Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
zerstrahlen.
Tekener erkannte den Grund seines Zögerns. “Du vermutest wohl, daß besagtes Höhlensystem zu Creniocs Unterschlupf gehört, nicht wahr, Ken? Ich möchte dir zustimmen. Aber vielleicht wäre es besser, den Fuchs in seinem Bau aufzusuchen, als weiterhin vor ihm zu flüchten. Crenioc brennt auf eine Auseinandersetzung. Soll er sie haben.”
“In Ordnung”, sagte Kennon entschlossen und schmolz mit einem breit gefächerten Strahl die Wand, die sie vom Höhlensystem trennte.
In diesem Augenblick stürzte auch hinter ihnen der Tunnel mit gewaltigem Getöse ein und schnitt ihnen den Rückweg ab. Da dieser Einsturz nicht von dem charakteristischen Gesang des Todes begleitet wurde, wußten sie, daß er von Crenioc herbeigeführt worden war.
“Jetzt sitzt ihr in der Falle”, kam die gespenstische Stimme des mutierten Geschöpfes aus dem Höhlengang vor ihnen, der von dem phosphoreszierenden Schein der Leuchttiere in ein schattenloses Licht getaucht wurde. “Kommt nur, ich fürchte euren Götterhauch nicht. Ich werde euch einzeln töten. Zuerst dich!”
Die USO-Spezialisten wußten nicht, wer von ihnen gemeint war. Aber Kennon war auf der Hut, um notfalls jedem seiner beiden Kameraden zu Hilfe kommen zu können. Als dann plötzlich aus der Höhlenwand ein schneeweißer Tentakel auf Monty Stuep zuschoß, war Kennon zwar von der Art des Angriffs überrascht, aber er reagierte blitzschnell. Er handelte ohne Verzögerung und trennte den Tentakel kurz über der Austrittsstelle mit einem gezielten Schuß ab. Ein qualvoller Schrei kam von irgendwoher aus dem verzweigten Höhlensystem.
Ronald Tekener war blaß geworden.
“Crenioc ist nicht irgendwo in den Höhlen, sondern er ist überall!” stellte er fest. “Was für ein Monstrum haben die Antis aus diesem Sumpfgebleichten gemacht!”
“Eines, das uns umbringen wird”, sagte Monty Stuep düster.
Vor ihnen barst eine Wand—ein schneeweißes, wurmartiges Gebilde, das einen Durchmesser von einem Meter hatte, stieß auf Tekener zu.
10.
“Tod allen Fremden!”
Das war Creniocs haßerfüllter Kriegsruf. Im nächsten Moment war der Tunnel eingestürzt und hatte Daynamar den Weg zu seinen terranischen Freunden abgeschnitten.
Kurz entschlossen zückte Daynamar sein Schwert und schwor:
“Ich werde Crenioc töten”“
Ohne ein Wort zu verlieren, grub Ojanis mit seinen Schaufelhänden einen
Verbindungsgang zu Creniocs Höhlensystem. Daynamar nickte dem verbündeten Sumpfgebleichten dankbar zu. dann drang er in Creniocs Reich ein.
Daynamar wußte Bescheid über (las Monstrum, das einst ein Sumpfgebleichter gewesen war. Ojanis hatte ihm über Cremioc alles berichtet.
“Crenioc hat so viele Arme, wie du Finger hast. Jeder Arm besitzt eine Hand mit gleich vielen Fingern, wie du auf deiner Hand hast. Und jeder dieser Finger ist so groß wie du! Eine Faust von Crenioc besitzt die Größe eines Cordos!”
Welch ein Ungeheuer! Aber Daynamar empfand keine Furcht, nur Haß. Er würde den Tod seiner Leute rächen. Ihm waren ihre Todesschreie noch sehr gut in Erinnerung. Crenioc hatte sie wie Insekten zerdrückt, als sie ahnungslos durch den Gang gekrochen waren, den die Sumpfgebleichten für sie gruben.
Ich werde Crenioc töten! dachte Daynarnar, während er lautlos durch die Höhle schlich, die von unzähligen Leuchttieren erhellt wurde. Wenn Crenioc so groß war wie Ojanis behauptete, dann konnte er sich in diesen Höhlen nicht bewegen—sie waren viel zu eng und klein für ihn. Wahrscheinlich dienten sie ihm nur dazu, seine Opfer anzulocken. Wenn sie sich dann im Höhlenlabyrinth befanden, stieß er einfach einen Finger durch die Wand und zermalmte sie ...
Daynamar vernahm weit entfernte Stimmen, die von irgendwo aus den Höhlen kamen. Das mußten seine Freunde von den Sternen sein. Hoffentlich gelang es ihm, Daynamar, Crenioc zu töten, bevor er den Terranern etwas anhaben konnte.
Ein markerschütternder Schrei ließ Daynamar zusammenfahren. Aber gleich darauf stahl sich ein Grinsen um seinen Mund. Das war nie und nimmer der Schrei eines sterbenden Terraners. Nur ein Untier konnte so brüllen—Crenioc! Sicher hatten ihm die Terraner eine Wunde zugefügt.
Daynamar hastete weiter. Er mußte bald den Weg zu Creniocs Versteck finden. Er mußte Crenioc töten, um seine Freunde zu retten. Das würde nicht leicht sein, aber Daynamar fühlte sich stark genug.
Ojanis hatte gesagt: “Creniocs Körper ist dicker, als zwei Cordos zusammengenommen, und er ist so lang
Weitere Kostenlose Bücher