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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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durchforschte der König jetzt die Archive, wie so viele Herrscher vor ihm, die sich hier Rat geholt hatten.
    Nach Stunden der Suche sah er eine Lösung. Er reiste sofort nach Pi-Ramses zurück.
    Nefertari hatte den Vorsitz geführt bei der Zusammenkunft der Weberinnen aus allen Tempeln Ägyptens und hatte die notwendigen Anweisungen erteilt für die Herstellung der Ritualgewänder bis zur nächsten Überschwemmungsperiode. Dann opferte die Königin den Göttern rote, weiße, blaue und grüne Stoffstreifen und verließ, von zwei Priesterinnen gestützt, den Tempel. Es gelang ihr auch noch, die Sänfte zu besteigen, die sie in den Palast zurückbrachte.
    Der Leibarzt Pariamakhou stürzte ans Krankenbett der Großen königlichen Gemahlin und flößte ihr einen Stärkungstrank ein, hatte jedoch keine große Hoffnung, diese lähmende Mattigkeit zu vertreiben, die sich jeden Tag deutlicher bemerkbar machte.
    Als Ramses das Gemach betrat, zog sich der Arzt zurück.
    Der König küßte Nefertari auf Stirn und Hände.
    «Ich bin so schwach.»
    «Du darfst dir nicht zuviel zumuten.»
    «Es ist keine vorübergehende Mattigkeit… Ich spüre, wie das Leben aus mir schwindet wie ein Wasserstreif, der immer schmaler wird.»
    «Tuja glaubt nicht an eine wirkliche Erkrankung.»
    «Sie hat recht.»
    «Es bekämpft uns jemand aus dem Dunkel heraus.»
    «Mein Umschlagtuch… Mein Lieblingsschal! Ein Magier verwendet ihn gegen mich.»
    «Zu diesem Schluß bin auch ich gelangt und habe Serramanna angewiesen, alles daranzusetzen, um den Schuldigen zu entlarven.»
    «Er soll sich beeilen, Ramses, beeilen…»

    «Wir haben noch andere Waffen, Nefertari, aber schon morgen müssen wir Pi-Ramses verlassen.»
    «Wohin bringst du mich?»
    «An einen Ort, wo du vor unserem unsichtbaren Feind geschützt bist.»
    Stunden verbrachte Ramses noch mit Ameni. Sein Sandalenträger und Oberster Schreiber hatte keinen bemerkenswerten Vorfall zu melden im Ablauf der Staatsgeschäfte, doch da allein schon der Gedanke an eine längere Abwesenheit des Herrschers ihn beklommen machte, bestand er darauf, alles noch einmal durchzusprechen, damit auch nichts das Wohlergehen des Landes beeinträchtige. Wieder einmal erkannte Ramses, mit welch vorbildlicher Sorgfalt Ameni jedem Fall nachging und mit welch bewundernswertem Ordnungssinn er Auskünfte zu bündeln wußte, die ihm wichtig schienen.
    Der König traf verschiedene Entscheidungen und wies Ameni an, sie durch die jeweiligen Beamten in die Tat umsetzen zu lassen. Auch Serramanna wurde in seinen Aufgabenbereichen bestätigt, insbesondere in der Überwachung des Ausbildungsstandes der in Pi-Ramses zusammengezogenen Elitetruppen.
    Dann begab sich der Herrscher zu Tuja und schlenderte mit seiner Mutter durch den Garten, in dem sie ihre Gedanken zu sammeln pflegte. Tuja trug einen gefältelten Umhang über den Schultern, Ohrringe in Form von Lotosblüten und um den Hals eine Amethystkette, die ihre strengen Gesichtszüge sanfter erscheinen ließ.
    «Ich reise mit Nefertari in den Süden, Mutter. Hier ist sie zu großer Gefahr ausgesetzt.»
    «Du hast recht. Solange wir dem Bösen, der im dunkeln verharrt, nicht das Handwerk legen können, ist es ratsamer, die Königin fernzuhalten.»
    «Wache du über das Königreich, in dringlichen Fällen wird Ameni deine Befehle ausführen.»
    «Was ist mit der Kriegsdrohung?»
    «Alles ist ruhig, auffallend ruhig… Die Hethiter reagieren nicht. Muwatalli beschränkt sich auf hohle, floskelhafte Worte.»
    «Zeugt das nicht von inneren Spannungen? Bevor er die Macht an sich riß, hat Muwatalli viele seiner Gegner kaltblütig aus dem Feld geschlagen, die ihm heute noch grollen dürften.»
    «Das ist kein Grund zur Beruhigung», warf Ramses ein. «Was gibt es Wirksameres als einen Krieg, um Unstimmigkeiten zu bereinigen und die Einheit wiederherzustellen?»
    «Wenn das so ist, dann bereiten die Hethiter einen Angriff größten Ausmaßes vor.»
    «Wie gern würde ich mich irren… Vielleicht ist Muwatalli des Kämpfens und des Blutvergießens ja auch überdrüssig.»
    «Denk nicht wie ein Ägypter, mein Sohn: Glück, Seelenruhe und Friede sind für die Hethiter keine Werte. Wenn der Herrscher von Hatti nicht für Eroberung und Landnahme eintritt, verliert er ganz schnell seinen Thron.»
    «Sollten sie während meiner Abwesenheit angreifen, darfst du meine Rückkehr nicht abwarten, bevor du dem Heer befiehlst auszurücken.»
    Tujas kleines eckiges Kinn verhärtete sich.
    «Kein

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