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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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wozu? Alle deine höheren Offiziere sind solche Schlappschwänze.»
    «Soll sich Ägypten jeglichen militärischen Eingreifens enthalten?»
    «Das wäre ein tödlicher Mißgriff… Wir müssen reagieren, darin hast du recht, aber eines ist doch klar: Ob wir siegen können, hängt von dir ab, von dir ganz allein.»
    Spät in der Nacht empfing Ramses noch seinen Freund Acha. Der König und der Oberste der Kundschafter gönnten sich nur wenig Ruhe. Die Spannung in der Hauptstadt machte sich mehr und mehr bemerkbar.
    Seite an Seite standen die beiden Männer an einem der Fenster im Arbeitszimmer des Pharaos und betrachteten den Nachthimmel, den Tausende von Sternen belebten.
    «Gibt’s was Neues, Acha?»
    «Die Lage ist verfahren: auf der einen Seite die Aufständischen, auf der anderen unsere Festungen. Unsere Gefolgsleute erwarten dein Eingreifen.»
    «Ich brenne vor Ungeduld, aber ich habe nicht das Recht, das Leben meiner Soldaten aufs Spiel zu setzen. Ungenügende Vorbereitung, ungenügende Bewaffnung… Zu lange haben wir uns in einem Traum von ewigem Frieden gewiegt. Das Erwachen ist grausam, aber auch heilsam.»
    «Die Götter mögen dich erhören.»
    «Zweifelst du an ihrem Beistand?»
    «Werden wir dem Ereignis gewachsen sein?»
    «Wer an meiner Seite kämpft, wird unter Einsatz seines Lebens Ägypten verteidigen. Würden die Hethiter ihre Ziele erreichen, bräche Finsternis herein.»
    «Hast du schon einmal daran gedacht, daß du fallen könntest?»
    «Nefertari wird die Regentschaft übernehmen und, falls nötig, auch herrschen.»
    «Wie schön diese Nacht ist… Warum haben die Menschen nichts anderes im Sinn, als sich gegenseitig umzubringen?»
    «Ich hatte mir eine friedvolle Regierungszeit erträumt. Das Schicksal hat anders entschieden, und dem werde ich mich nicht entziehen.»
    «Es könnte dir feindlich gesinnt sein, Ramses.»
    «Vertraust du mir etwa nicht mehr?»
    «Vielleicht habe ich Angst, wie jedermann.»
    «Bist du Moses auf die Spur gekommen?»
    «Nein. Er scheint verschwunden.»
    «Nein, Acha.»
    «Woher diese Gewißheit?»
    «Weil du gar nicht nach ihm gesucht hast.»
    Der junge Gesandte bewahrte die Ruhe.
    «Du hast deine Leute nicht auf seine Spur gesetzt, weil du nicht wolltest, daß er festgenommen und zum Tode verurteilt wird», fuhr Ramses fort.
    «Ist Moses nicht unser Freund? Brächte ich ihn nach Ägypten zurück, würde er in der Tat zum Tode verurteilt.»
    «Nein, Acha.»
    «Du, der Pharao, kannst doch das Gesetz nicht brechen!»
    «Das habe ich auch nicht vor. Moses würde als freier Mann in Ägypten leben, da das Gericht ihn für unschuldig erklären wird.»
    «Aber… hat er denn Sary nicht getötet?»
    «Aus Notwehr, laut einer Zeugenaussage, die amtlich aufgenommen wurde.»
    «Eine großartige Nachricht!»
    «Laß Moses suchen, finde ihn.»
    «Das wird nicht einfach sein… Bei den augenblicklichen Unruhen versteckt er sich vielleicht in für uns unzugänglichem Gelände.»
    «Finde ihn, Acha.»

    NEUN
    SERRAMANNA DURCHSTREIFTE DAS Viertel der Ziegelmacher. Grimmig schaute er drein. Vier junge Hebräer aus Mittelägypten hatten Abner bereitwillig der Erpressung und Ausbeutung bezichtigt. Ihre Anstellung hatten sie ihm allerdings zu verdanken, aber um welchen Preis!
    Die Nachforschungen der Wachen waren kläglich ausgefallen. Sary war zwar kein angenehmer Umgang gewesen, aber immerhin einflußreich, und Moses war eher unzugänglich. War es nicht gar von Vorteil, daß der eine tot und der andere verschwunden war?
    Vielleicht waren wertvolle Hinweise unbeachtet geblieben. Der Sarde hatte überall herumgefragt, Erkundungen eingezogen und stand nun von neuem in Abners Tür. Dieser saß über ein Schreibtäfelchen voller Zahlen gebeugt und knabberte genüßlich an einem mit Knoblauch bestrichenen Stück Brot. Als er Serramanna erblickte, schob er sich das Täfelchen schleunigst unters Gesäß.
    «Na, Abner, machst du gerade deine Abrechnung?»
    «Ich bin unschuldig!»
    «Wenn du deinen Schwarzhandel weiter betreibst, wirst du es mit mir zu tun bekommen.»
    «Der König beschützt mich.»
    «Träum doch nicht.»
    Der Sarde schnappte sich eine süße Zwiebel und verzehrte sie.
    «Hast du nichts zu trinken?»
    «Doch, in der Truhe dort…»
    Serramanna hob den Deckel an.
    «Lob sei Gott Bes! Das reicht ja für ein schönes Besäufnis! Amphoren voller Wein und Bier… Ein einträglicher Beruf, den du dir da ausgesucht hast.»
    «Das sind… Geschenke.»
    «Schön, wenn man so beliebt

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