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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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kann, wo er sich gerade herumtreibt. Deshalb weiß ich nicht, wo er im Moment ist.«
    Cisco räusperte sich und schaltete sich in das Gespräch ein.
    »Hatten Sie in irgendeiner Form Kontakt mit ihm? Telefonate, E-Mails, Textnachrichten?«
    »Anfangs hat er noch gelegentlich eine Mail geschickt. Dann herrschte eine Weile totale Funkstille, bis er am Geburtstag unseres Sohnes plötzlich angerufen hat. Das war vor sechs Wochen.«
    »Hat ihn Ihr Sohn gefragt, wo er ist?«
    Nach kurzem Zögern verneinte Lisa das. Sie war keine gute Lügnerin. Ich merkte, dass das nicht die ganze Wahrheit war.
    »Was ist, Lisa?«, fragte ich deshalb.
    Sie überlegte kurz und lenkte schließlich ein.
    »Wahrscheinlich finden Sie jetzt alle, dass ich eine schreckliche Mutter bin, aber ich habe ihn nicht mit Tyler reden lassen. Wir fingen an zu streiten, und ich … ich habe einfach aufgelegt. Danach bekam ich zwar ein schlechtes Gewissen, aber weil er die Nummer unterdrückt hatte, konnte ich ihn nicht zurückrufen.«
    »Aber ein Handy hat er?«, fragte ich.
    »Nein. Er hatte eins, aber die Nummer ist schon einige Zeit nicht mehr gültig. Er hat nicht mit seinem Handy angerufen. Entweder hat er sich eins geliehen oder eine neue Nummer beantragt, die er mir nicht gegeben hat.«
    »Könnte auch eins von diesen Wegwerfteilen gewesen sein«, sagte Cisco. »Diese Dinger bekommt man in jedem Supermarkt.«
    Ich nickte. Die Geschichte ehelicher Zerrüttung hatte alle in nachdenkliche Stimmung versetzt. Schließlich fuhr ich fort.
    »Lisa, wenn er sich wieder bei Ihnen meldet, geben Sie mir bitte sofort Bescheid.«
    »Okay.«
    Ich schaute von ihr zu meinem Ermittler. Mit einem stummen Blickwechsel vermittelte ich ihm, so viel wie möglich über Lisas verschollenen Ehemann in Erfahrung zu bringen. Ich wollte nicht, dass er plötzlich mitten im Prozess auftauchte.
    Cisco nickte. Er hatte verstanden.
    »Noch zwei Dinge, Lisa, und wir haben genug, um uns an die Arbeit zu machen.«
    »Okay.«
    »Als die Polizei gestern Ihr Haus durchsucht hat, haben sie ein paar andere Dinge mitgenommen, über die wir noch nicht gesprochen haben. Eines davon wurde mir als eine Art Tagebuch beschrieben. Wissen Sie, was das ist?«
    »Ja, ich habe ein Buch geschrieben. Ein Buch über meine Reise.«
    »Über Ihre Reise?«
    »Ja, über meine Reise, über meinen Selbstfindungsprozess in Zusammenhang mit dieser Geschichte. Sie wissen schon, die Bewegung. Dass ich Leuten helfe, dafür zu kämpfen, dass sie ihre Häuser behalten können.«
    »Aha. Es war also eine Art Tagebuch über die Proteste und das alles?«
    »Genau.«
    »Wissen Sie noch, ob Sie in diesem Tagebuch jemals Mitchell Bondurants Namen erwähnt haben?«
    Sie senkte den Blick, während sie ihr Gedächtnis durchforschte. »Ich glaube nicht. Aber ausschließen kann ich es nicht. Sie wissen ja, es hieß, er wäre derjenige, der hinter dem Ganzen steckte.«
    »Jedenfalls nichts in der Richtung, dass Sie ihm etwas antun wollten?«
    »Um Gottes willen, nein, nichts Derartiges. Außerdem habe ich ihm nichts getan! Ich war es nicht!«
    »Das frage ich Sie ja auch nicht, Lisa. Ich versuche nur, herauszufinden, was für Beweise die Gegenseite gegen Sie auffahren könnte. Sie meinen also, dieses Tagebuch wird uns keine Probleme machen?«
    »Nein, von da drohen uns keine Probleme. Dort steht nichts Nachteiliges.«
    »Okay, gut.«
    Ich sah meine Mitarbeiter an. Über dem Wortwechsel mit Lisa hatte ich meine nächste Frage vergessen.
    Cisco half mir auf die Sprünge. »Die Zeugin.«
    »Ach ja. Lisa, waren Sie gestern Morgen zur Zeit des Mordes irgendwo in der Nähe der WestLand National in Sherman Oaks?«
    Sie antwortete nicht sofort. Das verriet mir, dass es hier ein Problem gab.
    »Lisa?«
    »Mein Sohn geht in Sherman Oaks zur Schule. Ich fahre ihn jeden Morgen zum Unterricht und komme dabei an der Bank vorbei.«
    »Daran ist nichts auszusetzen. Sie sind also gestern vorbeigefahren. Wann war das ungefähr?«
    »So gegen Viertel vor acht.«
    »Weil Sie ihn zur Schule gebracht haben, richtig?«
    »Richtig.«
    »Was machen Sie normalerweise, wenn Sie ihn in der Schule abgesetzt haben? Fahren Sie dann auf demselben Weg wieder zurück?«
    »Ja, meistens.«
    »Und gestern? Wichtig ist vor allem gestern. Sind Sie auch auf dem Rückweg an der Bank vorbeigefahren?«
    »Ich glaube schon, doch.«
    »Sie erinnern sich nicht mehr?«
    »Doch, ich bin an der Bank vorbeigefahren. Ich nehme den Ventura Boulevard nach Van Nuys und fahre dann

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