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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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nicht.
Hier ist noch etwas anderes zugegen.«
    Draußen vor dem Imperialen Palast kämpfte Stuart
Lennox gegen die Besessenen, und der Kampf tobte
über die lange Zugangstreppe. Zu Anfang hatte er
zwanzig Mann Unterstützung gehabt, aber er wagte
nicht, sich umzublicken und nachzusehen, wie viele
davon noch übrig waren. Die Treppe lief zum oberen
Absatz und zum Eingangsportal schmal zu, was
Stuart und seinen Männern den Vorteil einbrachte,
immer nur gegen eine begrenzte Anzahl Besessener
kämpfen zu müssen. Diese stürmten jedoch unaufhörlich an, stiegen über die Leichen ihrer Gefallenen
und stürzten sich auf den Feind. Stuart und seine
Männer hielten die Treppe durch schiere Wildheit
und durch ihre Kampfesfähigkeiten, aber sie wurden
langsam gefährlich müde. Stuarts Schwert schien mit
jedem Schlag und jeder Parade schwerer zu werden,
und ein bedächtiger, heimtückischer Schmerz brannte in Rücken und Schwertarm. Noch nie hatte er in
einer Schlacht gekämpft, die so lange dauerte.
    Stuart trug seine alte Paragonuniform und Körperpanzerung, und der Purpurumhang wehte stolz. Jas
Sri hatte mit Hilfe seiner Medienkontakte die Uniform aufgespürt und Stuart zurückgegeben. (In dieser
Zeit des massenhaften Mangels und des Hungers
wurde praktisch alles irgendwo zum Verkauf angeboten.) Jas hatte die Uniform geputzt und poliert, als
ginge es dabei um sein Leben, und sie Stuart präsentiert, kurz bevor sie den Slum verlassen mussten.
Stuart war gerührt, und er und Jas hatten sich lange
gegenseitig festgehalten, wohl wissend, dass sie vielleicht zum letzten Mal zusammen waren. Schließlich
ließen sie einander los, und Jas half Stuart, die Rüstung anzulegen.
    Jetzt hielt Stuart auf dem oberen Absatz der Eingangstreppe die Stellung, während seine Männer
ringsherum fielen, und er schwang das Schwert mit
wilder und beharrlicher Energie. Er stellte sich überwältigend schlechten Chancen mit einem Lächeln im
Gesicht, und zum ersten Mal seit langem fühlte er
sich wieder als Paragon.
    Nina Malapert trieb sich hinter ihm herum, nahm
Deckung hinter dem offenen Eingangsportal und
sprang gelegentlich hervor, um mit ihrer echt dicken
Knarre einen ganzen Haufen Besessener in blutige
Fetzen zu schießen. Ihre Nachrichtenkameras
schwebten über der Szenerie und sendeten die Ereignisse live an sämtliche Planeten des Imperiums. Nina
sprach dazu atemlos einen fortlaufenden Kommentar,
die Pistole in einer Hand und ein Schwert in der anderen, und hielt sich bereit, notfalls vorzustürmen
und Stuart den Rücken freizuhalten. Sie machte als
Kämpferin nicht viel her, aber wie alle anderen gesunden Slumbewohner hatte sie eine Grundausbildung an Waffen erhalten. Sie war mit allen anderen
in die Schlacht gezogen — zum Teil, weil sie verdammt sein wollte, falls sie eine solch gigantische
Story verpasste, und teils, weil die Stadt keinen Platz
mehr für Zuschauer bot. Nina hatte einige Besessene
umgebracht und war bereit, noch mehr zu töten. Aber
derzeit hielt sie es für wichtiger, für die Berichterstattung zu sorgen - damit man, unabhängig vom Ausgang der Schlacht, auf den übrigen Planeten wusste,
dass wenigstens Logres kämpfend gefallen war.
    Sogar Jas Sri, dieser schlanke und zierliche Medientech, hatte sich ein Schwert gepackt und war aus
dem Slum in den Kampf gezogen. Mit einem
Schwert in der Hand war er für sich eine ebensolche
Gefahr wie für andere, aber er kam trotzdem mit,
weil er gebraucht wurde. Stuart hatte in aller Stille
dafür gesorgt, dass Jas einen Platz in einer der größten Kampfgruppen erhielt - ohne es ihm natürlich zu
verraten - aber sie beide wussten, dass man nirgendwo in der Stadt mehr eine sichere Stelle fand.
    Die Wahnschlampen schwebten über dem Palast
und wahrten eine strikte Formation, während sie untereinander ihre Gedanken verknüpften. Ihre Anführerin Alessandra Duquesne hatte sie entgegen Diana
Vertues ausdrücklicher Befehle hierhergeführt, denn
so sehr die Schlampen Diana auch anbeteten, hegten
sie doch eigene Vorstellungen davon, wie die
Schlacht ein für allemal zu beenden war. Sie gedachten, ihre Macht zu ballen und zu vereinen, um die
Überesper dann mit allem anzugreifen, was sie hatten. Die Überesper würden so die Verbindung zu den
Besessenen verlieren, vielleicht gar verletzt oder vernichtet werden, womit die Invasion gestoppt wäre.
Die jungen Damen der Wahnschlampen hatten dieses
Vorhaben ernsthaft und ausgiebig diskutiert.

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