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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Tatort hast du aber nichts, oder?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    Ich war sicher, dass der Grund für die Konfiszierung der Schuhe früh genug ersichtlich würde. Bei einem Durchsuchungsbeschluss wirft die Polizei ihr Netz so weit aus, wie es das Gericht zulässt. Es ist immer besser, so viel wie möglich mitzunehmen, als irgendetwas zurückzulassen. Manchmal heißt das, dass sie auch Dinge konfiszierten, die gar nichts mit dem Fall zu tun hatten.
    »Übrigens, falls du mal einen Blick reinwerfen willst«, sagte Cisco. »Der Antrag liest sich hochinteressant, wenn man mal über die Rechtschreibfehler und die fehlerhafte Grammatik hinwegsieht. Sie haben Trammels Vernehmung bis ins Kleinste ausgeschlachtet, aber das wissen wir bereits alles von der DVD, die Kurlen dir gegeben hat.«
    »Ja, Trammels angebliche Geständnisse und Kurlens Übertreibungen.«
    Ich stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Auch Lorna erhob sich. Sie ließ sich von Cisco den Durchsuchungsbeschluss geben und verschwand in ihr Arbeitszimmer, um ihn dort zu kopieren.
    Ich wartete, bis sie zurückkam und Aronson eine Kopie des Dokuments gegeben hatte, bevor ich fortfuhr.
    »Also, wir werden folgendermaßen vorgehen. Zuallererst müssen wir sehen, dass wir ein richtiges Büro bekommen. Möglichst in der Nähe des Gerichts in Van Nuys, damit wir dort unseren Befehlsstand einrichten können.«
    »Soll das ich in die Hand nehmen, Mick?«, fragte Lorna.
    »Ja.«
    »Ich werde darauf achten, dass es in der Nähe Parkmöglichkeiten und gutes Essen gibt.«
    »Wäre auch schön, wenn das Gericht zu Fuß erreichbar wäre.«
    »Alles klar. Für wie lange?«
    Ich überlegte. Ich führte meine Geschäfte gern vom Rücksitz meines Lincoln aus. Die Freiheit, die damit einherging, wirkte sich positiv auf meine Denkprozesse aus.
    »Wir nehmen es erst mal für ein Jahr. Dann können wir ja weitersehen.«
    Als Nächstes sah ich Aronson an. Sie machte sich mit gesenktem Kopf auf einem Block Notizen.
    »Bullocks, Sie kümmern sich um unsere aktuellen Mandanten und klären neue Interessenten über alles Grundlegende auf. Die Radiowerbung läuft noch bis Monatsende, deshalb ist nicht mit einem Auftragsrückgang zu rechnen. Außerdem müssen Sie mir bei Trammel helfen.«
    Sie schaute zu mir auf, und die Aussicht, nicht einmal ein Jahr nach ihrem Examen an einem Mordfall mitarbeiten zu dürfen, ließ ihre Augen aufleuchten.
    »Aber machen Sie sich keine zu großen Hoffnungen«, fügte ich hinzu. »Noch mache ich Sie nicht zu meiner Stellvertreterin. Sie werden vor allem Routinekram machen müssen. Wie gut waren Sie an der Kaufhaus-Uni in Sachen hinreichender Verdacht?«
    »Ich war die Beste in meinem Kurs.«
    »Hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Sehen Sie das Schriftstück in Ihrer Hand? Ich möchte, dass Sie sich diesen Durchsuchungsbeschluss vorknöpfen und ihn so lange zerpflücken, bis nichts mehr davon übrig ist. Wir suchen nach Unterlassungen und Falschdarstellungen, alles, was sich für einen Antrag auf Unterdrückung von Beweisen verwenden lässt. Ich möchte, dass sämtliche Beweismittel, die aus Lisa Trammels Haus mitgenommen wurden, beim Prozess nicht zugelassen werden.«
    Aronson musste sichtlich schlucken. Es war nämlich nicht gerade wenig, was ich da von ihr verlangte. Und es war reine Knochenarbeit, die trotz des enormen Aufwands wahrscheinlich wenig einbrachte. Es kam selten vor, dass Beweise pauschal von einem Gerichtsverfahren ausgeschlossen wurden. Ich wollte lediglich für alle Eventualitäten gerüstet sein, und Aronson sollte mir dabei helfen. Sie war schlau genug, das einzusehen, und das war mit ein Grund, warum ich sie eingestellt hatte.
    »Und denken Sie immer daran, Sie arbeiten an einem Mordfall«, sagte ich. »Wie viele Ihrer Kommilitonen können das schon von sich behaupten?«
    »Wahrscheinlich keiner.«
    »Sehen Sie? Deshalb möchte ich, dass Sie sich als Erstes die DVD von Lisas Vernehmung vornehmen und damit genauso verfahren. Suchen Sie nach Verfahrensfehlern der Cops, nach allem, was wir dazu verwenden können, dass die Einvernahme rausgeworfen wird. Könnte durchaus sein, dass etwas dabei ist, was unter die Supreme-Court-Entscheidung von letztem Jahr fällt. Sind Sie damit vertraut?«
    »Äh … das ist meine erste Strafsache.«
    »Dann machen Sie sich damit vertraut. Kurlen hat mit allen Mitteln den Anschein zu erwecken versucht, als wäre Lisa Trammel aus freien Stücken zu der Vernehmung mitgekommen. Aber wenn wir nachweisen

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