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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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Grund sein zu wollen.
Ein Teil von ihm war insgeheim traurig, dass Anne
nicht ahnen konnte, was er alles nur für sie getan hatte.
»Ich bin müde«, sagte Anne. »Müde der Schmerzen und der Veränderungen. Der Tatsache, kein
Mensch mehr zu sein.«
»Der Aufwind wird das wieder ändern«, sagte
Finn. »Und nach wie vor könnt Ihr viel Nützliches
mit Eurem Leben anfangen. Vielleicht sollte ich
Douglas mitteilen, was mit Euch geschehen ist. Er
möchte Euch vielleicht gern besuchen.«
»Ja«, sagte Anne. »Ich würde Douglas gern noch
mal sehen. Ein letztes Mal.«
KAPITEL DREI

IN DEN
GLANZVOLLEN
TAGEN DES
IMPERIUMS
    Owen Todtsteltzer tanzte rückwärts durch die Zeit,
und Sternensysteme wirbelten schwindelerregend an
ihm vorbei wie schimmernder Sand unter seinen dahineilenden Füßen. Die Galaxis drehte sich rings um
ihn, und ihre vielen winzigen Lichter gingen wie
Warnschilder an und aus. Sterne und Kometen bildeten einen endlosen Regenbogenpfad in die Vergangenheit. Owen spürte Hazel D'Arks Gegenwart, aber
sie blieb ihm quälend immer einen Schritt voraus. Er
spürte auch die Gegenwart anderer, die sich rings um
ihn im Zeitstrom bewegten. Manche reisten neben
ihm in die Vergangenheit, während sich andere in
Gegenrichtung bewegten, in die Zukunft. Manche
fühlten sich wie Menschen an, andere hingegen eindeutig nicht. Owen hätte eine Verbindung zu ihnen
herstellen können, verzichtete aber darauf. Vielleicht
war er nicht sicher, ob sie mit seinem Vorhaben einverstanden gewesen wären. Und so tanzte er weiter
in die Vergangenheit, allein, aber entschlossen, und
folgte der Spur, die Hazel für ihn hinterlassen hatte.
    Zuzeiten gewann er den Eindruck, dass sich noch
andere Richtungen boten als seine, jene schlichte Abfolge von Vergangenheit und Zukunft, dass da andere Möglichkeiten warteten, denen er auch hätte folgen können. Er fragte sich, ob das die Zeitströme
waren, aus denen Hazel während der großen Rebellion ihre Kopien herbeigerufen hatte, oder ob das Zeitströme waren, in denen er nicht gestorben war und
Hazel sich nie in ein Monster verwandelt hatte. Sie
verlockten ihn mit dem Versprechen des Trostes,
aber er blieb dem einmal gewählten Weg treu. Er
wusste, was seine Pflicht war. Und ohnehin hatte er
sich nur aus einer einzigen Hazel je etwas gemacht.
    Endlich verringerte sich allmählich der Abstand
zwischen ihnen. Hazel wurde langsamer, und er holte
auf. Er verlangsamte den eigenen Tanz, und die Galaxis breitete sich rings um ihn aus, während er wieder in ihr versank und sich dabei auf einen speziellen
Ort konzentrierte. Er lief durch größer werdende
Sternensysteme, tanzte Pirouetten durch die Herzen
tosender Sonnen und tauchte jeweils unversehrt wieder daraus auf. Er veränderte sich, ganz wie es Hazel
widerfahren war. Er spürte das Ausmaß ihrer Verwandlung in der Präsenz direkt vor ihm, Anzeichen
dafür, dass sie zu etwas anderem wurde. Etwas, das
Owen nicht wiedererkannte. Er bemühte sich, sie
einzuholen, aber irgendwie gelang es ihm nie. Vielleicht lag es daran, dass Wahnsinn und Besessenheit
Hazel antrieben und er noch bei Verstand war, falls
auch nur vorläufig. Er wusste, dass er nicht sah, was
sich ihren Augen darbot, dass er nicht zu tun vermochte, was sie tat, ohne sich dabei selbst zu verwandeln. Er kämpfte gegen ein Gefühl der Überforderung an, ausgelöst vom schieren Ausmaß dessen,
was er hier zu vollbringen versuchte. Für ihn persönlich lag es noch gar nicht so lange zurück, dass er nur
irgendein beliebiger müder und ausgebrannter Krieger gewesen war, der auf den Nebenstraßen von Nebelhafen eine aussichtslose Schlacht kämpfte.
    Hartnäckig griff er immer wieder mit seinen Gedanken nach ihr, versuchte einen Kontakt zu der Präsenz vor ihm zu erzwingen, aber obgleich er ... etwas
berührte, konnte er sich Hazel nicht verständlich machen, egal wie laut er ihren und den eigenen Namen
rief. Sie hatte ihren Weg vor ihm fortgesetzt, war
weiter einer Reise und einem Vorgang gefolgt, den
er kaum zu begreifen vermochte, und ungeachtet der
meteoritischen Schnelligkeit seines Tanzes blieb er
zurück. Aber etwas erreichte ihn aus der flüchtigen
Berührung ihrer beider Seelen - eine einzelne Erinnerung an die letzte Stunde in Hazels Leben, in der sie
noch gänzlich ein Mensch gewesen war.
    Nach ihrem Aufbruch von Shub, dem Metallplaneten, den die KIs als Heimstätte für ihr Bewusstsein
erbaut hatten, suchte Hazel D'Ark Haden auf,

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