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Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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kam es ihm so vor, als ob sie überhaupt nicht für Gefühle ansprechbar wären. Doch das war sicher übertrieben; jedes hochorganisierte Lebewesen braucht Gefühle, und bewußt denkende Intelligenzen kamen ebensowenig ohne Gefühlsleben aus wie hochentwickelte tierische Lebewesen ohne bewußtes Denken.
Der Akone sah auf, als sein Erster Offizier sich räusperte. Marlan von Sallan stand dicht neben dem Kontursessel des Kommandanten und nahm Haltung an, als er dessen Blicke auf sich ruhen fühlte.
“,Alle Befehle wurden weisungsgemäß durchgeführt, Kommandant”, meldete der Erste. “Darf ich Bereitschaftsstufe zwei anordnen?”
“Genehmigt”, sagte Tarvu von Nyklat. “Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen.”
Marlan von Sallan nahm das Lob mit unverhohlener Freude zur Kenntnis. Er salutierte und ging in einwandfreier Haltung ab.
Der Kommandant blickte ihm nachdenklich hinterher. Marlan war ein guter Offizier, aber deswegen allein hätte Tarvu von Nyklat ihn nicht gelobt. Sein Vater jedoch saß im Großen Rat des Blauen Systems und hatte erheblichen Einfluß auf das Energiekommando. Es war immer gut, sich die Sympathie eines so mächtigen Mannes zu sichern, und sei es dadurch, daß man seinen Sohn förderte.
Eines Tages, überlegte Tarvu von Nyklat, werde ich selbst im Großen Rat sitzen und dafür sorgen, daß Akon den ihm zustehenden Platz in der Galaxis erhält.
Er langte zum Servoschaltteil seines Kommandopultes und drückte einen Becher Klyam. Während er das heiße Getränk schluckweise trank, legte er sich noch einmal sein Vorgehen in den Verhandlungen mit Tekener zurecht. Der galaktische Spieler war gerissen; er würde sein Geheimnis nicht ohne Gegenleistung preisgeben. Tarvu von Nyklat nahm sich vor, Tekener durch psychologische Schachzüge soweit zu bringen, daß er froh war, wenn die Condos Vasac seine Forschungsunterlagen über einen Halbraumspürer überhaupt annahm.
Er seufzte leise.
Wäre Tekener allein auf Cronot—der Ertruser Monty Stuep zählte für den Akonen nicht—, dann hätte er sicher leichteres Spiel. Doch so mußte er mit Rabal Tradino rechnen, Tekeners Partner, und dieser Tradino besaß einen wachen Verstand und eine glasklare eiskalte Logik. Wäre er nicht galaktischer Geschäftsmann und Schmuggler geworden, hätte er sicher eine steile Karriere in der Galaktischen Abwehr oder gar in der USO vor sich gehabt ...
Mit einem harten Lachen setzte Tarvu von Nyklat den leeren Becher ab. Er konnte es mit beiden Männern aufnehmen, und im Unterschied zu ihnen stand hinter ihm eine wirksame und gefürchtete Geheimorganisation. Das war es, was er seinen Verhandlungspartnern geschickt vor Augen halten mußte.
Er stellte den Interkom zur Funkzentrale durch, wartete, bis der Cheffunker auf dem Bildschirm zu sehen war und befahl:
“Stellen Sie eine abgesicherte Telekomverbindung zu diesem Ronald Tekener her. Sie erreichen ihn wahrscheinlich über den Hohen Prampriester Yuycolo im Tempel der Weißen Schatten. Legen Sie dann das Gespräch in meine Kabine um—und sorgen Sie dafür, daß außer Rabal Tradino niemand das Gespräch mitverfolgen kann. Ende.”
Ohne die Bestätigung abzuwarten, unterbrach er seine Verbindung, erhob sich und ging durch die Kommandozentrale auf den Mittelachslift zu.
In seiner Kabine angekommen, musterte er sich prüfend im Feldspiegel. Er hatte gelernt, daß die äußere Erscheinung und die Art des Auftretens wichtige Vorbedingungen für Verhandlungen sein konnten.
Sarkastisch lächelnd beobachtete er seine große, athletische Gestalt, das wuchtig vorspringende Kinn und seine harten Gesichtszüge. Das hellbraune, schulterlange Haar störte ihn seit langem, aber man mußte eben auch Zugeständnisse an die Traditionen der alten Familien von Akon machen.
Tarvu von Nyklat rückte seinen Schulterumhang zurecht, überprüfte die Sicherheitsanlagen seiner Kabinenflucht, die absolute Abhörsicherheit garantierten, und setzte sich vor den Interkom.
Er brauchte nicht lange zu warten, dann meldete sich der Cheffunker und berichtete, daß Ronald Tekener gesprächsbereit sei.
“Legen Sie die Verbindung um!” befahl Tarvu von Nyklat.
Er produzierte ein vieldeutiges Lächeln, als das Narbengesicht von Ronald Tekener auf dem Bildschirm erschien, aber er sprach nicht sofort.
Tekener reagierte jedoch nicht in der gewünschten Weise. Er blickte nur stumm auf seinen Gesprächspartner, dessen Bild er auf seinem Telekomschirm sah. Seine Miene verriet absolut nichts; nicht einmal Neugier. Was

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