Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
Vom Netzwerk:

die Sinne der Menschen und tauchten sie in eine Hölle, und die Elfen genossen jeden einzelnen Augenblick. Eine Gruppe Gedankensklaven, die der Bühne
am nächsten standen, nutzten die Gelegenheit zu einem direkten Angriff auf Douglas. Sie gingen mit
gezückten Schwertern auf ihn los, aber Diana hatte
genug gesehen. Sie schlug mit den eigenen Gedanken auf dem ganzen Platz zu, und der telepathische
Angriff der Elfen brach abrupt ab, als sämtliche Gedankensklaven wie ein Mann zusammenbrachen.
Diana stellte die von ihnen, die direkt an der Bühne
waren, auf die Köpfe und schüttelte sie, um eine ordentliche Show zu zeigen, ehe sie die besitzergreifenden Geister hinausfegte. Der Zustand der Menge
normalisierte sich rasch, und sie blickten sich nach
ihrer Retterin um. Douglas lächelte Diana von der
Bühne aus an. »In Ordnung, Ihr habt die Stelle.«
    Der Imperator Finn Durandal war überhaupt nicht
glücklich darüber, dass man ihn zu so früher Morgenstunde aus dem Schlaf riss, aber da lediglich die
Anführer der Elfen diese spezielle Privatnummer
kannten, vermutete er, dass er den Anruf lieber entgegennehmen sollte. Irgendwie wusste er gleich, dass
es keine guten Nachrichten sein würden. Er saß zusammengesunken auf der Bettkante, gähnte und rieb
sich die Augen. Dann schaltete er endlich den Monitor ein, der in den Nachttisch eingebaut war.
    »Es sollte lieber wichtig sein!«, knurrte er. Das
finstere Gesicht auf dem Bildschirm war ihm unbekannt, aber das überraschte ihn nicht. Die Anführer
der Elfen zeigten nie ihre wahren Gesichter, sondern
meldeten sich immer nur über ihre Gedankensklaven
zu Wort. Selbst nach all dieser Zeit hatte Finn immer
noch keine Ahnung, wer die Anführer der Elfen tatsächlich waren - eines der vielen Dinge, die ihm in
jüngster Zeit Sorgen bereiteten. Das Gesicht des Besessenen wirkte eindeutig nervös, was Finn etwas
versöhnte. Falls er keine gute Zeit hatte, sollte auch
niemand sonst sie haben.
    »Wir wurden angegriffen«, erklärte der Elfenführer rundheraus. »Ein übersinnlicher Angriff von
unglaublicher Stärke. Viele unserer Leute haben
sich noch immer nicht ganz erholt.«
    »Wer zum Teufel könnte Euch so etwas antun?«,
fragte Finn.
»Diana Vertue ist im Slum aufgetaucht.«
Finn blinzelte ein paar Mal. »Das ist ein guter
Trick«, räumte er schließlich ein, »wenn man bedenkt, dass sie seit über hundert Jahren tot ist.«
»Das hat für sie keinerlei Bedeutung. Sie war ein
Avatar der Mater Mundi, und sogar die Überesper
fürchteten sich vor ihrer Macht. Diana Vertue ist zurückgekehrt und hat sich auf die Seite des Feldglöcks
geschlagen. Ihr hättet uns schon längst gestatten
müssen, ihn umzubringen.«
»Möglicherweise«, sagte Finn. »Aber ich habe mir
so sehr gewünscht, dass er erst leidet. Na gut, bringt
ihn um, falls es Euch glücklich macht.«
»Das können wir nicht mehr. Er steht unter dem
Schutz Diana Vertues und ihrer Armee aus abtrünnigen Espern. Sie haben uns schon Hunderte Gedankensklaven gekostet Unsere Präsenz im Slum wurde
nahezu ausgelöscht! Ihr müsst etwas unternehmen!«
»Ich werde etwas unternehmen«, erklärte Finn ein
wenig gereizt. »Ich habe ohnehin nie geglaubt, dass
Ihr und Eure Gedankensklaven ausreichen würdet,
um Douglas an der Organisation eines Aufstands zu
hindern, sobald er erst einmal seine Apathie abgeschüttelt hat. Er konnte schon immer gut mit Worten
umgehen, eine gute Ergänzung zu seiner verdammten
charismatischen Persönlichkeit. Also habe ich schon
meine eigene kleine Armee speziell für den Kampf
im Slum geschult. Ich wusste von Anfang an, dass
ich mich eines Tages mit diesen undankbaren kleinen
Bastarden würde befassen müssen. Der Slum ist
schließlich doch zu gefährlich geworden, als dass ich
ihn fortbestehen lassen dürfte. Bislang widerstrebte
mir, sein Todesurteil zu unterzeichnen ... zum Teil
deshalb, weil immer noch die Chance bestand, dass
ich die speziellen Talente der Leute dort eines Tages
erneut brauchen würde, und zum anderen, weil ich
ein sentimentaler alter Softie bin, aber ... Schafft Eure restlichen Leute aus dem Slum. Ich gedenke, meine allerbesten Fanatiker hineinzuschicken, um das
Rattennest mit Feuer und Stahl zu säubern. Ich lasse
die Häuser abreißen und einen Berg aus Schädeln
errichten.«
»Das solltet Ihr schnellstens tun«, meinte der Elf.
Der Bildschirm wurde dunkel, und Finn streckte
ihm die Zunge heraus. Er seufzte, stand auf und

Weitere Kostenlose Bücher