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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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gemacht«, entgegnete Lewis und hackte und schlitzte an den Besessenen
herum, als ginge es darum, Brennholz herzustellen.
»Zu viele gute Leute sterben im letzten Akt.«
    Sie ließen sich vom Druck der vielen Leiber die
Steinstufen hinauftreiben, bis dorthin, wo Stuart
Lennox allein stand, die Uniform zerfetzt und blutig,
das Schwert aber noch in vollem Einsatz. Nina Malapert huschte immer wieder hinter ihm heran und
jagte mit ihrer Pistole riesige Lücken in die Reihen
der Angreifer. Sie sah, wer jetzt die Treppe heraufkam, und quiekste vor Freude und Aufregung. Sie
winkte, und ihre Kameras kamen aus allen Richtungen herangeflogen, um gute Bilder zu machen.
Stuart nickte Lewis und Jesamine nur zu.
    »Schön, Euch wieder hier zu haben, Todtsteltzer.
Fühlt Euch wie zu Hause. Bringt ordentlich Gedankensklaven um.«
»Danke«, sagte Lewis. »Das kommt mir gelegen.«
Hinter ihnen schüttelte Nina Malapert traurig den
    Kopf, als sie bemerkte, dass das alles war, was die
beiden zu sagen gedachten. Es war kaum ein Dialog,
an den sich künftige Generationen erinnern würden.
    Und überall in der Stadt landeten Schiffe und Pinassen dort, wo sie Platz fanden. Soldaten, Kämpfer
und Kämpferinnen stiegen aus, Schwerter und Pistolen einsatzbereit. Sie stürmten in die Reihen der wartenden Besessenen, und bald wogten Massen gegnerischer Streiter über alle Straßen und Plätze. Männer
und Frauen von Nebelwelt und Virimonde hieben sich
ihren Weg entlang der dicht bevölkerten Boulevards
frei, erpicht auf Blut und Rache. Sie waren gekommen, um sich Finn Durandal zu holen, aber vorläufig
begnügten sie sich damit, einen Teil ihres Grolls an
den Besessenen auszutoben. Nirgendwo in Parade der
Endlosen fand man noch eine friedliche Stelle, während die beiden Seiten um jeden Quadratmeter der
Stadt kämpften. Berühmte Gebäude brannten, und
Türme und Brücken, die Kunstwerke darstellten, brachen zusammen. Disruptorfeuer versengte kostbare
Mosaiken und erzeugte Brände in geschützten Parkanlagen. Beide Seiten waren zu beschäftigt, um es zu
bemerken oder sich darum zu scheren.
    Die Ashrai stießen vom Himmel herab, und ihre
grotesken Gestalten flogen auf breiten bunten Membranschwingen über die Stadt. Ein Schrei stieg von
den müden Verteidigern auf und sogar von einigen
der hartgesottenen Slumbewohner:
    Seht! Es sind die Drachen! Owen hat seine Drachen geschickt, um uns zu helfen!
Irgendwo inmitten der riesigen Ashraiarmee lachte
der alte Verräter namens Carrion leise und ergötzte
sich an der Ironie. Dann führte er sein Volk hinab in
die Schlacht, und die Ashrai hämmerten wie fliegende Rammen durch die Reihen der schutzlosen Besessenen.
Johann Schwejksam war inzwischen auch in der
Stadt. Er war mit einer Pinasse gelandet, an der Seite
seiner Truppen. Die Kapitäne der Flotte hatten sich
redlich Mühe gegeben, es ihm auszureden, aber er
hörte nicht auf sie. Sie wollten, dass er an Bord seines Sternenkreuzers in Sicherheit blieb, die Strategie
festlegte und Befehle erteilte, aber er wusste, dass
sein Platz am Boden war. Von Anfang an hatte er
gewusst, dass er lediglich dem Namen nach Admiral
war, und jetzt empfand er das Bedürfnis, in seine alte
Stadt zurückzukehren, jene Stadt, die er schon so oft
im Verlauf so vieler Jahre verteidigt und gerettet hatte. Erneut war es an der Zeit, das zu tun, was er am
besten konnte: den guten Kampf auszufechten und
dabei einer überwältigenden Übermacht zu trotzen.
Und so übertrug er den Kapitänen Preiß und Vardalos das Kommando über die Flotte und fuhr mit einer
Pinasse nach Parade der Endlosen hinab, ein Soldat
unter vielen. Einige der Soldaten erkannten ihn, andere nicht, und beides war ihm egal. Er stürmte als
Erster aus der Pinasse und führte den Angriff auf die
wartenden Besessenen. Er schwang das Schwert
beidhändig und tötete seine Gegner mit flinken, geschickt angesetzten Streichen und drängte in einem
fort vor. Er war im Gegensatz zu Owen und den anderen nie fähig gewesen, echte Wunder zu wirken,
aber nach all den langen Jahren fand man wirklich
nur noch wenige Menschen, die seiner Fähigkeit im
Umgang mit dem Schwert standzuhalten vermochten. Nie hatte er sich selbst als Held oder Legendengestalt betrachtet oder auch nur als Krieger; vielmehr
hielt er sich nur für einen guten Soldaten, der entschlossen seine Pflicht tat und sich dabei um nichts
anderes scherte. Sein Schwert rammte in Leiber hinein und trat wieder aus

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