Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf
akonischer Soldat ins Zimmer und sagte zu Kennon:
“Mr. Tradino, Oberst Tarvu von Nyklat schickt mich. Sie möchten bitte sofort zu ihm kommen. Er ist auf der TARMAT.”
“Eine so höfliche Bitte kann ich nicht abschlagen”, erwiderte Kennon. “Bringen Sie mich zu Ihrem Kommandanten!’”
Unterwegs versuchte er, von dem Soldaten etwas über den Zustand des erkrankten Fremden zu erfahren. Aber der Mann schien entweder ahnungslos zu sein, wie er versicherte, oder Redeverbot erhalten zu haben.
In einem Gleiterhangar der TARMAT gelandet, wurde Major Kennon von zwei Offizieren des Energiekommandos in Empfang genommen. Sie begleiteten ihn in einen Schiffssektor, den er aus Kamla Romos Schilderungen bereits kannte: Es war der Sektor, in dem die Behausung der Außergalaktischen untergebracht war.
Vor einem großen Panzerschott blieben die beiden Offiziere stehen. Einer legte die Hand auf den Öffnungsmechanismus.
“Der Kommandant erwartet Sie im Vorraum”, sagte er. “Wir müssen hierbleiben.”
Erwartungsvoll blickte Sinclair Marout Kennon auf die Öffnung, als das Schott in den Boden geglitten war. Er sah vor sich einen fast völlig leeren Raum mit starken Metallplastikwänden und mehreren merkwürdigen Fenstern in der gegenüberliegenden Wand.
Tarvu von Nyklat stand vor einem dieser Fenster. Er wandte sich um, als er Kennons Schritte hörte, sagte aber nichts, bis das Schott sich hinter Kennon wieder geschlossen hatte.
Dann seufzte er schwer.
“Das Gegenmittel hat bei dem erkrankten Fremden nicht angeschlagen”, erklärte er tonlos. “Wir haben alle Variationen von Batros-Kematicyll durchprobiert—ohne Erfolg.”
Seine Lippen preßten sich zusammen, als ein grausiger Schrei ertönte, dem ein dumpfes Poltern folgte.
Kennon folgte dem Blick des Akonen und erkannte mit Hilfe seines verstellbaren optischen Systems die winzigen Lautsprecherelemente, die die Geräusche aus der Unterkunft der Fremden übertragen hatten.
“Endstadium”, murmelte Tarvu von Nyklat. “Die Metamorphose hat bereits eingesetzt.”
Abermals erscholl der grausige Schrei. Etwas klirrte, dann folgte eine Serie unerklärlicher Laute. Kennon hielt sie für die Sprache der Außengalaktischen.
Plötzlich krachten die Entladungen zweier Strahlschüsse, mitten in ein furchtbares Gebrüll hinein. Das Brüllen verstummte sofort, etwas polterte, dann war es still.
Der Akone und der Terraner sahen sich eine Weile schweigend an. Schließlich sprach Tarvu von Nyklat aus, was sie beide ohnehin wußten.
“Der Kranke ist von seinen Artgenossen erschossen worden.”
“Für ihn war es eine Erlösung”, sagte Kennon. Er empfand keinen Haß auf den Fremden, nun, da er gestorben war. Hassen kann man nur die Lebenden.
Immerhin fragte er sich, wie die überlebenden Fremden auf die Erkenntnis reagieren würden, daß das Gegenmittel bei ihrem Artgenossen versagt hatte.
Würden sie glauben, er hätte absichtlich ein unwirksames Mittel gebracht? In dem Fall waren er, Tekener und auch Monty Stuep verloren.
Tarvu von Nyklat schien seine Gedanken zu erraten, denn er sagte:
“Sie können nichts dafür, Mr. Tradino. Ich habe Proben der vier Varianten von BK-K14 analysieren lassen. Das Mittel, so teilten mir die Virologen mit, wirkt mit ziemlicher Sicherheit bei einem großen Teil aller Lebewesen, die in einer heißen Hochdruckatmosphäre aus Wasserstoff, Ammoniak und Methan leben. Es ist nicht Ihre Schuld, daß Sie nicht mehr über die Fremden wußten als das.”
“Danke”, erwiderte der USD-Spezialist ernst. “Aber warum, zum Teufel, haben die Fremden mich dann nicht mit Informationen über ihre metabolischen Besonderheiten versorgt?”
Der Akone lächelte.
“Diese Frage wird sich erst beantworten lassen, wenn wir mehr über ihre Mentalität wissen. Sehen Sie, Mr. Tradino, ich kenne die Fremden auch nicht viel besser als Sie.” Er zuckte mit den Schultern. “Eines Tages werden wir mehr wissen.”
Aber nur Männer wie Tekener und ich werden mehr damit anfangen können! dachte Kennon.
Er versteifte sich, als er wieder eine Serie jener unerklärlichen Laute vernahm, die er für die Sprache der Außergalaktischen gehalten hatte.
Tarvu von Nyklat ging zu einer kleinen Schaltkonsole und drückte zwei Tasten. Die fremdartigen Laute verstummten; dafür ertönte die metallisch klirrende Stimme eines positronischen Simultan-Translators.
“... rufen Tarvu von Nyklat.”
“Hier spricht Tarvu von Nyklat”, sagte der Akone schnell. “Ich bedaure, daß das Gegenmittel bei
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