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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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und stand nie still. Er fühlte
sich wieder wie in den alten Zeiten.
Investigator Frost war direkt neben ihm, dort, wo
sie hingehörte.
Die Kapitäne Preiß und Vardalos besprachen miteinander drängende Fragen und wiesen dann die
Sternenkreuzer der Flotte an, auf die tiefstmögliche
Umlaufbahn hinabzusinken und dabei schon in die
Atmosphäre des Planeten einzudringen. Da die KIs
der Schiffe nicht funktionierten, mussten die Besatzungen die Zielerfassungslektronen selbst bedienen,
um anschließend mit den Disruptorkanonen der
Schiffe ganze Gegenden rings um die Stadt zu sengen. Die riesigen Heere der Besessenen dort verschwanden innerhalb von Sekunden, wurden in
leuchtenden Staub verwandelt. Somit konnten die
Gedankensklaven in der Stadt nicht mehr mit Verstärkung rechnen. Allerdings gab es von ihnen so
furchtbar viele, und noch zusätzliche Kräfte waren
schon in die Stadt eingedrungen. Die Schiffskanoniere zielten und feuerten weiter. Es war eine für die
Sternenkreuzer gefährliche Prozedur. Eine solche
Schusspräzision verlangte, tief innerhalb der Atmosphäre zu fliegen, und dazu waren Sternenkreuzer
nicht konstruiert. Es war nur eine Frage der Zeit, bis
sie zerbrachen. Sie feuerten jedoch weiter, denn sie
wurden gebraucht.
Die Überesper schlugen zurück, wandten ihre
Kraft gegen die tieffliegenden Kreuzer, verwünschten deren technische Anlagen und griffen die Crews
an. Anlagen versagten, aber in der ganzen Flotte
stürzten Lektronen ab. Brände tobten in engen Stahlkorridoren, und Luftschleusen öffneten sich spontan,
sodass Druck aus den Schiffen entwich. Manche Besatzungsmitglieder wurden durch den Kontakt mit
den Überespern wahnsinnig und gingen aufeinander
los. Verrückt, obgleich nicht besessen, liefen sie
Amok und kämpften wild um die Vorherrschaft in
den einzelnen Abteilungen, Sektionen und Hangars.
Die Kapitäne mussten Schlafgas in die betroffenen
Sektionen lenken, um die Ordnung wiederherzustellen. Sie errichteten interne Kraftfelder,
um das Schlimmste zu verhindern, und zogen sich
widerstrebend auf höhere Umlaufbahnen zurück, wo
die Überesper sie hoffentlich nicht mehr erreichen
konnten. Sie hatten getan, was sie konnten. Jetzt lag
der Rest an den Bodentruppen.
Auf einem Schiff, der Herold, wurde die gesamte
Mannschaft irre. Sie alle, vom untersten Matrosen
bis zu Kapitän Glenn Lyle, rannten wie verrückt
durch den Sternenkreuzer. Geheul und Geschrei
wurde auf ihren Funkkanälen übermittelt, als ginge
es von den Verdammten in der Hölle aus, und niemand war überrascht, als die Herold das Feuer auf
die Schiffe in ihrer Nähe eröffnete. Disruptorkanonen
hämmerten auf die Schutzschirme schon geschwächter Schiffe ein. Ein Dutzend Unterstützungsschiffe
von Nebelwelt und Virimonde wurden innerhalb weniger Augenblicke weggepustet. Die Herold schlug
in ihrem Wahnsinn wild um sich und bedrohte die
gesamte übrige Flotte. Nur Kapitän Alfred Preiß sah
sich in der Lage, etwas dagegen zu unternehmen.
Sein Schiff, die Verwüstung, hatte seitens der Herold die schwersten Schläge eingesteckt und war
schon verkrüppelt. Die Schutzschirme versagten; der
Rumpf war an mehreren Stellen durchlöchert, und
Preiß besaß keine Verfügungsgewalt mehr über die
Geschütze. Die meisten Crewmitglieder waren auf
dem Planeten gelandet, und die verbliebene Rumpfmannschaft war entweder tot oder rannte zu den
Fluchtkapseln. Preiß hatte befohlen, das Schiff zu
verlassen, saß jedoch selbst immer noch auf dem
Kommandositz der verlassenen, ausgebrannten
Brücke, umgeben von den schwelenden Überresten
der Konsolen und den Leichen seiner Offizierskameraden. Immerfort musste er sich Blut wegwischen,
das ihm aus einer schweren Kopfwunde in die Augen
lief, und er glaubte, dass er sich einen der Arme gebrochen hatte. Die Herold hatte an seinem Schiff
wirklich gründliche Arbeit geleistet. Preiß lachte
plötzlich und erhob sich schwankend vom Kommandositz. Er plumpste auf den Stuhl des Navigators, entlockte den Triebwerken alles an Energie, was
ihnen verblieben war, und richtete sein Schiff auf die Herold aus. Dieses eine Mal gab es an seiner Pflicht
nichts zu deuteln, und er fühlte sich nun endlich wie
ein richtiger Kapitän. Er wünschte nur, es wäre noch
jemand dagewesen, der es miterlebt hätte. Er verfolgte, wie das Schiff der Irren auf dem Brückenmonitor
heranrückte und sich nicht mal die Mühe machte,
ihm auszuweichen, und er lachte erneut. Er lachte

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