Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
Vom Netzwerk:
versuchte, über alles auf dem Laufenden zu
bleiben, Warnungen so früh wie möglich zu senden
und Zufluchtsorte anzugeben. Sie schickte die ferngesteuerten Kameras von einer Stadt in die nächste
und sendete live, was geschah. Die Überesper störten
sie dabei nicht. Sie wollten schließlich, dass alle erfuhren, was auf sie zukam.
Sogar die Sprecher von Finns Propagandasendern
schlossen sich dem an und scherten sich nicht mehr
um das normale Programm. Sie konnten eine echte
Notlage erkennen, wenn sie sie sahen. Sie teilten ihre
Quellen mit Ninas Redaktion und bemühten sich,
nützliche Informationen an die zu senden, die sie
brauchten. Nach einiger Zeit der Zusammenarbeit
fühlten sie sich wieder wie richtige Nachrichtenleute
und scherten sich nicht weiter um die sich türmenden
Stapel von Propagandameldungen sowie die immer
wütenderen Anweisungen von Finns Zensoren; lieber
blieben sie bei der echten Story.
Gewaltige Flüchtlingsmassen ergossen sich über
die Straßen und nahmen sogar den Flugverkehr in
Beschlag, um die Städte zu verlassen, die im Weg
der Überesperhorden lagen. Die Menschen flüchteten
aus ihren Häusern und ihrem gewohnten Leben und
nahmen nur mit, was sie tragen konnten. Sie wussten
nicht recht, wohin sie gehen sollten, und auch nicht,
ob sie irgendwo jemals wieder Sicherheit fanden. Sie
verstopften die Straßen zu Millionen und ließen eine
Spur aus weggeworfenen Habseligkeiten zurück, die
ihnen zu schwer geworden waren. Sie liefen, so
schnell sie konnten, und rasteten so wenig wie möglich. Die Besessenen folgten ihnen ohne zu ermüden
oder langsamer zu werden.
Einige Groß- und Kleinstädte nahmen die Flüchtlinge auf, andere wiesen sie ab. Manche schossen
sofort auf sie, sobald sie sie erblickten. Die gastfreundlicheren Städte waren bald übervölkert von
Menschen, die einfach zu erschöpft waren, um weiterzuziehen. Viele setzten sich unvermittelt hin, wo
die Kräfte sie verließen, zu benommen, um sich noch
um irgendetwas zu scheren, sogar zu erschöpft, um
zu essen. Alle Einrichtungen brachen alsbald zusammen, und selbst die grundlegendsten Dienstleistungen kamen zum Erliegen. Die Vorräte reichten nicht.
Der Transport von Lebensmitteln zwischen den Städten stoppte. Auf der Heimatwelt des Imperiums zerfiel die Zivilisation.
    Die Überesper saugten die Energien von Millionen
gebannter Hirne auf, und ihre Macht erblühte wie nie
zuvor. Sie vermochten Dinge zu tun, die ihre wildesten Träume überstiegen. Und als die Kreaturen, die
sie nun mal waren, musterten sie sich gegenseitig mit
wachsendem Argwohn. Sie hatten einander noch nie
vertraut, von der zutreffenden Überlegung ausgehend, dass jeder von ihnen sich jederzeit auf jeden
anderen stürzen würde, der ihm gefährlich mächtig
oder einladend schwach erschien. Eine Zeit lang diskutierten sie den Plan, sich zu verstreuen, auf andere
Planeten umzuziehen, damit jeder seine eigene Welt
hatte, die er unterwerfen und mit der er spielen konnte, sicher vor der Einmischung und Gefahr durch die
Ambitionen der anderen. Die Vorstellung war verlockend.
    Aber sie wussten, dass sie zusammen mächtiger
waren als jemals einzeln, und außerdem bestand bei
einer Trennung die Gefahr, dass sich zwei miteinander verbündeten und in aller Heimlichkeit über einen
dritten herfielen. Das durften sie nicht riskieren. Und
zusätzlich meldete sich eine seltsame Kraft ganz
unerwartet gegen die Idee einer Trennung zu Wort:
Es war eine innere Stimme, die flüsterte, dass es eine
wirklich schlechte Idee wäre, falls sich die Überesper
jemals voneinander trennten.
    Und so beschlossen sie, zunächst die Herrschaft
über Logres an sich reißen und dann die Besessenen
auszuschicken, auf dass sie die übrigen Planeten eroberten. Sobald sie erst mal in den Imperialen Palast
vorgedrungen wären und Besitz von Imperator Finn
ergriffen hätten, könnten sie sämtliche Meldungen
von den Ereignissen abschalten, eine Zeit lang abwarten, und schließlich würden glücklich lächelnde
Gesichter auf allen Sendern erklären, der Notstand
wäre vorüber und alles wieder in Ordnung. Daraufhin würde der ebenfalls glücklich lächelnde Imperator den übrigen Planeten befehlen, ihre Raumhäfen
für Botschafter des guten Willens zu öffnen, die er
ihnen schickte ... und so konnte die Seuche der Besessenheit von einem Planeten zum nächsten überspringen ...
    Die Überesper lachten, trunken von Blut, Leid und
Macht und dem

Weitere Kostenlose Bücher