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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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sich besorgt: “Konnten Sie die Antis täuschen?”
“Es scheint so”, meinte Tekener. “Wenn nicht—nun, dann werden sie uns zweifellos in die Unterwelt folgen.”
Daynamar schüttelte den Kopf. “Das werden die Antis nicht wagen.”
Kennon nutzte die Gelegenheit, um sich von den anderen abzusetzen und eine der Gasflammen zu untersuchen, die an verschiedenen Stellen die Höhle erleuchteten. Er holte aus dem Geheimfach in seinem Unterarm ein fingergroßes Teströhrchen hervor, wie es die Explorerleute gelegentlich zur Untersuchung der Atmosphäre von Fremdplaneten benützten. Das Röhrchen war in fünfzig Zellen unterteilt, in denen sich verschiedene Flüssigkeiten befanden. Diese Flüssigkeiten hatten die Eigenschaft, daß sie sich verfärbten, wenn sie mit bestimmten Gasen in Verbindung kamen.
Kennon steckte das Teströhrchen blitzschnell in die Flamme und zog es gleich darauf wieder heraus. Ein kurzer Blick zeigte ihm, daß sich vier Zellen stark verfärbt hatten, und zwar die Zellen, die auf Methan, Kohlendioxyd, Sauerstoff und Stickstoff reagierten.
Demnach wurden die Flammen durch Erdgas genährt. Das war keine umwerfende Entdeckung, aber immerhin bewies sie, daß es hier unten unzählige Austrittsstellen von Gasadern geben mußte. Und es existierten sicherlich auch andere Gase als das relativ ungefährliche Methan-Kohlendioxyd-Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch.
Kennon verstaute das Teströhrchen in seinem Unterarm, und das BiomolplastZellgewebe schloß sich augenblicklich an den Trennlinien. Er kehrte zu den anderen zurück.
Er hatte während seines Tests mitangehört, was Ojanis, der Anführer der Sumpfgebleichten, angeordnet hatte. Der einzige Zugang von dieser Höhle zu dem tief unter dem Meeresboden liegenden Tunnel war ein fast senkrecht abwärts führender Schacht. Der Abstieg war deshalb doppelt gefährlich, weil es in diesem Schacht kaum Lichtquellen gab und jeder kleinste Fehltritt unweigerlich zu einem Sturz in die Tiefe führte. Das war gleichbedeutend mit dem Tod. Deshalb schlug Ojanis vor, daß sich die Menschen auf die Rücken seiner Artgenossen setzten und sich von ihnen hinuntergeleiten ließen.
Ojanis begann den Abstieg als erster—er war der einzige Sumpfgebleichte, der keine menschliche Last zu tragen hatte. Ihm folgte Daynamar auf dem Rücken eines Albinowesens, dann kam die Reihe an Tekener. Sein Träger war der Sumpfgebleichte mit dem entstellten Gesicht.
“Vor mir brauchen Sie keine Angst zu haben, Terraner”, sagte der Sumpfgebleichte in einer verblüffenden Anwandlung von schwarzem Humor.
“Wenn Sie sich nur nicht vor mir fürchten”, erwiderte Tekener grinsend. Im Licht der Gasflamme traten die Narben seiner Lashat-Pocken noch stärker hervor als sonst.
Nachdem Tekener und sein Träger in dem senkrechten Schacht verschwunden waren, bestieg Monty Stuep einen Sumpfgebleichten,
“Ich wiege 16,8 Zentner”, warnte er seinen Träger.
“Das sagt mir nichts”, erwiderte der Sumpfgebleichte. “Aber ich trage auf meinem Rücken einen Felsbrocken meiner Größe über die ganze Insel—wenn es verlangt wird.”
Auch Monty Stuep verschwand Sekunden später in dem senkrechten Schacht.
Kennon wollte gerade auf den Rükken des Sumpfgebleichten steigen, der sich vor ihm auf alle viere niedergelassen hatte, als hinter ihm ein wilder Schrei ertönte.
Ein Rockando hatte sein Schwert gezogen und bedrohte damit einen Sumpfgebleichten.
“Ich lasse mich nicht in die Unterwelt verschleppen”, rief er wütend aus. “Ich fürchte keine Dämonen, keine Ungeheuer, nicht den Tod. Aber wenn ich sterbe, dann unter freiem Himmel.”
Der Sumpfgebleichte vor ihm sagte gelassen: “Willst du dem Wort deines Anführers zuwiderhandeln?”
“Niemand, nicht einmal Daynamar kann mich zwingen, mich der Unterwelt auszuliefern.” Der Rockando schwang sein Schwert, als sich der Sumpfgebleichte ihm näherte. “Keinen Schritt mehr!”
Als der Sumpfgebleichte nicht darauf hörte, führte der Rockando den Schlag aus. Der Sumpfgebleichte rollte seinen Raupenkörper zusammen, so daß das Schwert auf seinen gekrümmten Rükken prallte—und abglitt, ohne eine Wunde zu hinterlassen. Bevor der Rockando zu einem zweiten Schlag ausholen konnte, hatte der Sumpfgebleichte ihn erreicht. Er umschloß seinen Kopf mit beiden Händen und verdeckte sein Gesicht vollkommen. Der Rockando schlug wild um sich, aber es nützte ihm nichts. Er verlor die Besinnung, nachdem seine Lungen nicht genügend Sauerstoff bekamen. Der

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