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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Funktionen erfüllt. Neben der Polizei von Van Nuys beherbergt es die Kommandozentrale des Valley Bureau und das größte Gefängnis im Norden von Los Angeles. Ich war früher schon des Öfteren hier gewesen und wusste, dass ich wie in den meisten LAPD-Polizeistationen, egal, wie groß sie waren, zahlreiche Hürden zu überwinden hätte, um zu meiner Mandantin zu kommen.
    Ich habe den Verdacht, dass die Polizisten, die an der Aufnahme Dienst tun, von gerissenen Vorgesetzten wegen ihres Talents für Vernebelung und Desinformation ausgesucht werden. Sollten Sie das bezweifeln, gehen Sie in L.A. einfach mal in eine beliebige Polizeistation und erklären dem Officer am Aufnahmeschalter, dass Sie sich über einen Polizisten beschweren wollen. Und dann sehen Sie, wie lang er braucht, um das richtige Formular zu finden. Die Cops an der Aufnahme sind in der Regel entweder jung und unerfahren und unabsichtlich ahnungslos oder alt und stur und total vorsätzlich in allem, was sie tun.
    In der Van Nuys Station wurde ich von einem Officer in Empfang genommen, auf dessen tadelloser Uniform der Name CRIMMINS stand. Er war ein grauhaariger Veteran und als solcher bestens bewandert in der Kunst, sein Gegenüber niederzustarren.
    Ich bekam auch prompt eine Kostprobe seines Könnens geliefert, als ich mich als Strafverteidiger einer Mandantin vorstellte, die im Bereitschaftsraum des Morddezernats auf mich wartete. Seine Reaktion bestand darin, die Lippen zu spitzen und auf eine Reihe Plastikstühle zu deuten, damit ich dort geduldig wartete, bis er es für angezeigt hielt, oben anzurufen.
    Männer wie Crimmins sind an eine kuschende Bevölkerung gewöhnt: an Menschen, die genau das tun, was die Polizei sagt, weil sie zu eingeschüchtert sind, um etwas anderes zu tun. Zu dieser Bevölkerungsgruppe gehörte ich nicht.
    »So funktioniert das aber nicht«, sagte ich.
    Crimmins kniff die Augen zusammen. Ihm hatte den ganzen Tag niemand widersprochen, schon gar nicht ein Strafverteidiger. Deshalb legte er zunächst die sarkastische Platte auf.
    »Ach, tatsächlich?«
    »Ja, tatsächlich. Deshalb nehmen Sie jetzt das Telefon und rufen oben bei Detective Kurlen an. Sagen Sie ihm, Mickey Haller ist auf dem Weg nach oben, und wenn ich nicht binnen zehn Minuten meine Mandantin zu sehen bekomme, gehe ich zu Richter Mills ins Gericht rüber.«
    Ich machte eine Pause, um den Namen einwirken zu lassen.
    »Sie kennen doch Richter Roger Mills, oder? Zum Glück war er Strafverteidiger, bevor er zum Richter gewählt wurde. Er hat sich schon damals nicht gern von der Polizei schikanieren lassen und findet das auch heute noch nicht gut. Er wird Sie und Kurlen vor Gericht zitieren und sich von Ihnen erklären lassen, warum Sie immer noch nicht von dieser alten Nummer lassen können, einen Bürger daran zu hindern, von seinem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch zu machen, einen Anwalt zu konsultieren. Das letzte Mal, als das der Fall war, gefielen Richter Mills die Antworten nicht, die er bekam, und er brummte dem Mann, der da saß, wo Sie jetzt sitzen, fünfhundert Dollar Strafe auf.«
    Crimmins sah aus, als hätte er Mühe, mir zu folgen. Wahrscheinlich war er ein Kurze-Sätze-Typ. Er blinzelte zweimal und griff nach dem Telefon. Ich hörte ihn mit Kurlen sprechen. Dann legte er auf.
    »Sie wissen, wo Sie ihn finden, Mr. Oberschlau?«
    »Ja, weiß ich. Und danke für Ihre Hilfe, Officer Crimmins.«
    »Man sieht sich.«
    Um das letzte Wort zu behalten und sich sagen zu können, dass er es diesem Scheißanwalt doch noch gezeigt hatte, deutete er mit dem Finger auf mich wie mit einer Pistole. Ich wandte mich vom Schalter ab und ging zum Lift.
    Im zweiten Stock erwartete mich Detective Howard Kurlen mit einem hinterfotzigen Grinsen.
    »Und, Spaß gehabt da unten, Counselor?«
    »Aber sicher.«
    »Tja, hier oben kommen Sie leider zu spät.«
    »Wieso? Haben Sie sie schon eingeliefert?«
    Er breitete in einer scheinheiligen Tut-mir-leid-Geste die Hände aus.
    »Echt komisch. Meine Partnerin hat sie gerade in dem Moment weggebracht, als der Anruf von unten kam.«
    »Was für ein Zufall. Ich will trotzdem mit ihr reden.«
    »Das müssen Sie mit dem Gefängnis klären.«
    Das kostete mich wahrscheinlich eine zusätzliche Stunde Warten. Und das war der Grund, warum Kurlen grinste.
    »Sie können Ihrer Partnerin nicht sagen, sie soll noch mal umdrehen und sie zurückbringen? Ich bräuchte nicht lange.«
    Ich sagte es, obwohl ich es für reine Zeitverschwendung

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