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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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investiert haben. Deshalb werde ich dafür sorgen, dass Sie Ihr Geld zurückerhalten. Irgendwann. Aber Sie kommen erst an zweiter Stelle. Damit werden Sie sich wohl oder übel abfinden müssen. Sie unternehmen nichts ohne vorherige Absprache mit mir, und vor allem schließen Sie keine Verträge ab.«
    Ich tippte auf den Vertrag, auf den er starrte.
    »Wenn Sie nicht auf mich hören, werden Sie einen Anwalt brauchen. Einen guten. Ich stelle Sie zwei Jahre lang kalt, und Sie bekommen nicht einen Cent von Ihren zweihunderttausend zurück.«
    Um meine Worte zu unterstreichen, warf ich die Autotür zu.
    »Einen schönen Tag noch.«
    Damit ließ ich ihn stehen und ging zum Heck des Wagens, um die Originale in den Kofferraum zu legen. Als ich den Deckel zudrückte, stellte ich fest, dass die Umrisse des Graffitos immer noch zu sehen war. Die Farbe war zwar entfernt worden, aber sie hatte die Lackoberfläche angegriffen. Die Florencia 13 hatte mir ihren Stempel aufgedrückt.
    Ich blickte auf das Kennzeichen an der Stoßstange hinab: IWALKEM. Ich haue sie raus.
    Diesmal wäre das leichter gesagt als getan. Ich ging an Dahl vorbei, der immer noch auf dem Gehsteig stand und auf die Verträge starrte. Am Tor der Wohnanlage nahm ich das Telefonbuch, das es offen gehalten hatte, und bog mit dem Daumen die Ecke einer beliebigen Seite um. Meine Anzeige war da. Mein lächelndes Gesicht in der Ecke.
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    Um mich zu vergewissern, dass die Anzeige, wie vereinbart, auf jeder Seite war, sah ich auch auf ein paar anderen Seiten nach, bevor ich das Telefonbuch auf den Stapel zurückwarf. Ich wusste zwar nicht, wer überhaupt noch Telefonbücher benutzte, aber meine Nachricht war da, für alle Fälle.
    Die anderen warteten still auf mich, als ich in die Wohnung zurückkam. Lisas Auftritt mit ihrem Gönner hatte dem Ganzen eine peinliche Note verliehen. Ich versuchte, die Besprechung so wieder in Gang zu bringen, dass auch der Gruppenzusammenhalt gefördert würde.
    »So, dann hat jetzt also jeder jeden kennengelernt. Lisa, wir waren gerade dabei zu besprechen, wie wir im Weiteren vorgehen und was wir dafür wissen müssen. Wir hatten bisher nicht den Vorteil, Sie dabeizuhaben, weil ich mir, ehrlich gestanden, ziemlich sicher war, dass Sie erst aus dem Gefängnis kommen würden, wenn wir am Ende des Prozesses einen Freispruch erwirkt haben. Aber jetzt sind Sie hier, und ich möchte Sie unbedingt in unsere Planung der Verteidigungsstrategie einbeziehen. Gibt es etwas, was Sie der Gruppe sagen möchten?«
    Ich kam mir vor, als leitete ich eine Gruppentherapiesitzung. Aber Lisa blühte sofort auf, als sie das Wort erteilt bekam.
    »Ja. Zuallererst möchte ich Ihnen danken für die Anstrengungen, die Sie für mich unternehmen. Ich weiß, dass in der Rechtsprechung Dinge wie Schuld und Unschuld nicht wirklich eine Rolle spielen. Nur was man beweisen kann, zählt. Das ist mir zwar inzwischen klargeworden, aber trotzdem finde ich, es kann vielleicht nicht schaden, wenn Sie es zu hören bekommen, auch wenn es nur dieses eine Mal ist. Ich habe die Tat, deren man mich beschuldigt, nicht begangen. Ich habe Mr. Bondurant nicht umgebracht. Ich hoffe, dass Sie mir glauben und dass es beim Prozess bewiesen wird. Ich habe einen kleinen Sohn, und er braucht dringend seine Mutter.«
    Niemand sagte etwas, aber alle nickten ernst.
    »Okay«, ergriff ich wieder das Wort. »Vor Ihrem Eintreffen haben wir gerade über die Arbeitsteilung gesprochen. Wer wofür zuständig ist, wer was tun muss, Dinge dieser Art. Ich würde auch Ihnen gern verschiedene Aufgaben zuteilen.«
    »Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, gern.«
    Sie saß kerzengerade auf der Kante ihres Stuhls.
    »Nach Ihrer Festnahme war die Polizei mehrere Stunden in Ihrem Haus. Sie haben es von oben bis unten durchsucht und kraft des Durchsuchungsbeschlusses mehrere Gegenstände daraus mitgenommen, die beim Prozess als Beweismittel verwendet werden könnten. Eine Liste dieser Gegenstände liegt uns vor, und Sie können sie sich gern ansehen. Darauf stehen unter anderem Ihr Laptop und drei Ordner, die mit FLAG, Zwangsversteigerung eins und Zwangsversteigerung zwei gekennzeichnet sind. Hier könnten Sie uns weiterhelfen. Sobald wir einem Gerichtssaal und einem Richter zugeteilt sind, werden wir einen Antrag

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