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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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standgehalten hatte. Im Palast wunderte sich niemand über diesen Tod, in seiner Freßgier war Romet ja sichtbar dicker geworden. Das verfettete Herz, an dem auch die ständige Nervenanspannung zehrte, hatte aufgegeben.
    Dieser heikle Fall war nun zu Chenars Zufriedenheit gelöst. Und noch eine Freude stand ihm bevor: Raia, der syrische Händler, war nach Pi-Ramses zurückgekehrt und ersuchte darum, von Chenar empfangen zu werden, um ihm eine besonders schöne Vase zu zeigen. Man hatte ein Treffen am späten Vormittag eines dieser milden und sonnigen Spätherbsttage vereinbart.
    «War deine Reise in den Süden angenehm?»
    «Sehr anstrengend, Hoher Herr, aber auch sehr ertragreich.»
    Das Spitzbärtchen des Syrers war sorgfältig gestutzt. Seine kleinen, lebhaften braunen Augen huschten durch den Säulensaal, in dem Chenar seine Kunstwerke ausstellte. Raia lüftete den Schleier über einer bauchigen Bronzevase, die mit Weinranken und Weinblättern kunstvoll verziert war.
    «Sie stammt aus Kreta. Ich habe sie einer reichen Thebanerin abgekauft, die keinen Gefallen mehr daran fand. So etwas wird heute nicht mehr hergestellt.»
    «Wunderbar! Das Geschäft ist gemacht, lieber Freund!»
    «Das freut mich, Herr, aber…»
    «Sollte die edle Dame Bedingungen stellen?»
    «Nein, aber der Preis ist recht hoch… Es handelt sich um ein einmaliges Stück, ein wirklich einzigartiges.»

    «Stell dieses Wunderwerk auf einen Sockel und komm dann in meine Schreibstube.
    Wir werden uns schon einig werden, dessen bin ich mir ganz sicher.»
    Die schwere Sykomorentür schloß sich. Niemand konnte sie hören.
    «Einer meiner Gehilfen teilte mir mit, daß du in Memphis gewesen bist, um von mir eine Vase zu kaufen. Ich habe meine Reise daher abgebrochen und bin so schnell wie möglich nach Pi-Ramses zurückgekehrt.»
    «Das war auch unerläßlich.»
    «Was ist los?»
    «Serramanna ist wieder auf freiem Fuß und erfreut sich erneut des Vertrauens von Ramses.»
    «Mißlich.»
    «Dieser Schnüffler Ameni hegte Zweifel an der Echtheit der Beweisstücke, und dann hat Acha sich noch eingeschaltet.»
    «Sei auf der Hut vor diesem jungen Gesandten, er ist intelligent und kennt die Nordländer gut.»
    «Zum Glück arbeitet er nicht mehr im Außenamt. Ramses hat ihn ausgezeichnet und in unsere Schutzgebiete geschickt, um unseren Verteidigungsgürtel zu stärken.»
    «Eine äußerst heikle, fast unmögliche Aufgabe.»
    «Acha und Ameni sind zu höchst unangenehmen Schlußfolgerungen gelangt: Jemand soll Serramannas Schrift nachgeahmt haben, um glauben zu machen, er stehe in Schriftverkehr mit den Hethitern, und dieser Jemand sei ein Syrer.»
    «Höchst mißlich», beklagte Raia.
    «Man hat Nenofars Leichnam gefunden, Serramannas Geliebte, die du gegen den Sarden benutzt hast.»
    «Es war nötig, sie zu beseitigen, diese dumme Gans hatte gedroht, alles auszuplaudern.»
    «Ich gebe dir ja recht, aber unvorsichtig hast du gehandelt.»
    «Wieso?»
    «Deine Wahl des Tatorts.»
    «Ich habe ihn nicht ausgesucht. Sie wollte das ganze Viertel zusammentrommeln, ich mußte schnell handeln und mich aus dem Staub machen.»
    «Ameni sucht nach dem Besitzer dieses Hauses, um ihn zu verhören.»
    «Es gehört einem Kaufmann, der viel auf Reisen ist. Ich bin ihm in Theben begegnet.»
    «Wird er deinen Namen nennen?»
    «Ich fürchte es, denn ich bin sein Mieter.»
    «Das ist ein Verhängnis, Raia! Ameni ist überzeugt, daß sich ein hethitisches Spionagenetz auf unserem Boden eingenistet hat. Obwohl er Serramanna festgenommen hatte, scheinen die beiden sich wieder versöhnt zu haben und arbeiten jetzt Hand in Hand. Die Suche nach dem, der den Sarden zu Unrecht beschuldigt und dessen Geliebte umgebracht hat, ist zu einer Staatsangelegenheit geworden. Und etliche Hinweise zielen auf dich.»
    «Noch ist nichts verloren.»
    «Was hast du vor?»
    «Ich werde den ägyptischen Händler abfangen.»
    «Und…»
    «Beseitigen, was sonst?»

    ACHTUNDZWANZIG
    DER WINTER NAHTE, die Tage wurden kürzer, die Sonne verlor an Kraft. Dem Pharao waren die Macht des Sommers und die Glut seines Schutzgestirns, das nur er anblicken konnte, ohne sich die Augen zu verbrennen, zwar lieber, doch dieser Herbsttag, der betörend mild war, bescherte ihm eine seltene Freude: einen ausklingenden Nachmittag in den Palastgärten mit Nefertari, ihrer Tochter Merit-Amun und seinem Sohn Kha.
    König und Königin saßen auf Faltstühlen an einem Wasserbecken und sahen dem Treiben der Kinder zu. Kha

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