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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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den
Köpfen, als sie übernommen wurden und fremde
Gedanken die Steuerung der Körper übernahmen.
Was einmal Finns Armee gewesen war, marschierte
in die Städte, die man ursprünglich nur hatte unterwerfen wollen, und ergriff von jedem Mann, jeder
Frau und jedem Kind Besitz. Die Besessenen brauchten gar nicht jede Persönlichkeit umzubringen, taten
es aber trotzdem aus Spaß an der Sache. Was an Verteidigern zur Stelle war, gab vor Entsetzen und Panik
auf, als massenhafte Besitzergreifung in einer unaufhaltsamen Welle durch die Straßen und über die
Plätze schwappte. Die Überesper waren inzwischen
so stark, dass ein Besessener einen anderen übernehmen konnte, indem er ihm einfach nur in die Augen blickte. Die Besessenheit war ansteckend geworden. Sie breitete sich wie ein Buschbrand in der
wild flüchtenden Menschenmenge aus. Menschen
rannten, fanden aber nirgendwo Zuflucht. Die Soldaten hatten die Städte umstellt.
Jeder Versuch, Widerstand zu leisten, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, da niemand mehr
einem anderen trauen konnte. Der engste Freund
oder Verwandte konnte schon besessen sein oder jeden Augenblick übernommen werden. Die Menschen
versteckten sich in den Häusern und verrammelten
Türen und Fenster, aber die Besessenen drangen
trotzdem ein und scherten sich nicht darum, wie stark
sie die manipulierten Körper dabei verletzten. Männer und Frauen mit zerschlagenen Händen und zerschnittenen Armen lächelten triumphierend durch die
schartigen Löcher, die sie geschlagen hatten, und
zwangen sich den schutzlosen Seelen im Haus auf.
Einige Gedankensklaven konnten sogar im Auftrag der sie lenkenden Überesper Esperfähigkeiten
manifestieren, wenn auch nur kurz. Sie folgten kichernd den Straßen, und auf beiden Seiten explodierten Häuser oder gingen in Flammen auf. Straßen
platzten auf, und die Kanalisation schleuderte stinkende Abwässer herauf. Manchmal pusteten die Esperbesessenen Menschen mit nur einem Blick oder
einem Wort auseinander oder zwangen sie dazu, das
eigene Fleisch zu verzehren oder sonst etwas zu tun,
was den Überespern gerade in den Sinn kam.
Die Städte wurden zur Hölle auf Erden, erstickt
vom Rauch und Gestank des Blutes. Die Überesper
ließen die Besessenen über die brennenden Straßen
tanzen und nur so zum Spaß alles niederreißen. Und
als nichts mehr übrig war außer Feuer, Schutt und
Leichenbergen, schickten die Esper ihre Gedankensklaven aus einer Stadt in die nächste. Und so setzte
es sich fort, in einer Stadt nach der anderen, einer
Bevölkerung nach der anderen, bis regelrechte Armeen von Besessenen auf ganz Logres umherzogen
und das Getreide auf den Feldern niedertrampelten.
Niemand war mehr übrig, der sie hätte aufhalten
können.
Städte, die auf dem Weg der Besessenen lagen,
wandten sich um Hilfe an den Imperator, aber der
konnte ihnen nichts schicken. Was ihm an Truppen
verblieben war, das wurde gebraucht, um Parade der
Endlosen zu verteidigen. Nicht dass Finn Hilfe geschickt hätte, falls er sie hätte erübrigen können. Er
sah keinen Sinn darin, noch mehr seiner Streitkräfte
an die Besessenen zu verlieren. Und so errichteten
die Städte Straßensperren auf den Zufahrtswegen,
und verzweifelte Menschen hielten Wache mit dem,
was sie an Waffen fanden. Jeder, der sich einer Stadt
näherte, wurde auf Sicht erschossen, ohne Warnung,
ohne Ausnahme. Es war der einzig sichere Weg zu
überleben.
Bis die Armee der Gedankensklaven heranmarschiert kam, eine Reihe nach der anderen ins Abwehrfeuer lief und die Überlebenden über die Gefallenen hinwegtrampelten, bis sie die Straßensperre
überwanden und die Persönlichkeiten der Verteidiger
verschlingen konnten. Danach zogen sie weiter in die
nächste Stadt.
Nina Malaperts Berichterstattung aus dem Slum
lief rund um die Uhr, und mit Hilfe ferngesteuerter
Kameras landeten die neuesten Meldungen und Bilder auf den Monitoren. Die Redaktion meldete Gefahrenzonen und besonders die am gefährdetsten
Städte, so schnell sie nur konnte. So erfuhren ganz
Logres und sämtliche zusehenden Planeten des Imperiums, was jetzt geschah, nachdem Imperator Finn
die Zügel aus der Hand geglitten waren. Ninas Nachrichtensprecher wurden heiser und erschöpft und
weiß im Gesicht, während sie die unaufhörlichen
Gräueltaten, Massenmorde und die um sich greifende
Besessenheit in den brennenden Städten auf ganz
Logres meldeten. Nina erschöpfte sich selbst, während sie

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