Microsklaven
so, als würden nachts in meinem Kopf ›Test-Szenarios‹ ablaufen - wie die militärischen Simulationen der RAND Corporation.«
Auf Michael ist Verlaß - er findet immer einen Weg, produktiv zu sein, sogar noch wenn er schläft.
E -Mail von Abe:
Fast-Food fürs Gehirn: Wußtet ihr, daß Katzenwelse (die beliebtesten Aquarien-Bodenfische Amerikas), wenn man sie ausschließlich mit Getreidebreiresten füttert, weißfleischige Filet-Einheiten ohne jeden erkennbaren Eigengeschmack (weder nach Meer noch nach sonst irgendwas) ergeben? Dadurch nehmen sie die Identität der Panade an, mit der man sie bestreicht (z. B. Cajun, Cheddar herzhaft, rustikale Schärfe). Das sind die postmodernsten Lebenwesen der Erde . . . Metaphern für die Personen in Melrose Place ... oder für Programmierer, die KEIN LEBEN HABEN.
H abe herausgefunden, was Bollocks heißt, durch einen Net-Teilnehmer an einer Universität in Bristol. Diese Briten haben's faustdick hinter den Ohren! Es bedeutet »Klöten«!
FREITAG
A be hat aus Redmond E-Mail geschickt. Er hat endlich etwas beim Namen genannt, was mir schon lange klar war - daß niemand wirklich weiß, wo das Silicon Valley ist beziehungsweise was es ist. Abe ist in Rochester aufgewachsen und nie im Westen gewesen, bis er bei Microsoft angefangen hat. Meine Antwort:
Silicon Valley
Wo/was ist das?
Eine Reihe von Städten in Form eines spiegelverkehrten J, die im Süden von San Francisco beginnt und sich westlich von San Jose um die Bucht herumzieht: San Mateo, Foster Citg, Belmont, San Carlos, Redwood Citg, Menlo Park, Palo Alto, Los Rltos, Mountain View, Cupertino, Sunnyuale, Saratoga, Campbell, Los Gatos, Santa Clara, San Jose, Milpitas und Fremont. Diese Liste habe ich mit Hilfe einer Landkarte gemacht.
Es gibt hier kaum noch Silizium-VERARBEITUNG ... Die Siliziumchip-Fabriken gehören größtenteils der Vergangenheit an . .. Das ist kein einträgliches Geschäft mehr. Die Chips werden hier bedruckt und geätzt, aber die DRECKSRRBEIT wird im Ausland gemacht. Hier entsteht jetzt statt dessen *SAUBERES* geistiges Eigentum.
Palo Alto:
Einwohnerzahl: 55.900
Fläche: 67 Quadratkilometer
Ich habe hier gewohnt, als ich auf der Stanford University war, daher kenne ich mich hier ziemlich gut aus.
Palo Rita ist zur einen Hälfte eine suburbane Schlafstadt, zur anderen ein futuristischer 70er-Jahre-Science-Fiction-Film mit Charlton Heston. Es gibt hier viele Bäume, relativ angstfreie Schulen und nur wenige Einkaufszentren. Der hiesige Immobilienmarkt war der erste in Amerika, der von der Hgperinflation der 70er Jahre betroffen war.
Das *DING* an Palo Alto ist, daß in den Wissenschaftsparks, die es ÜBERALL in der Stadt gibt, tonnenweise beängstigendes Zeug erfunden wird.
Die Wissenschaftsparks sind diese sauberen Kästen auf unheimlich perfekt gepflegten Rasenflächen, denen noch nie ein Grashlalm von einem Fußball gekrümmt wurde. Man hat das Gefühl, daß hier etwas Seltsames vor sich geht, aber man kann es nicht definieren, weil es einfach zu seltsam ist.
Wenn man die Hauptstraße, den Camino Real, verläßt, ist die Stadt plötzlich totenstill, abgesehen von ein paar vereinzelten BMWs, Hondas oder Lastwagen, die 15 Meter lange PVC-Röhren für Glasfaserkabel transportieren.
H eute hab' ich's nicht mehr ausgehalten. Ich habe Dad gefragt: »Dad, was genau machst du eigentlich bei Michael?«, und er antwortete: »Nun ja, Daniel, ich habe zwar nicht direkt ein Geheimhaltungsabkommen unterzeichnet, aber ich habe Michael versprochen, nichts zu verraten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist.« Na toll, vielen Dank.
U nglaublich: Susan und Ethan haben ein gemeinsames Anliegen - einen lokalen Kreuzzug gegen benzinbetriebene Laubsauger. Ich muß zugeben, daß die wirklich einen schokkierenden Lärm machen. Die beiden haben im Rathaus von Palo Alto angerufen und irgendeinen armen Angestellten, der gerade am Telefon war, zusammengestaucht. Ethan brüllte: »Es gibt einen Punkt, an dem Dezibel zu BTUs werden. Wir sind hier am Schmelzen .« Susan schrie in den Apparat: »Ist Palo Alto das spanische Wort für Laubsauger, oder was? Diese Dinger müssen SOFORT verboten werden!« Es macht Spaß, Freunden dabei zuzusehen, wie sie ohne klare Linie handeln. Besonders wenn sie auf etwas schimpfen, was ein unmittelbarer Ausdruck ihrer Persönlichkeit ist.
M ir ist aufgefallen, daß im Fernsehen alle »besonderen Momente« von Firmen gesponsort werden, wie zum
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