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Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Titel: Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SF-Online
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Unterschrift geriet noch krakeliger als sonst. Jeder Schriftsachverständige hätte mir daraufhin bereitwillig ein abgeschlossenes Medizinstudium attestiert, schätze ich.
    »Gleich«, fügte Billy Trant, der Junge mit den Pickeln,
    hinzu, als ich ihn ansah.
    Finnan ? formten meine Lippen unhörbar. Er nickte.
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    Ich riss den Karton auf. Bücher, hauptsächlich antiquarische Schundromane, wie es aussah. Darauflag ein kleiner Umschlag.
    Billy trat zwei Schritte beiseite, als ich ihn öffnete, so, als habe man ihm eingeschärft, dass er auf keinen Fall sehen dürfe, was darin geschrieben stand.
    Was vermutlich ratsam war. Ich zog einen Zettel aus dünnem Papier heraus und las: Neuer Versuch, diesmal mit
    gepanzertem Wagen. Ort: zwanzig Meter nördlich unserer ersten Verabredung. Zeit: wie beim Treffen mit Budget. F.
    Mit anderen Worten, Finnan wollte mich heute Abend kurz
    vor Mitternacht an der Ecke Main Street/Dyke Street auflesen und mit einem gepanzerten Wagen den Ausbruch versuchen.
    Konnte das klappen? Wusste er, was mir passiert war? Ahnte er, mit welchen Gegnern er sich da anlegte?
    Ich ließ den Zettel sinken. »Danke«, sagte ich zu Billy.
    Der schnappte mir urplötzlich den Brief aus der Hand,
    knüllte ihn zusammen, ohne ihn anzusehen, stopfte ihn sich in den Mund, kaute und schluckte die Überreste mühsam
    hinunter. Dann meinte er, nach einigem Räuspern: »Ich muss jetzt gehen.«
    Ich nickte nur, überrascht von seiner Aktion. Was mir
    Sorgen machte. Ich hätte nicht überrascht sein dürfen. Selbst in meinem angeschlagenen Zustand hätte ich nicht derart zu
    überrumpeln sein dürfen.
    »Okay«, sagte ich.
    Draußen auf der Straße verstaute er umständlich
    Quittungsblock und Kugelschreiber, stieg auf sein Fahrrad, winkte mir noch einmal fröhlich zu und radelte davon. Ich war versucht, ihm nachzusehen, aber dann wurde mir klar, dass ihn das gefährdet hätte. Also ging ich hinein, als sei alles normal.
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    Jetzt sitze ich hier, und mein Hirn rattert auf Hochtouren. Ein gepanzertes Fahrzeug? Was soll das sein? Und egal, was es ist, die Agenten werden an uns hängen wie Fliegen am Leim.
    Andererseits hat Finnan sie schon einmal ausgetrickst, mit einem raffinierten Täuschungsmanöver. Gut möglich, dass ihm das auch ein zweites Mal gelingt.
    Heute Abend um Mitternacht? Reilly ist ein Problem. Er
    erwartet mich um acht Uhr am Hafen. Ich nehme an, dass es, selbst wenn Reilly in eigener Sache flieht, nach wie vor eine irgendwie geartete Kommunikation zwischen ihm und den
    Agenten in der Stadt gibt. Mit anderen Worten, wenn ich um acht Uhr nicht am Hafen auftauche, darf ich auch nicht mehr hier im Haus sein. Ich muss die Zeit bis Mitternacht in einem Versteck verbringen. Und ich muss ungesehen aus dem Haus kommen, diesmal ohne meinen Tarnanzug, der auf einer
    namenlosen Schafwiese zurückgeblieben ist. Abgesehen davon ist es außerhalb jeder Vorstellung, noch einmal über den Kanal zu krabbeln. Ich werde froh sein, wenn ich mich humpelnd fortbewegen kann.
    Darüber muss ich nachdenken. Ich werde mich jetzt
    waschen, dann nach den Eiswürfeln sehen und nachdenken,
    was ich tun werde.
    Ich sitze an Jordan Bezhanis Bett. Totenwache. Wir haben uns die Nacht über abgewechselt, und ich habe die letzte Stunde. Ich schaue sein graues, wächsernes Gesicht an, in dem nichts mehr zu sehen ist von seinen heimlichen Wünschen und nichts mehr zu spüren von jener Dickköpfigkeit, die er an den Tag legen konnte. Jordan ist nicht mehr da. Unter dem Laken liegt nur noch ein Körper, der einige ausgefallene technische Geräte enthält.
    Die Sonne geht auf. Ich beuge mich vor, um die
    Nachttischlampe auszuschalten. In dem Moment sehe ich, dass 346
    sich eine Gruppe kleiner Vögel auf dem Fensterbrett
    versammelt hat und hereinschaut. Kleine, graubraune Knäuel mit schwarzen Knopfaugen und schwarzen Schnäbeln, die
    Jordan zu mustern scheinen, den Mann, der sie oft gezeichnet hat, und sie wirken, als hätten sie die ganze Zeit da gesessen und gewacht. Doch als ich mich verblüfft zurücklehne, fliegen sie auf und davon.
    Denke an den Tod, sagt Seneca, und ich tue es. Ich denke an den Tod. So bereite ich mich denn ohne Zagen auf den Tag vor, an dem Pose und Schminke fallen werden und sich zeigen wird, ob ich nur in Worten tapfer bin oder auch in meinem Herzen, ob die trotzigen Sprüche, die ich dem Schicksal
    entgegenschleuderte, nichts als Theater und Heuchelei gewesen sind.
    Ich habe diese Worte immer mit Grauen

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