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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Sicht eines Filmemachers für uns interessieren.«
    »Aha. Er ist also Filmemacher? Wo ist seine Kamera?«
    »Na ja, er ist eigentlich mehr der Typ, der alles in die Wege leitet, sich um das Drumherum kümmert, die richtigen Leute zusammenbringt. Er ist sehr erfolgreich. Er kümmert sich zum Beispiel um Buch- und Filmrechte. Das regelt alles er. Dieser Fall wird für einiges Aufsehen sorgen, Mickey. Im Gefängnis haben sie mir gesagt, es hätten bereits sechsunddreißig Journalisten angefragt, ob sie mich interviewen können. Natürlich haben sie mich nicht mit ihnen reden lassen. Nur mit Herb.«
    »Herb hat es geschafft, im Gefängnis mit Ihnen zu reden? Er muss ja echt hartnäckig sein.«
    »Er meinte, wenn er eine gute Story wittert, ist er nicht zu bremsen. Erinnern Sie sich noch an das kleine Mädchen, das eine Woche lang neben seinem toten Vater überlebt hat, nachdem er mit dem Auto von der Straße abgekommen und in einen Abgrund gestürzt war? Er hat ihr einen Fernsehfilm beschafft.«
    »Nicht übel.«
    »Was sage ich denn? Er ist sehr erfolgreich.«
    »Stimmt, das sagten Sie bereits. Haben Sie denn irgendeine Abmachung mit ihm getroffen?«
    »Ja. Er fasst alle Verträge zu einem Gesamtpaket zusammen, und dann machen wir, abzüglich seiner Ausgaben, halbe-halbe, und er bekommt die Kaution zurück. Ist doch nichts dagegen einzuwenden, oder? Er meint übrigens, dass dabei eine Menge Geld herausspringen könnte. Vielleicht kann ich sogar mein Haus behalten, Mickey!«
    »Haben Sie schon etwas unterschrieben? Einen Vertrag oder irgendeine Art von Vereinbarung?«
    »Aber sicher, es ist bereits alles geregelt und rechtlich bindend. Er muss mir meinen Anteil geben.«
    »Und das wissen Sie, weil Sie es Ihrem Anwalt gezeigt haben?«
    »Äh … nein, aber Herb meinte, es wäre ein Standardvertrag. Der übliche juristische Hokuspokus eben. Aber ich habe alles gelesen.«
    Natürlich. Genau so, wie sie es gemacht hatte, als sie die Verträge mit mir unterschrieb.
    »Könnte ich den Vertrag mal sehen, Lisa?«
    »Den hat Herb. Fragen Sie ihn.«
    »Das werde ich. Haben Sie ihm denn von unseren Vereinbarungen erzählt?«
    »Von unseren Vereinbarungen?«
    »Ja, Sie haben doch gestern auf der Polizeiwache verschiedene Verträge mit mir unterzeichnet. In einem haben wir festgelegt, dass ich Sie auch strafrechtlich vertrete, und in den anderen haben Sie mir die entsprechenden Vollmachten erteilt, Sie als Anwalt zu repräsentieren und die Vermarktungsrechte für Ihren Fall auszuhandeln, damit wir Ihre Verteidigung finanzieren können. Wissen Sie noch, dass Sie mir das Pfändungsrecht erteilt haben?«
    Sie antwortete nicht.
    »Haben Sie die drei Leute da draußen gesehen, Lisa? Alle drei arbeiten mit mir an Ihrem Fall. Und bisher haben Sie uns noch nicht einen Cent bezahlt. Das heißt, ich muss alle ihre Gehälter und sonstigen Ausgaben vorstrecken. Jede Woche. Das ist der Grund, warum Sie mir in den gestern unterzeichneten Vereinbarungen die Vollmacht erteilt haben, Verträge über Buch- und Filmrechte abzuschließen.«
    »Oh … diesen Teil habe ich nicht gelesen.«
    »Darf ich Sie etwas fragen? Was ist Ihnen wichtiger, Lisa? Dass Sie die bestmögliche Verteidigung erhalten und versuchen, diesen Prozess gegen alle Wahrscheinlichkeit zu gewinnen? Oder dass Sie einen Vertrag für ein Buch oder einen Film bekommen?«
    Lisa sah mich schmollend an und wich der Frage prompt aus.
    »Sie verstehen das einfach nicht. Ich bin unschuldig. Ich habe …«
    »Nein, Sie sind diejenige, die hier etwas nicht versteht. Ob Sie unschuldig sind oder nicht, steht überhaupt nicht zur Debatte. Es geht einzig und allein darum, was wir vor Gericht beweisen oder entkräften können. Und wenn ich ›wir‹ sage, meine ich eigentlich ›mich‹, Lisa. Mich. Ich bin Ihr Held, nicht Herb Dahl mit seinem Ledersakko und seinem Hollywood-Peace-Zeichen. Ihm geht es doch nur darum, sein Stück vom Kuchen abzubekommen.«
    Sie ließ sich lange Zeit, bevor sie antwortete.
    »Das geht nicht, Mickey. Er hat gerade die Kaution für mich gestellt. Das hat ihn zweihunderttausend Dollar gekostet. Die muss er wieder reinholen.«
    »Und Ihr Verteidigerteam kann am Hungertuch nagen.«
    »Nein, Mickey, Sie bekommen Ihr Geld. Das verspreche ich Ihnen. Ich bekomme die Hälfte von allem. Ich bezahle Sie.«
    »Nachdem er seine zweihunderttausend zurück hat, inklusive aller Ausgaben. Ausgaben, die alles Mögliche einschließen könnten, wie es sich anhört.«
    »Er hat gesagt,

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