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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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über mein Haus mit ihm zu reden, aber er wollte mich nicht vorlassen.«
    »Wissen Sie noch, wann das war?«
    »Irgendwann letztes Jahr. Aber an das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern.«
    Dann schien Freeman eine andere Richtung einzuschlagen, aber ich wusste, das war alles nur Teil eines raffinierten Plans.
    Sie stellte Trammel eine Reihe scheinbar harmloser Fragen über ihre Organisation FLAG und deren Ziele. Vieles davon war bereits im Zuge meiner direkten Befragung angeschnitten worden. Mir war immer noch nicht klar, was sie vorhatte. Ich spähte zu dem Packen Unterlagen mit der rosafarbenen Haftnotiz hinüber und gelangte mehr und mehr zu der Ansicht, dass es sich dabei nicht um ein Requisit handelte. Maggie hatte mir am Abend zuvor erzählt, dass Freeman Überstunden gemacht hatte. Jetzt wusste ich, warum. Offensichtlich hatte sie etwas gefunden. Ich lehnte mich über den Tisch der Verteidigung in Richtung Zeugenstand, als könnte ich den Prozess des Begreifens beschleunigen, wenn ich der Quelle näher war.
    »Und Sie haben eine Website, auf der Sie die Ziele von FLAG propagieren, richtig?«, fragte Freeman.
    »Ja«, antwortete Trammel. »California Foreclosure Fighters dot com.«
    »Und Sie haben auch eine Facebook-Seite?«
    »Ja.«
    Der kleinlaute, argwöhnische Ton, in dem meine Mandantin dieses eine Wort sagte, verriet mir, dass das der Punkt war, an dem die Falle zuschnappen würde. Es war das erste Mal, dass ich etwas von einer Facebook-Seite Lisas hörte.
    »Für diejenigen Geschworenen, die das vielleicht nicht wissen, Ms. Trammel, was ist Facebook genau?«
    Ich lehnte mich in meinen Stuhl zurück und holte verstohlen mein Handy heraus. Ich tippte rasch eine SMS an Bullocks, in der ich sie bat, alles stehen und liegen zu lassen und so viel wie möglich über Lisas Facebook-Seite in Erfahrung zu bringen. Schauen Sie, was dort alles steht, schrieb ich.
    »Na ja, das ist ein soziales Netzwerk im Internet, das mir ermöglicht, mit den FLAG-Mitgliedern zu kommunizieren. Ich poste dort Updates, wenn sich irgendetwas Neues tut, und gebe bekannt, wo wir uns treffen oder demonstrieren, lauter solche Dinge. Man kann auch einstellen, dass man sofort eine automatische Benachrichtigung auf seinem Handy oder Computer erhält, wenn ich einen neuen Post schreibe. Das erleichtert das Organisatorische enorm.«
    »Sie können direkt von Ihrem Handy etwas auf Ihrer Facebook-Seite posten, richtig?«
    »Ja, das kann ich.«
    »Und diese Posts findet man an der sogenannten ›Pinnwand‹, richtig?«
    »Ja.«
    »Aber Sie haben Ihre Pinnwand nicht nur dazu benutzt, um Benachrichtigungen über Demonstrationen zu veröffentlichen, ist das richtig?«
    »Manchmal.«
    »Sie haben dort auch regelmäßige Updates zum aktuellen Stand Ihrer Zwangsversteigerung gepostet?«
    »Ja, es sollte eine Art Tagebuch einer Zwangsversteigerung werden.«
    »Haben Sie über Facebook auch die Medien auf Ihre Aktivitäten aufmerksam gemacht?«
    »Ja.«
    »Um also zu diesen Informationen Zugang zu bekommen, musste man von Ihnen als Freund akzeptiert werden, ist das richtig?«
    »Ja, so funktioniert das. Leute, die meine Freunde werden wollen, stellen eine entsprechende Anfrage an mich, und wenn ich sie akzeptiere, haben sie Zugang zu meiner Pinnwand.«
    »Wie viele Freunde haben Sie bei Facebook?«
    Ich wusste nicht, wohin das führte, aber ich wusste, es würde kein gutes Ende nehmen. Ich stand auf und legte Einspruch ein, mit der Begründung, die Anklage fische ohne erkennbare Zielrichtung oder Relevanz nach Informationen. Freeman versprach, die Relevanz werde sehr bald ersichtlich, und Perry ließ sie gewähren.
    »Sie dürfen die Fragen beantworten«, sagte er zu Trammel.
    »Ähm, ich glaube … also, als ich das letzte Mal nachgesehen habe, waren es über tausend.«
    »Seit wann sind Sie bei Facebook?«
    »Seit vergangenem Jahr. Ich glaube, seit Juli oder August, als ich Informationen über FLAG eingestellt und die Website eingerichtet habe. Das habe ich alles gleichzeitig gemacht.«
    »Dürfte ich dann Folgendes noch einmal klarstellen? Zu der Website hat jeder Zugang, der über einen Computer mit Internetzugang verfügt, richtig?«
    »Richtig.«
    »Aber im Fall Ihrer Facebook-Seite ist die Sache nicht ganz so einfach. Wenn jemand Zugang dazu erhalten will, muss er von Ihnen als Freund akzeptiert werden. Ist das richtig?«
    »Ja, aber ich akzeptiere grundsätzlich jeden, der eine entsprechende Anfrage stellt. Und weil das so viele

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