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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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dich.»
    Noch eine Facette der Liebe, die ihr da enthüllt wurde, in dieser Zeit der schwersten aller Prüfungen.
    «Ich habe die Archive des Lebenshauses von Heliopolis durchgesehen und Möglichkeiten gefunden, um dem unsichtbaren Angreifer zu wehren. Durch das Zusammenwirken von Sachmet und Hathor und die Ruhe, die du dir in diesem Tempel gönnen wirst, werden deine Kräfte nicht weiter schwinden. Doch das ist noch nicht ausreichend.»
    «Fährst du nach Pi-Ramses zurück?»
    «Nein, Nefertari, denn es gibt noch ein Heilmittel, das vielleicht entscheidend sein wird.»
    «Welches?»
    «Die Archive erwähnen einen Stein in Nubien, der unter dem Schutz der Göttin Hathor steht. An einem abgelegenen, seit Jahrhunderten vergessenen Ort.»
    «Weißt du, wo er liegt?»
    «Ich werde ihn finden.»
    «Das könnte eine lange Reise werden…»
    «Wenn es mir glückt, den Ort schnell zu finden, werde ich nur kurz abwesend sein.»
    «Die Hethiter…»
    «Meine Mutter regiert. Im Falle eines Angriffs wird sie dich sofort verständigen, und dann werdet ihr gemeinsam handeln.»
    Sie umarmten sich lange unter der Blätterkrone der Weihrauchbäume. Wie gerne hätte sie ihn zurückgehalten, den Rest ihrer Tage mit ihm verbracht in der Stille des Tempels.
    Aber sie war die Große königliche Gemahlin und er der Pharao von Ägypten.

    ZWEIUNDVIERZIG
    LITA WARF DEM Magier Ofir einen flehenden Blick zu. «Es muß sein, mein Kind.»
    «Nein, es tut zu weh…»
    «Das beweist, daß die Beschwörung Wirkung zeitigt. Wir müssen weitermachen.»
    «Meine Haut…»
    «Die Schwester des Königs wird dich pflegen, du wirst keine Brandspur zurückbehalten.»
    Lita, die Nachfahrin Echnatons, drehte dem Magier den Rücken zu.
    «Nein, ich will nicht mehr, ich ertrage diesen Schmerz nicht mehr!»
    Ofir riß sie an den Haaren.
    «Jetzt reicht’s, du launisches Wesen! Du gehorchst jetzt, oder ich sperre dich in den Keller.»
    «Das bitte nicht, bloß nicht!»
    Da sie unter Platzangst litt, fürchtete die blonde Lita diese Strafe am meisten.
    «Dann komm herüber, entblöße deine Brust und leg dich auf den Rücken.»
    Dolente, Ramses’ Schwester, beklagte zwar den rauhen Ton des Magiers, gab ihm aber recht. Die letzten Nachrichten vom Hof waren erfreulich: Nefertari, die an einer geheimnisvollen und unheilbaren Krankheit litt, war nach Theben gereist, wo sie im Hathor-Heiligtum von Deir-el-Bahri ihr Leben aushauchen würde. Dieses langsame Dahinsiechen würde Ramses das Herz brechen, der seinerseits dann vor Kummer sterben würde.
    Dann könnte Chenar ungehindert den Weg zur Macht beschreiten.
    Gleich nachdem Ramses abgereist war, hatte Serramanna jede der vier Kasernen in Pi-Ramses aufgesucht und die höheren Offiziere angeherrscht, der Drill müsse verschärft werden. Die Folge war, daß die Söldner sofort höheren Sold forderten und die ägyptischen Soldaten anstachelten, gleiches zu verlangen.
    Das war nun etwas, was der Sarde nicht entscheiden konnte. Er berichtete es Ameni, der die Mutter des Königs unterrichtete. Deren Antwort ließ nicht auf sich warten: Entweder gehorchten Soldaten und Söldner, oder sie würden sofort ersetzt durch junge, frisch angeworbene Rekruten. Sollte Serramanna befriedigende Fortschritte bei den Truppenübungen melden, sei sie, Tuja, möglicherweise bereit, einen Zuschlag zu gewähren.
    Die Soldaten beugten sich, und der Sarde machte sich an seinen zweiten Auftrag: den Magier aufzustöbern, für den Romet Nefertaris Schal gestohlen hatte. Ramses hatte ihm seinen Verdacht nicht verhehlt, und Romets seltsamer Tod und die nicht weniger seltsame Erkrankung der Königin schienen ihn nur zu erhärten.
    Hätte dieser verfluchte Haushofmeister bloß noch ein Weilchen gelebt! Dem ehemaligen Seeräuber wäre es nicht schwer gefallen, ihn zum Sprechen zu bringen. Gewiß, die Folter war in Ägypten verboten, aber entzog ein geheimer Anschlag auf das königliche Paar sich nicht auch allen Gesetzen?
    Romet war tot und hatte sein Geheimnis mitgenommen in ein von Dämonen bevölkertes Nichts, und die Spur zu seinem Auftraggeber schien unterbrochen. Und wenn das nur scheinbar so wäre? Romet war leutselig und schwatzhaft, vielleicht hatte er Helfershelfer - oder eine Helferin - gehabt?
    Man müßte seine Angehörigen und Angestellten ausfragen, dabei würde man schon etwas herausbekommen, sofern man die Fragen nur mit einer gewissen Überzeugungskraft stellte… Serramanna lief zu Ameni. Er mußte den Schreiber von seiner Strategie

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