Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
aber über seine gefühllosen Lippen kam kein Laut.
    “Mehr kann ich einstweilen nicht für ihn tun”, sagte Kennon und nahm das Netz ab. Der weißgraue Film auf der Haut des Ertrusers, den die Flüssigkeit zurückgelassen hatte, begann sich bräunlich zu verfärben.
    “Das sind die Staubteilchen des Pilzes, die bereits durch die Poren unter die Haut gewandert waren”, erklärte Kennon dazu. Er tupfte die winzigen Samenkörner des Parasiten mit einem Saugröhrchen ab. Dabei fuhr er fort: “Die Flüssigkeit, die ich geträufelt habe, war eine Art Cytophagen-Lösung, welche die körperfremden Zellen sofort abtötete und an die Oberfläche der Haut trieb. Wenige Sekunden später hätte ich damit nichts mehr ausrichten können, denn dann wäre die Saat des Parasiten bereits zu tief eingedrungen. Ich hätte sie operativ entfernen müssen, und Monty Stuep wäre nicht ohne Gesichtsnarben davongekommen.”
    “Wann können wir weiter?” erkundigte sich Tekener.
    “Die örtliche Betäubung in Stueps Gesicht wird in wenigen Minuten abklingen”, antwortete Kennon. “Solänge müssen wir warten.”
Es dauerte nicht lange, dann schlug Stuep die Augen auf. Es zuckte um seine Mundwinkel, die Lippen bewegten sich träge, und Stuep sagte mit belegter Stimme: “Verdammt, ich fühle mich wie beschwipst. Mein Kopf ist leicht wie ein Luftballon. Was ist mit meinem Gesicht?”
“Ken hat das Make-up entfernt”, erklärte Tekener. “Jetzt sind Sie wieder der häßliche Ertruser.”
Stuep tastete vorsichtig sein Gesicht ab. “Es ist noch etwas gefühllos”, meinte er, “aber sonst fühle ich mich in Ordnung.”
“Dann machen wir, daß wir weiterkommen”, riet Tekener. “Wenn wir zuviel Zeit verlieren, verpassen wir noch den Anschluß an Daynamar und die Sumpfgebleichten.”
Kennon verteilte noch Nahrungskonzentrate aus seiner Eisernen Reserve, die er immer mit sich führte, dann setzten sich die drei Gefährten in Bewegung. Kamla Romo, dem immer noch die Gehirnerschütterung zu schaffen machte, war wieder in die Außentasche von Monty Stueps Kombination zurückgekehrt.
    *
    Anfangs kamen sie ziemlich rasch voran und konnten fünfzig Kilometer ohne größere Aufenthalte zurücklegen. Nur zweimal wurden sie von Fadenwurzeln attackiert, die sich ohne Vorwarnung aus dem Geäst der Schajwa-Pflanzen fallen ließen. Aber dank Kennons unglaublich schnellem Reaktionsvermögen blieben die Fadenwurzeln ungefährlich. Er zerstrahlte sie mit einer bislang verborgengehaltenen Mikrowaffe, noch während sie durch die Luft fielen.
    Von den Staubpilzen drohte keine Gefahr mehr—Tekener, Kennon und Stuep hielten sich immer in der Mitte des Tunnels. Wenn die Pilze ihre parasitäre Saat aus ihren Verstecken schleuderten, blieben sie immer außer Reichweite.
    Nachdem sie mehr als fünfzig Kilometerzurückgelegt hatten, kamen sie jedoch wieder an eine Stelle des Tun- . nels, die durch Schlammeinbrüche fast unpassierbar geworden war. Kennon mußte Tekener wieder tragen und mit Sauerstoff versorgen, während Monty Stuep aus eigener Kraft durch die Gasund Sumpfhölle hindurch mußte. Einmal brach Stuep inmitten einer Sumpfgasblase bewußtlos zusammen—Kennon holte ihn aus der Gefahrenzone und brachte ihn durch künstliche Beatmung zurück ins Bewußtsein.
    Es kam immer öfter zu Schlammeinbrüchen. Kennon entschloß sich schließlich, auch den vollkommen erschöpften Ertruser mitsamt Tekener durch die Gefahrenzonen zu tragen. Es bereitete ihm weiter keine Mühe, denn seine mechanischhydropneumatisch gesteuerten Arme besaßen genügend Kraft. Das ging einige Male gut. Doch dann kamen sie zu einem Tunnelabschnitt, der auf eine Länge von einigen hundert Metern vollkommen verschüttet war, und das orkanartige Heulen zeigte an, daß mit dem Schlamm große Mengen des Sumpfgases einströmten.
    Das brachte Kennon schließlich auf eine Idee. Da sich das hochexplosive Sumpfgas innerhalb der Schlammassen in Hohlräumen sammelte, brauchte er ihm nur größere Mengen Sauerstoff zuzuführen, um es zu entzünden.
    Er brachte sich mit seinen Gefährten in eine Seitenhöhle, die er vorher von Staubpilzen gesäubert hatte, in Sicherheit. Von dort nahm er die Schlammwand mit seinem Mikro-Strahler unter Beschuß. Es dauerte nur Sekundenbruchteile; bis eine heftige Explosion anzeigte, daß er eine Blase angeschnitten hatte. Der ersten Explosion folgten weitere Explosionen, die schließlich zu einer wahren Kettenreaktion führten. Davon wurde der Tunnel so heftig

Weitere Kostenlose Bücher