Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf
Raumhafen steht unter Bewachung des SWD”, erläuterte Tekener. “Man erwartet uns dort, um uns einen heißen Empfang zu bereiten.”
Taskan schüttelte den Kopf.
“Ehret Jammun und sein SWD wird nicht einen seiner prominentesten Geschäftsleute umbringen”; sagte er.
“Der Einfluß der CV auf den SWD ist beträchtlich”, entgegnete Tekener. “Im Augenblick stehen wir auf der Abschußliste. Ich habe keine Lust, Ehret Jammun auf die Probe zu stellen.”
Er lächelte.
“Das Ergebnis ließe sieh schlecht korrigieren, wenn es negativ für mich wäre.”
Sinclair Marout Kennon; der den Raum vorübergehend verlassen hatte, unterbrach das Gespräch.
“Der Plophoser ist mit dem SWD zusammengeprallt. Zwei seiner Männer sind erschossen worden. Er selbst hat einen SWD-Mann getötet. Sie kehren jetzt hierher zurück.”
“Dann wird es Zeit, daß wir verschwinden”, sagte Tekener.
Sie folgten Kennon. Tekener blieb an der Tür noch einmal stehen und blickte zu dem Springer hinüber. Dann wandte er sich ab. Der Robotmensch führte sie durch einen zweiten Ausgang zur Rückseite der meteorologischen Station. Sie hörten, daß schwere Thermostrahler abgefeuert wurden. Hoch über ihnen brach ein Brand aus, der in rasender Geschwindigkeit um sich griff. Mauerstücke brachen aus der Wand und stürzten herab.
Die drei Männer flohen durch eine unübersichtlich angelegte Wetterkontrollanlage. Die Maschinenblöcke boten ihnen ausreichende Deckung. Tekener blieb mehrmals stehen und blickte zurück. Die oberen Stockwerke des Hochhauses brannten. Flammen schlugen aus fast allen Fenstern. Der südliche Teil des Gebäudes glühte. Das Kunststeinmaterial warf Blasen und platzte auf. Ein Feuerregen aus “verflüssigter Glut stürzte auf die Parkanlagen herab und entzündete Bäume und Büsche. In den unteren Stockwerken der Station wurde gekämpft. Immer wieder blitzten die Energiestrahlen von Thermowaffen auf. Ael Simyns Erfolg war nur von sehr kurzer Dauer gewesen.
Die Kontroll- und Steuerungsanlagen erstreckten sich über mehrere Kilometer bis in die Nähe des Raumhafens hin. Schließlich erhob sich die weitmaschige Gitterwand aus hitzebeständigen Schallschluckern vor ihnen. Die hochaufragenden Kunststoffmasten sollten die Stadt vor dem Lärm der Raumschiffstriebwerke und vor dem Einfluß der Luftmassen schützen, die orkanartig bewegt wurden, wenn die Raumschiffe starteten und landeten.
Die drei Männer schoben sich durch die Anlage. Das Gewirr der Türme, Masten und querliegenden Balken war so dicht, daß sie gerade eben hindurchkommen konnten.
Sinclair Marout Kennon erreichte die aufgeschäumte vordere Absorptionswand als erster. Zahlreiche Risse und Schründe ermöglichten es ihm, sich noch weiter vorzuschieben.
Auch der Raumhafen bot ein chaotisches Bild. Er war so dicht mit Raumschiffen aller Art besetzt, wie wohl noch niemals zuvor. Zahlreiche Explosionen hatten überall schwere Verwüstungen angerichtet. Offensichtlich hatte die Metaseuche auch die Besatzungen der Schiffe erreicht, da nicht früh und nicht konsequent genug Isolationsmaßnahmen ergriffen worden waren. In der Folge war es zu Kämpfen und Zerstörungen gekommen.
Direkt vor der Schutzbarriere lagen die Trümmer eines walzenförmigen Springerraumschiffes. Der vordere Teil des Raumers war auseinandergebrochen und ausgebrannt. Kennon beobachtete einige schrecklich verformte Springer, die versuchten, in den noch unbeschädigten Teil des Raumschiffes zu kommen. Sie bemühten sich, mit Hilfe von Stahlträgern ein Schott aufzustemmen.
Nördlich von dem Wrack stand ein ebenfalls teilweise ausgebrannter Kugelraumer. Die Aufschrift wies ihn als rumalischen Handelstransporter aus.
Ein Prallgleiter, der mit fünf SWDMännern besetzt war, kam zwischen den beiden Wracks hervor und entfernte sich dann in westlicher Richtung. Seine Anwesenheit bewies, daß es für Tekener und Kennon äußerst gefährlich war, den Raumhafen zu betreten.
“Ich werde hingehen und fragen”, schlug Ischka vor. “Mich kennt niemand. Ich habe mich verändert, so daß ich keinen Verdacht erregen werde.”
Kennon legte ihm die Hand auf den Arm. Die Haut des Antis fühlte sich hart wie ein Chitinpanzer an.
“Wir gehen zusammen”, sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Zugleich erhob er sich, überwand das letzte Hindernis und sprang auf die Landebahn hinab. Er wartete, bis Tekener und Taskan bei ihm waren, und ging dann auf das Springerschiff zu. Die Kranken setzten ihre
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