden Crescendos verklungen. Dafür schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie konnte nicht fassen, was sie gerade gesagt hatte. Vorsichtig riskierte sie einen Blick auf Leo. Er schaute sie an wie ein Hai, der kurz vor einem Angriff stand.
    Er reagierte mit unglaublicher Geschwindigkeit. Für einen Mann von seiner Größe waren seine Bewegungen von extremer Geschmeidigkeit. Ehe sie es sich versah, hatte er die Arme nach ihr ausgestreckt und Natasha auf seinen Schoß gezogen.
    Ihre Blicke trafen sich. Heiße Wut blitzte in seinen Augen auf. Sie hingegen sah ihn nur ängstlich an, obschon sie ein Prickeln der Vorfreude überlief.
    Natasha befeuchtete ihre ausgetrockneten Lippen. „Ich wollte wirklich nicht …“
    Dann folgte der Kuss. Ein heißer und leidenschaftlicher Sturm, der ihren Versuch, ihre Worte zurückzunehmen, hinwegfegte. Jetzt

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