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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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dem Hammer niederschlug.
    »Sie war’s«, hauchte ich.
    Ich spürte, wie das Brennen einer Million gleichzeitig zündender Synapsen meinen Nacken hinunter und in meine Schultern schoss.
    »Was haben Sie gerade gesagt?«, fragte mich Aronson.
    Ich sah sie an, antwortete ihr aber nicht, sondern schaute wieder zu meiner Mandantin. Sie füllte einen weiteren Ballon mit Gas, band ihn zu und reichte ihn einem Jungen. Wieder passierte das Gleiche. Der Junge packte die Schnur und neigte sein Gesicht nach oben, um entzückt zu dem roten Ballon hinaufzuschauen. Eine spontane, natürliche Reaktion. Zu dem Ballon hinaufzuschauen.
    »O mein Gott«, entfuhr es Aronson.
    Sie hatte den gleichen Schluss gezogen.
    »So hat sie es gemacht.«
    Jetzt hatten sich auch Cisco und Lorna umgedreht.
    »Die Zeugin hat gesagt, sie hätte eine große Einkaufstüte bei sich gehabt, als sie sie auf dem Gehsteig gesehen hat«, sagte Aronson. »Groß genug für einen Hammer, aber auch groß genug für ein paar Luftballons.«
    An dieser Stelle fuhr ich fort.
    »Sie geht unbemerkt in das Parkhaus und lässt an Bondurants Stellplatz die Ballons an die Decke steigen. Vielleicht hat sie sogar Zettel an den Enden der Schnüre befestigt, damit er sie auch wirklich sah.«
    »Genau«, sagte Cisco. »Da hast du deine Ballontilgung.«
    »Sie versteckt sich hinter der Säule und wartet«, fuhr ich fort.
    »Und sobald Bondurant zu den Ballons hinaufschaut«, spann Cisco den Faden weiter, »gibt’s, wamm, voll einen auf die Rübe.«
    Ich nickte.
    »Und das zweimalige Knallen, das jemand für Schüsse hielt und das dann auf Fehlzündungen zurückgeführt wurde, war weder das eine noch das andere«, sagte ich. »Es waren die Ballons, die sie auf dem Weg nach draußen zum Platzen gebracht hat.«
    Über den Tisch legte sich bedrücktes Schweigen, bis Lorna sagte: »Augenblick. Meint ihr, sie hat es von Anfang an so geplant und darauf spekuliert, dass die Geschworenen an ihrer Täterschaft zweifeln würden, wenn sie ihm den Schlag aufs Schädeldach verpasst?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, das war reiner Dusel. Sie wollte ihn nur aufhalten. Die Ballons dienten lediglich dazu, ihn kurz zum Stehenbleiben zu bringen, damit sie sich von hinten an ihn heranschleichen konnte. Alles Weitere war Glück … etwas, woraus ein Strafverteidiger etwas zu machen verstand.«
    Ich konnte meine Mitarbeiter nicht ansehen. Ich starrte auf Lisa, die weiter Luftballons aufblies.
    »Tja … dann haben wir ihr also geholfen, ungestraft davonzukommen.«
    Das war eine Feststellung Lornas. Keine Frage.
    »Und das Schlimmste ist«, fügte Aronson hinzu, »sie kann deswegen nie mehr vor Gericht gestellt werden.«
    Wie auf ein Stichwort schaute Lisa zu uns herüber. Sie band einen weißen Ballon ab und reichte ihn einem Kind.
    Und sie lächelte mich dabei an.
    »Cisco, wie viel nehmen sie hier für ein Bier?«
    »Fünf Dollar die Dose. Ganz schöne Abzocke.«
    »Nein, Mickey, nicht«, warnte Lorna. »Das ist es nicht wert. Du warst richtig gut.«
    Ich riss den Blick von meiner Mandantin los und sah Lorna an.
    »Gut? Willst du etwa sagen, ich bin einer von den Guten?«
    Damit stand ich vom Tisch auf und ging zum Getränkestand, um mich in der Schlange anzustellen. Ich rechnete damit, dass Lorna mir folgen würde, aber es war Aronson, die neben mir auftauchte. Sie sprach sehr leise.
    »Was denken Sie sich eigentlich? Sie haben mir gesagt, ich soll mir kein Gewissen zulegen. Wollen Sie mir etwa erzählen, Sie hätten plötzlich eines?«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte ich. »Alles, was ich weiß, ist, dass sie mich nach allen Regeln der Kunst ausgetrickst hat, und soll ich Ihnen was sagen? Sie weiß, dass ich es weiß. Die Art, wie sie mich gerade angelächelt hat. Ich habe es in ihren Augen gesehen. Sie ist stolz darauf. Sie hat die Heliumflasche nur deshalb in den Garten gebracht, damit ich sie sehe und darauf komme …«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie hat mich vom ersten Tag an an der Nase herumgeführt. Alles war Teil ihres Plans. Jedes noch so …«
    Plötzlich kam mir ein Gedanke, und ich verstummte.
    »Was ist?«, fragte Aronson.
    Ich blieb still, während ich im Kopf alles durchspielte.
    »Was ist, Mickey?«
    »Ihr Mann war nicht mal ihr Mann.«
    »Wie bitte?«
    »Dieser Typ, der mich angerufen hat, der Typ, der bei mir aufgetaucht ist. Wo ist er heute, am großen Zahltag? Er ist nicht hier, weil er gar nicht ihr Mann ist. Er war nur ein Teil der Scharade.«
    »Und wo ist ihr

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