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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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sagte Douglas lächelnd.
»Ja!«
»Nina«, fragte Douglas sie streng, »bist du sicher, dass
du vor unserer Konferenz noch nichts davon wusstest?«
Nina zog eine Schnute. »Nur Gerüchte, Süßer,
nichts Eindeutiges. Und so was möchte man ja nicht
verkünden, ohne wirklich Beweise zu haben. Noch
immer kommen Einzelheiten herein, und wir senden
alles, einschließlich der Kapitulation, auf jedem Planeten des Imperiums. Und meine Leute sind gerade
dabei, Informationen von einem Schiff namens Erbe zu sichten, die sich um die tatsächlichen Ereignisse
auf Usher II drehen, als der Schrecken dort eintraf.
Dazu gehören einige ziemlich beunruhigende Details, die Finn hat unterdrücken lassen. Ich kann mich
des Gefühls nicht erwehren, dass ich allmählich
übersättigt bin, Darling! Früher mal wäre ich bei solchen Nachrichten auf- und abgehüpft und hätte hyperventiliert. Und jetzt habe ich schon seit Wochen
meinen Freudentanz nicht mehr aufgeführt.«
»Das sind hervorragende Nachrichten!«, fand
Douglas, stand plötzlich aus dem Sessel auf und
stieß dabei Nina beinahe von der Armlehne. Er betrachtete sie geistesabwesend und marschierte dann
in dem kleinen Zimmer auf und ab und dachte angestrengt nach. »Mal vorausgesetzt, dass bei der
Schlacht keine zu großen Verluste eingetreten sind,
dürfte die schiere Größe der kombinierten Flotte
bedeuten, dass Finn ihr nichts mehr entgegenstellen
kann, was groß oder stark genug wäre. Ihm bleiben
da nur noch die Materiewandler ... Wir müssen eine
Möglichkeit finden, sie stillzulegen ...«
»Was denkst du, wird Finn wohl unternehmen,
wenn er die Nachrichten hört?«, fragte Nina.
Douglas lächelte grimmig. »Wie ich ihn kenne,
etwas Extremes. Du solltest lieber wieder alle zusammentrommeln, Nina. Wir müssen erneut die Lage
besprechen.«
    Imperator Finn vernahm die Nachricht von der Kapitulation seiner Flotte, und er nahm sie sehr übel auf.
Der Verlust der Flotte war nur die jüngste in einer
ganzen Reihe von Hiobsbotschaften. Er zertrümmerte jedes einzelne Möbelstück in seiner Unterkunft
und hämmerte mit den Fäusten an die kahlen Wände,
ehe er eine kalte und sehr gefährliche Form der
Selbstbeherrschung zurückerlangte. Er musste etwas
unternehmen, etwas Großes und Dramatisches und
fürchterlich Grauenhaftes, um aller Welt deutlich zu
machen, dass er die Lage nach wie vor beherrschte.
Also wandte er sich dem nächstliegenden Ziel zu,
dem lästigsten Stachel in seinem Fleisch. Dem Slum.
Er spazierte durchs Zimmer und beförderte Trümmerstücke von Möbeln mit Fußtritten aus dem Weg,
und als er überzeugt war, dass sein Atem wieder
normal ging, schaltete er den Bildschirm ein und rief
Joseph Wallace in dessen Bunker an.
    Joseph kam direkt aus dem Bett, als er vor seinem
Imperator auftauchte, und wirkte ein wenig zerzaust
und sehr argwöhnisch. Nachrichten, die so spät
abends eintrafen, konnten nichts Gutes bedeuten.
    »Der Zeitpunkt ist gekommen!«, erklärte Finn
scharf. »Ich möchte, dass der Slum vernichtet wird,
und Ihr werdet das für mich tun. Ich übertrage Euch
die umfassende Verantwortung für alle meine Streitkräfte, lieber Joseph, und ich verlange im Gegenzug
lediglich, dass Ihr in den Slum marschiert und jeden
Mann, jede Frau und jedes Kind dort umbringt. Niemand darf entkommen! Keine Gnade, keine Gefangenen, keine Überlebenden. Brennt den Slum völlig
nieder und lasst keinen Stein auf dem anderen! Ich
unterstelle Euch meine sämtlichen Soldaten, meine
Fanatiker der Militanten Kirche und der Reinen
Menschheit, sämtliche Besessenen, die Ihr überreden
könnt, Euch zu folgen, und jede Luftunterstützung,
die Ihr braucht. Diesmal wird uns niemand aufhalten!
Ihr werdet ungeachtet aller Verluste vorrücken, bis
Ihr auf der anderen Seite zum Vorschein kommt und
der Slum nicht mehr existiert.
Und Joseph, lieber Joseph - falls Ihr keinen Erfolg
habt, kommt lieber auch nicht zurück!«
    Trotz der späten Stunde war Diana Vertue immer
noch auf den Beinen und im Slum unterwegs. Sie
hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, regelmäßig
selbst Streife zu gehen, angeblich, um nach Spionen
und Informanten zu suchen, tatsächlich jedoch, um in
den Fluss des Lebens und der Lebenden einzutauchen. Sie war lange Zeit tot gewesen und hatte sich
noch immer nicht ganz an die unerwarteten Impulse
und Leidenschaften des Körpers gewöhnt, den sie
heute trug. Die Menschen blickten ihr nach und lächelten oder nickten

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