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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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können, wie entfesselte Wut und mörderische Raserei auch die scheinbar Maßvollsten befielen. Der Krieg… das ist das verborgene Laster im Blut des Menschen, der Makel, der jede Form von Anstand zunichte macht. Das ist die Regel, und die wird auch auf Ägypten zutreffen.»
    «Du hast recht, Homer, unser Land ist ein Wunder, aber ein Wunder, das wir Tag für Tag neu erschaffen. Ich werde jeden Eindringling zerschmettern, woher er auch kommen mag.»
    Der Dichter schloß die Augen.
    «Ich fühle mich nicht mehr als Fremdling, Majestät. Niemals werde ich Griechenland, seine Rauheit und seinen Reiz vergessen, aber hier, auf diesem schwarzen und fruchtbaren Boden, halte ich Zwiesprache mit dem Himmel, einem Himmel, den der Krieg aufreißen wird.»
    «Warum so düster in die Zukunft blicken?»
    «Die Hethiter träumen nur von Eroberung, kämpfen ist ihr Lebensinhalt, das galt auch für viele Griechen, die nichts anderes im Sinn hatten, als sich gegenseitig die Kehle durchzuschneiden. Dein letzter Sieg wird die Hethiter davon auch nicht abbringen.»
    «Meine Armee wird kampfbereit sein.»
    «Du ähnelst einer großen Wildkatze, Majestät. Ich dachte an dich, als ich schrieb:
    «So wie ein Pardel gegen die Jäger sich wirft mit unerschrockenem Herzen, sobald er die Meute vernommen,… dennoch, selbst von der Lanze durchbohrt, noch wehrt er sich tapfer unentwegt, bis im Kampf er ihn faßt oder fällt von dem Jäger.»
    Nefertari las abermals das merkwürdige Sendschreiben, das Chenar ihr soeben hatte zukommen lassen. Berittene Boten hatten es von Hatti bis ins südliche Syrien gebracht, andere dann weiter bis nach Ägypten, wo es im Amt für die Beziehungen zu den Fremdländern abgegeben worden war.
    An meine Schwester, die vielgeliebte Königin von Ägypten, Nefertari.
    Ich, Puducheba, Gemahlin Hattuschilis, Bruder des Herrschers der Hethiter, übersende freundschaftliche Gedanken. Wir sind weit voneinander entfernt, unsere Länder und unsere Völker sind sehr verschieden, aber sehnen sie sich nicht alle nach demselben Frieden? Wenn es Dir und mir gelingt, das gute Einvernehmen zwischen unseren Völkern zu fördern, hätten wir dann nicht eine gute Tat vollbracht? Ich für mein Teil werde mich darum bemühen. Darf ich meine verehrte Schwester bitten, ebenso zu handeln?
    Ein Brief aus ihrer Hand wäre mir eine Freude und Ehre. Mögen die Götter Dich beschützen.
    «Was bedeutet diese merkwürdige Botschaft?» fragte die Königin ihren Gemahl.
    «Die Form der zwei Siegel aus getrocknetem Lehm und auch die Schrift lassen keinerlei Zweifel an der Echtheit dieses Briefes zu.»
    «Soll ich Puducheba antworten?»
    «Sie ist nicht Königin, aber seit dem Tod von Muwatallis Gemahlin wird sie als erste Dame des hethitischen Reiches angesehen.»
    «Wird ihr Gemahl Hattuschili der künftige Herrscher sein?»
    «Muwatallis Vorliebe gilt seinem Sohn Uriteschup, dem glühenden Verfechter eines Krieges gegen Ägypten.»
    «Also hat dieses Sendschreiben im Grunde keinerlei Sinn.»
    «Es verdeutlicht, daß es eine Gegenströmung gibt, die aus der Priesterschaft und der Kaufmannschaft Unterstützung erhält, und laut Acha verfügen beide über beachtliche Geldmittel. Sie fürchten einen Krieg, weil er ihren Geschäften abträglich wäre.»
    «Reicht ihr Einfluß aus, um einen Krieg zu verhindern?»
    «Gewiß nicht.»
    «Wenn Puducheba aufrichtig ist, könnte ich ihr ja behilflich sein, oder? Es besteht ja noch ein winziger Hoffnungsschimmer, Tausende von Menschenleben zu retten.»
    Beunruhigt zupfte der syrische Händler Raia an seinem Kinnbart.
    «Wir haben deine Zeitangaben nachgeprüft», erklärte Ameni.
    «Na, um so besser!»
    «Für dich sieht’s in der Tat gut aus: deine Angestellten haben deine Aussagen bestätigt.»
    «Ich habe die Wahrheit gesagt und habe nichts zu verbergen.»
    Ameni spielte weiterhin mit einem Pinsel.
    «Ich muß bekennen…. daß wir uns vielleicht geirrt haben.»
    «Endlich spricht die Stimme der Vernunft!»
    «Gib zu, daß die Umstände gegen dich sprachen! Dennoch bitte ich dich um Entschuldigung.»
    «Ägyptische Gerechtigkeit ist wahrlich kein hohles Wort.»
    «Darüber sind wir alle froh.»

    «Steht mir jetzt frei, nach Gutdünken zu reisen?»
    «Du kannst in völliger Freiheit deinem Beruf nachgehen.»
    «Bin ich reingewaschen von jeglicher Schuld?»
    «Du bist es, Raia.»
    «Ich schätze deine Ehrlichkeit und hoffe, daß du den Mörder dieses armen Mädchens so bald wie möglich findest.»
    In

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