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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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wie zehn Cordos hintereinander. Aber das Gewaltigste an ihm sind die Hände—er besitzt davon so viele wie fünf Sumpfgebleichte. Wo er hintritt, gibt es Bodenbeben. Wo er hinschlägt, stürzen Tunnel ein!”
    Seine Faust ist so groß wie ein Cordo ... Daran mußte Daynamar denken, während er einen steil aufwärts führenden Schacht hinaufkletterte. Wie konnte ein so gewaltiges Wesen überhaupt existieren? Ojanis hatte gesagt, daß Crenioc trotz seiner Größe immer noch wuchs. Und Ojanis hatte noch etwas gesagt: “Seine Hände wachsen schneller als sein Körper.”
    Daynamar bekam einen stechenden Geruch in die Nase und wußte, daß er sich auf dem richtigen Weg befand. Er roch Schweiß! Der Schweißgeruch wurde immer stärker, je höher Daynamar kletterte.
    Wieder gellte ein qualvoller Schrei durch die Höhlen.
Damit hat Crenioc einen zweiten Finger verloren, dachte Daynamar. Die Terraner hielten sich wacker. Hoffentlich konnten sie noch solange ausharren, bis er Crenioc in seinem Versteck aufgestöbert hatte.
Von Ojanis wußte Daynamar, daß es nur eine Möglichkeit gab, das Monstrum zu töten.
“Wenn du Crenioc einen seiner riesigen Finger abhackst, dann fügst du ihm nur Schmerz zu. Aber du schwächst ihn nicht wirklich. Wenn du ihn töten willst. dann suche seinen winzigen, weichen Kopf mit dem noch viel winzigeren Gehirn!”
An Crenioc war alles riesengroß, nur der Kopf und das Gehirn hatten mit dem Wachstum des übrigen Körp-ers nicht Schritt halten können. Und der Kopf blieb deshalb seine verwundbarste Stelle.
Daynamar kletterte aus dem aufwärtsführenden Schacht und ...
Daynamar erstarrte.
Er hatte Crenioc vor sich.
    *
    Der Anblick raubte Daynamar den Atem. Crenioc war noch viel größer, als Ojanis gesagt hatte. In seinem Körper hätten hundert Cordos Platz gehabt. Und seine Hände ... das waren schreckliche Gebilde, mit dicken, wurmartigen Auswüchsen— Schlangenfinger! Sie liebkosten den riesigen Raupenkörper, der aufragte wie ein Berg. Und das war Crenioc: ein Fleischberg mit einem glatten schneeweißen Überzug. Die Arme ragten überall aus diesem Berg heraus. Sie machten träge Bewegungen; die cordogroßen Hände ballten sich zu Fäusten, aus denen ein wurmartiges Gebilde herausragte, das man bei einem Sumpfgebleichten als “Zeigefinger” bezeichnen würde. Crenioc ließ die Faust sinken und stieß den Zeigefinger durch den Boden. Gleich darauf zuckte der Fleischberg auf und ein Schmerzensschrei gellte auf.
    “Mit den Terranern ist nicht zu spassen”, sagte Daynamar vor sich hin. Er bereute seine Worte augenblicklich. Denn, so leise er gesprochen hatte, schien ihn das Monstrum doch gehört zu haben. Crenioc mußte einen unglaublich ausgeprägten Gehörsinn besitzen.
    Denn anders war es nicht zu erklären, daß sich der Fleischberg plötzlich in Bewegung setzte und die Arme in Daynamars Richtung griffen. Dabei lösten sich Tonnen von Schlamm und stürzten mit lautem Getöse von der Decke.
    Daynamar zog sich in den Höhlengang zurück. Er hoffte, daß er auf diese Art Creniocs Aufmerksamkeit entging. Aber er täuschte sich. Das Monstrum besaß einen viel zu ausgeprägten Instinkt.
    Crenioc mußte fühlen, daß ganz in seiner Nähe ein Feind lauerte. Wieder lösten sich Tonnen von Schlamm und wälzten sich über den hochaufragenden Fleischberg.
Ein Finger schlängelte sich in den Höhlengang. Daynamar schwang sein Schwert und schlug zu. Der Finger zuckte zurück, obwohl durch den heftigen Schwertschlag nicht einmal die schneeweiße Haut geritzt worden war. Aber zumindest wußte Daynamar nun, daß er mit seinem Schwert dem Monstrum wenigstens Schmerz zufügen konnte.
Der Finger stieß wieder in die Höhle. Diesmal zielte er genauer. Daynamar mußte sich abducken, um nicht an der Wand erdrückt zu werden. Der Rockando erkannte, daß er in der Höhle verloren war. Er konnte dem Gebilde, das wie ein Rammbock gegen ihn gestoßen wurde, nicht auf die Dauer entrinnen. Irgendwann würde er davon erdrückt werden. Deshalb begann er mit der Flucht nach vorne. Er kroch unter der riesigen Hand, die über ihm schwebte, hindurch und rannte auf Crenioc zu.
Ein furchtbares Lachen erscholl—ein Geräusch so laut, daß es Daynamar beinahe das Trommelfell zerriß.
Daynamar sprang zur Seite, als ein Finger auf ihn herunterstieß. Er schlug einen Haken, sprang auf einen Handrücken, der vor ihm auf dem Boden ausgebreitet war und sprang flink wieder herunter, als eine geballte Faust auf ihn

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