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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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ungeduldig darauf, dass seine Kommverbindung endlich die richtige Frequenz fand, aber als die
Stimmen der beiden dann verständlich wurden, stellte Owen schockiert fest, dass sie mit einem Akzent
sprachen und sich in einem so obskuren und abwegigen Dialekt ausdrückten, dass er kaum ein Zehntel
ihrer Worte verstand. Owen versuchte, mit ihnen zu
reden, und es wurde deutlich, dass sie ihn auch nicht
verstanden. In tausend Jahren kann sich eine Sprache
vollständig verändern. Und so tastete Owen mit seinen Gedanken nach ihren Köpfen und entnahm ihnen
die nötigen Kenntnisse direkt, um ihre Sprache zu
lernen. Er hatte gar nicht geahnt, dass er dazu in der
Lage war, bis er es tat. Anscheinend erstreckten sich
die Veränderungen, die er durchlief, ebenso auf den
Verstand wie auf den Körper.
»Hallo«, sagte er. »Ich bin Owen. Nur ein Besucher auf der Durchreise. Wer seid Ihr?«
»Ich bin Dominik Kairo«, antwortete die männliche Stimme. »Verteidiger der Menschheit. Meine
Begleiterin ist Investigator Ruhmhild Chojiro. Von
welch fernem Ort kommt Ihr, und wie vermögt Ihr
ohne Schutz im kalten Vakuum zu überleben?«
»Ah«, sagte Owen. »Die Antwort darauf wird
Euch gewiss nicht gefallen.«
»Und doch müssen wir auf einer Antwort bestehen«, mischte sich die harte Frauenstimme ein. »Wir
verteidigen Herzwelt und tragen die Verantwortung
für diesen Sektor. Mit der Vollmacht des Imperators
Ethur verlangen wir, dass Ihr antwortet!«
»In Ordnung«, sagte Owen. »Ich komme aus der
Zukunft. Aus etwa tausend Jahren von jetzt an. Fragt
mich nicht, wie ich es bis hierher geschafft habe; es
würde Euch nur beunruhigen. Wenn ich an die Implikationen dessen denke, was ich tue, fange ich
selbst an zu wimmern. Darf ich fragen, warum Ihr
mich in diesen Käfig gesteckt habt? Empfangt Ihr so
alle Eure Gäste?«
»Nur besondere Fälle wie Euch«, sagte Dominik.
»Ihr solltet uns jetzt lieber folgen.«
»Bleibt mir eine Wahl?«, fragte Owen.
»Was denkt Ihr?«, lautete Ruhmhilds Gegenfrage.
Sie gab den sechs Satelliten einen gebieterischen
Wink, und sie folgten ihr gehorsam, als sie sich auf
den Rückweg machte. Dominik begleitete sie gelassen, als gehörte er nirgendwohin als an ihre Seite.
Auf die eine oder andere Art waren sie Partner, entschied Owen. Es überraschte ihn ein bisschen, dass
man damals schon Investigatoren gehabt hatte, und
was zum Teufel war ein Verteidiger der Menschheit?
Lief irgendein Krieg gegen eine fremde Lebensform?
In der Geschichte des Ersten Imperiums klafften
kleine und große Löcher, und so rieb sich Owens Historikerseele begierig die Hände. Was er seinen akademischen Kollegen alles berichten konnte, wenn er
zurückkehrte ...
Falls er zurückkehrte ...
Owen ließ zu, dass der Energiekäfig ihn hinter
Dominik und Ruhmhild herzog. Er war überzeugt,
dass er jederzeit ausbrechen konnte, aber ihn interessierte, wohin sie ihn brachten. Die Reise erwies sich
als lang und langsam, und Owen war bald ausreichend gelangweilt, um ernsthaft ins Auge zu fassen,
das Kommando selbst zu übernehmen, um die Sache
ein bisschen zu beschleunigen. Aber er hielt es doch
für besser, das nicht zu tun. Er wollte seine neuen
Freunde jetzt lieber noch nicht um den Verstand
bringen. Sie wirkten schon nervös genug. Also
machte es sich Owen gemütlich und sah sich die
Sterne an, die Satelliten und die riesigen Schiffe, die
eintrafen und abfuhren. Zuzeiten gönnte er sich den
Spaß, die Kennzeichen auf ihren Rümpfen telekinetisch zu verändern.
Der Planet, der einst Golgatha heißen würde, derzeit aber Herzwelt genannt wurde, hatte nur einen
einzelnen Mond, und dieser war anscheinend das
Ziel. Owen empfand leichte Neugier. Zu seiner Zeit
dienten die unterirdischen Höhlen dieses Mondes nur
als Müllkippe für Gifte. Der Mond breitete sich jetzt
vor ihm aus, eine gewaltige Fläche aus kaltem,
grauem Gestein. Ein einzelner riesiger Turm ragte
dort auf, ein massiver Stahlblock ohne erkennbare
Öffnungen oder Kennzeichen. Owen fragte, was das
war, und Dominik antwortete kurz mit dem Wort Spitze, was weniger informativ war, als Owen gehofft hatte.
Alle drei sanken sie jetzt zur Spitze hinab, und es
stellte sich heraus, dass diese von einem Hochspannungs-Kraftfeld eingehüllt wurde. Owen spürte richtig, wie dieses Feld an seinen verbesserten Sinnen
kitzelte. Ruhmhild drehte sich um und gab den Satelliten einen Wink, und der prasselnde Energiekäfig
zog sich auf einmal rings um

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