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Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Transportkisten. Hier hätten sie bereits eine gute Deckung gehabt, aber der Mann ging ihnen weiter voraus in ein Labyrinth hinein, das so verworren war, daß schließlich keiner von ihnen noch wußte, wo sie waren.
“Hier findet Sie niemand”, sagte der Offizier. Sie befanden sich in einer Höhle, die sich aus vielen Kisten gebildet hatte. “Wenn Sie wollen, können Sie bis morgen früh hierbleiben.”
“Wir werden gehen, wenn der SWD sich zurückgezogen hat”, erklärte Kennon.
Der “Staatliche Wohlfahrtsdienst” bekam im Laufe des Tages weitere Verstärkung. Die rotuniformierten Männer untersuchten das Raumschiff und das Gepäcklager, fanden Tekener, Kennon und Taskan jedoch nicht. Am späten Abend kehrte der Offizier in die Höhle zurück.
“Der SWD ist noch immer da”, sagte er. “Jetzt wäre es ohnehin zu gefährlich für Sie, auf den Raumhafen hinauszugehen.”
“Vielleicht”, lächelte Kennon, “aber wir werden dennoch versuchen, zu dem Rumaler zu kommen.”
“Das müssen Sie selbst verantworten.”
    *
    Ein braungebrannter Riese lag neben einem abgestellten Prallgleiter auf dem Boden. Zwei leere Flaschen, die neben ihm standen, sprachen eine beredte Sprache. Der Rumaler stützte sich mit der linken Schulter an ein Landebein des Raumschiffes. Der Teller war abgebrochen, so daß nur der Stumpf des Teleskopgestänges den Boden berührte.
    Die aufgequollenen Beine und ein Geschwür, das die rechte Schulter bedeckte, waren ein eindeutiger Beweis dafür, daß der Mann sich infiziert hatte und sich bereits in der Metamorphose befand.
    Er war betrunken und konnte kaum noch sprechen.
    Aus der Innentasche seiner gelben Uniformjacke holte er eine weitere Flasche hervor. Sie war nicht etikettiert.
Mit unsicherer Hand hielt er die Flasche den drei Männern hin, die aus der Dunkelheit gekommen waren und jetzt im Licht der Gleiterscheinwerfer standen.
“Trinkt, Freunde”, lallte der Rumaler. Ein Aufdruck auf seiner Uniform wies ihn als Techniker für den elektronischen Bereich aus. “Das Leben ist kurz und kann übel enden. Wirklich. Seht mich an. Vor vier Tagen war ich einmal nüchtern, Freunde. Nur einmal. Es war schrecklich. Ich wünschte, ich hätte nicht gesehen, wie ich aussah, dann wäre es nicht so schlimm gewesen. Ja—ich habe mich infiziert. Kommt mir nicht so nahe, sonst erwischt es euch auch.”
Er nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche.
“Meine Freunde haben mich vor die Tür gesetzt”, fuhr er mit schwerer Zunge fort. “Sie wollten sich nicht anstecken, die Jungs, aber sie haben mir wenigstens etwas zu trinken mitgegeben. Das war doch nett, nicht?”
Der Umweltangepaßte verzerrte das Gesicht und preßte sich die Hände auf den Magen. Er schien große Schmerzen zu leiden.
“Also, was wollt ihr?” fragte er. “Wollt ihr mich bloß anstarren, um zu sehen, was passiert, wenn man sich angesteckt hat?”
“Wir wollen Lepso verlassen”, antwortete Kennon ruhig.
Der Rumaler lachte.
“Gut”, nickte er. Er kniff die Augen zusammen und versuchte, die Gesichter der Männer zu erkennen, aber der Alkohol hatte seine Sinne schon zu stark getrübt. Er schaffte es nicht. Er ließ den Kopf wieder sinken; trank noch einen Schluck und lachte dann erneut: “Dann sind wir ja schon vier. Nein, ich habe mich ja vergessen. Fünf sind wir:”
“Fünf?” fragte Kennon. Er ließ sich neben dem Mann nieder und blickte ihm in das braungegerbte Gesicht. “Wer ist der fünfte?”
“Ein großer, starker Kerl”, entgegnete der Techniker mühsam. “Wirklich, ein netter Bursche. Dunkelhaarig ist er und hat Hände wie ein Ertruser. Er ist mein Freund. Seit zwei Tagen kommt er immer wieder zu mir und will mich dazu überreden, mit ihm in ein Schiff einzudringen und zu starten. Ich habe mit dem Kommandanten gesprochen, aber der will noch mehr Geld haben, bevor er es versucht.”
Es war eine Spur. War der Mann, den sie suchten, tatsächlich hier gewesen? Sie konnten sich ebensogut getäuscht haben. Vielleicht war der Mörder Tschen Baharks längst in die Berge vor der Stadt geflohen. Vielleicht befand er sich weit von Orbana entfernt in einer anderen Stadt des Planeten. Er konnte jedoch auch hiergewesen sein. Wenn tatsächlich bald Lazarettschiffe kommen würden, dann würde der Mörder ganz untertauchen können, dann mußte sich seine Spur vollends verlieren. Sie hatten nur noch so lange eine Chance, ihn zu finden, wie die Quarantäne bestand.
“Wann kommt der Mann wieder?” fragte Kennon.
“Überhaupt

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