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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Hände zitterten, das Blut wich ihm aus den Lippen.
    «Ein Mord… Ein Mord, hier in der Hauptstadt! Was für eine Schandtat… Wie kann man so gewalttätig sein! Ich bin erschüttert.»
    «Woher stammst du?»
    «Aus Syrien.»
    «Wie unsere Nachforschungen ergaben, war es ein Syrer, der sie umgebracht hat.»
    «Es gibt Tausende in Ägypten!»
    «Du bist Syrer, und in deinem Lagerhaus wurde Nenofar ermordet. Ein merkwürdiges Zusammentreffen, nicht wahr?»
    «Reiner Zufall!»
    «Dieses Verbrechen steht in Zusammenhang mit einem anderen sehr schweren Vergehen. Daher hat der König von mir schnellstes Handeln verlangt.»
    «Ich bin nur ein Kaufmann, ein einfacher Händler! Sollte mein wachsendes Vermögen der Grund sein für Eifersucht und Verleumdung? Wenn ich zu Reichtum gelange, dann nur, weil ich unermüdlich arbeite! Ich habe niemandem etwas gestohlen!»
    Wenn das der Mann ist, den wir suchen, dachte Ameni bei sich, dann ist dieser Raia ein ausgekochtes Schlitzohr.
    «Lies das», verlangte der Schreiber und reichte dem Syrer den Bericht über die Auffindung von Nenofars Leichnam, in dem auch der Tag des Verbrechens genannt war.
    «Wo warst du an jenem Tag und in jener Nacht?»
    «Laß mich nachdenken, ich bin völlig verwirrt… Und bei all meinen Reisen, da kann ich mich leicht irren… Ach ja, ich hab’s! Ich war in meinem Geschäft in Bubastis und machte Bestandsaufnahme.»
    Bubastis, die hübsche Stadt der katzenköpfigen Göttin Bastet, mit einem Schnellboot und bei günstiger Strömung in wenigen Stunden zu erreichen.
    «Hat dich dort jemand gesehen?»
    «Ja, mein Lageraufseher und der Mann, der meine Verkäufe tätigt im dortigen Raum.»
    «Wie lange hast du dich in Bubastis aufgehalten?»
    «Am Abend, bevor das hier geschah, bin ich dort angekommen, und am nächsten Tag bin ich nach Memphis weitergereist.»
    «Ein lückenloser Nachweis, Raia.»
    «Was heißt Nachweis… Das ist die Wahrheit!»
    «Wie heißen diese beiden Männer?»
    Raia schrieb die Namen auf ein Stück Papyrus, das schon recht schadhaft war.
    «Ich werde es nachprüfen», erklärte Ameni.

    «Du wirst sehen, daß ich unschuldig bin!»
    «Ich bitte dich, Pi-Ramses nicht zu verlassen.»
    «Du… du willst mich verhaften?»
    «Es wird vielleicht nötig sein, dich nochmals zu verhören.»
    «Aber… meine Geschäfte! Ich muß über Land fahren, um meine Vasen zu verkaufen!»
    «Deine Kunden werden sich ein wenig gedulden müssen.»
    Der Kaufmann war den Tränen nahe.
    «Und wenn ich dadurch das Vertrauen der reichen Leute verliere? Ich liefere immer am festgesetzten Tag.»
    «Ein Fall von höherer Gewalt. Wo schläfst du?»
    «In einem kleinen Haus hinter meinem Lager im Hafen… Wie lange willst du mich noch bedrängen?»
    «Wir werden uns bald Klarheit verschafft haben, da kannst du ganz beruhigt sein.»
    Mindestens drei Krüge Starkbier waren nötig, um den Zorn des von einem Kurzbesuch in Bubastis zurückgekehrten sardischen Riesen zu besänftigen.
    «Ich habe Raias Angestellte befragt», sagte er zu Ameni.
    «Bestätigen sie, daß er dort war?»
    «Sie bestätigen es.»
    «Würden sie das vor Gericht beeiden?»
    «Es sind Syrer, Ameni! Was bedeutet denen schon das Totengericht? Sie werden schamlos lügen, wenn sie dafür fetten Lohn bekommen! Sie unterstehen keinem Gesetz. Wenn ich sie auf meine Art verhören dürfte, wie damals, als ich noch Seeräuber war…»
    «Du bist nicht mehr Seeräuber, und die Gerechtigkeit ist Ägyptens höchstes Gut. Einen Menschen schlecht zu behandeln ist ein Vergehen.»
    «Und einen Verbrecher, der obendrein noch Spion ist, in Freiheit zu belassen, ist wohl kein Vergehen, was?»
    Ihr Wortgefecht wurde von einem Soldaten unterbrochen, der zu melden hatte, Ameni und Serramanna würden von Ramses erwartet.
    «Wie weit sind wir?» fragte der König.
    «Serramanna ist überzeugt, daß der syrische Kaufmann Raia ein Spion und ein Mörder ist.»
    «Und du?»
    «Ich glaube das auch.»
    Der Sarde warf dem Schreiber einen dankbaren Blick zu. Zwischen ihnen gab es keinerlei Spannung mehr.
    «Beweise?»
    «Keinen einzigen, Majestät», sagte Serramanna kleinlaut.
    «Wenn er nur aufgrund von Vermutungen festgenommen wird, wird Raia eine Anhörung vor Gericht verlangen und freigesprochen werden.»
    «Das ist uns bewußt», sagte Ameni bedauernd.
    «Laß mich weitermachen, Majestät», flehte Serramanna.
    «Muß ich den Vorsteher meiner Leibwache daran erinnern, daß jede Grobheit gegenüber einem Verdächtigen eine

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