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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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der Militanten Kirche warfen ihre Waffen
weg, ihre Befehle, ihren Glauben an Finn und sich
selbst und rannten in kleinen, aufgelösten Gruppen
zur Grenze des Slums. Von den Hunderttausenden
stolzer und arroganter Eiferer, die im Slum einmarschiert waren, schafften es nur ein paar Hundert wieder lebendig hinaus.
    Nina Malapert hielt eine Menge davon im Bild fest
und sendete einfach alles davon auf ihrer unabhängigen Website, und das technische Team setzte seinen
ganzen Erfindungsgeist ein, um die Sendung so lange
wie nur irgend möglich laufen zu lassen. Auf ganze
Logres und auf Planeten im ganzen Imperium bekamen die Leute zu sehen, wie Finns Autorität in Frage
gestellt und ihm ins Gesicht geworfen wurde. Sie
sahen das Blut und die Leichen, sahen ganze Familien, die von den Truppen der Militanten Kirche abgeschlachtet worden waren, und schließlich sahen
sie, wie Douglas Feldglöck und Stuart Lennox Rücken an Rücken gegen eine überwältigende Übermacht
stritten, und noch nie hatten diese beiden Männer
mehr nach Helden ausgesehen.
    Finns Zensoren schalteten die Sendung schließlich
ab, und nichts blieb zurück als dunkle Bildschirme
im ganzen Imperium.
    Im Slum sammelten die Leute ihre Toten ein, behandelten nach besten Kräften ihre Verwundeten und
löschten die Brände. Nach Feiern war ihnen nicht
recht zumute. Zumindest bestand keinerlei Zweifel
mehr daran, auf wessen Seite sie nun standen. Sie
stellten die Verfolgung der Invasoren an der Grenze
nur ein, weil Douglas sie zurückrief. Er wusste, dass
seine Leute noch nicht bereit waren für eine direkte
Konfrontation mit Finns Armeen. Noch nicht. Hitzigkeit ging in kalten, bitteren Zorn über, als die Bewohner des Slums ihre Toten zählten und die Sachschäden addierten. Hartherzige und dickköpfige
Männer und Frauen, die sich nie für etwas so Nebulöses wie ein Anliegen zusammengefunden hätten,
sahen sich jetzt in einem schmerzenden Hunger nach
Rache vereint.
    Auf Planeten im ganzen Imperium und besonders
auf Logres blickten die Menschen auf ihre dunklen
Bildschirme und betrachteten den Imperator Finn
und seine Stoßtruppen in gänzlich neuem Licht.
    Finn war wütend. Er tobte in der Kommunikationszentrale des Palastes herum und versuchte mehr
Truppen herbeizurufen, aber die meisten seiner
Streitkräfte waren als Besatzungstruppen in Städten
auf ganz Logres verstreut. Es hätte Stunden gedauert,
sie alle in Parade der Endlosen zusammenzuziehen,
und wer hätte dann die Städte kontrolliert, die sie
verließen? Finn verfügte über Angriffsschlitten,
Kampfwagen und sogar Sternenkreuzer, aber auch in
diesem Fall hätte es wieder Stunden gedauert, sie
herbeizurufen. Finn trat nach dem Mobiliar - und jedem seiner Mitarbeiter, der ihm nicht schnell genug
auswich. Er begriff einfach nicht, wie alles so schnell
hatte schiefgehen können. Wie ein Pöbel aus Ausgestoßenen und Kriminellen seine Elitetruppen so mühelos hatte vernichten können.
    Douglas. Es musste an Douglas liegen.
Finn scheuchte alle aus der Kommzentrale und rief
die Elfen zu Hilfe. Eine ausreichend große Armee
von Gedankensklaven konnte die Lage vielleicht
noch zu seinen Gunsten wenden. Selbstmordtruppen,
getrieben von fremden Gehirnen, konnten immer
noch die Abwehr des Slums überrennen. Aber keiner
der Elfenanführer oder der Überesper nahm seinen
Anruf entgegen. Finn setzte sich in der leeren Zentrale langsam, denn seine Gedanken wirbelten wie verrückt durcheinander und konnten sich einfach nicht
beruhigen. Zum ersten Mal seit langer Zeit war nicht
er es, der die Dinge vorantrieb, und er wusste nicht,
was er nun tun sollte. Er musste etwas übersehen haben, aber was? Was?
Schließlich schickte das Kommpersonal, nachdem
alles zu lange still geblieben war, nach Joseph Wallace. Er beruhigte alle mit beschwichtigenden Worten und stimulierenden Plattitüden, so gut er konnte,
und steckte dann vorsichtig den Kopf in die Kommzentrale. Finn saß immer noch auf seinem Stuhl und
dachte nach. Er kümmerte sich nicht um die Anruflampen auf den Konsolen ringsherum. Joseph entschied, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war,
um Finn zu melden, dass auf Planeten im ganzen Imperium Aufstände losbrachen, inspiriert von den
Ereignissen im Slum. Joseph schloss sachte die Tür
und erteilte in Finns Namen leise Befehle. Sicherheitsleute kamen und gingen und stellten ein deprimierendes Bild von dem zusammen, was überall
gleichzeitig geschah. Joseph

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