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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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haben zu viele
Gruppen, Untergruppen, ketzerische Glaubensvorstellungen ... Keinerlei Konsens ist mehr möglich.
Deshalb ist das Parlament zu einem Witz geworden,
denn es streiten sich einfach zu viele Positionen, Religionen und Philosophien. Die einzige echte Autorität geht vom Imperator aus, verdammt sei seine unsterbliche Seele, und seine Prätorianergarde. Diese
Leute eignen sich immer mehr Vorrechte an, die eigentlich den Investigatoren und den Verteidigern zustehen. Die Gesellschaft zerfällt, und das Zentrum
bindet sie nicht mehr zusammen. Die eigene Freiheit
und die eigenen Gelüste teilen die Menschhheit. Viele der Grenzwelten weisen heute schon die Autorität
von Herzwelt zurück und versinken in der Barbarei.«
Ruhmhild musterte Owen scharf. »Ist das Euer
Werk? Beeinflusst Ihr Dominik mit Euren Kräften
aus der Zukunft in irgendeiner Form? Normalerweise
redet er weder so viel noch so offen.«
»Das stimmt«, sagte Dominik. »Das tue ich nicht.«
»Hat nichts mit mir zu tun«, sagte Owen. »Ich
denke ... Ihr beide habt nur schon lange auf jemanden
gewartet, mit dem Ihr reden könnt. Jemanden, der
auch zuhört. Vielleicht kann ich helfen, da ich schon
mal hier bin. In meiner eigenen Zeit habe ich eine
Rebellion angeführt, die ein goldenes Zeitalter begründete. Zumindest behaupten das alle Leute immer
mir gegenüber ...«
Ruhmhild schüttelte kurz den Kopf. »Nein. Wir
haben unsere Befehle und unsere Verantwortung. Ihr
werdet hier festgehalten, während wir weitere Instruktionen einholen. Nach den Verheerungen des
Verrückten Verstandes dürfen wir mit keinem Besucher aus Eurer Zukunft ein Risiko eingehen.«
»Aber er gehört nicht hierher«, beharrte Dominik.
»Nicht zu diesen ... Gesetzesbrechern.«
»Wen habt Ihr denn hier?«, fragte Owen. »Was
gilt denn noch als Verbrechen, wenn hier solche
Freiheit herrscht?«
»Wenn der Erfindungsreichtum die Möglichkeiten
erweitert, blüht das Verbrechen«, erklärte Ruhmhild.
»Im Haus der Besserung findet man Körpertauschterroristen, Persönlichkeitskrebse, Talentdiebe, Kultführer, die mit Hilfe von Zwangsmemen neue Gefolgsleute sammeln, Geschlechtsterroristen, die neue Geschlechter zu entwickeln versuchen, indem sie mit
unfreiwilligen Opfern experimentieren.«
»Und Ansel deLangford«, ergänzte Dominik.
»Unser jüngster Neuzugang. Oberhaupt des Killerkitzelkultes. Er hat seine Gefolgsleute angestiftet,
Mord zu einer Kunstform zu entwickeln. Je komplexer, je grotesker und je extremer, desto besser. Seine
Anhänger wetteiferten darum, ihm immer schlimmere Gräueltaten zu präsentieren, aber er war stets der
Schlimmste von allen. Er hat sich auf Mordtechniken
spezialisiert, die durch ihre entsetzliche Art Verstand
und Seelen der Freunde und Angehörigen der Opfer
zerstörten. Der Killerkitzelkult hat ganze Subspezies
und Kulturen vernichtet, all das im Namen seines
perversen Kunstbegriffs, ehe wir ihn ausschalten
konnten. Psychopathische Genussmörder, die sich
tanzend und singend durch das Chaos eines untergehenden Imperiums fortbewegten. Aber endlich gehört deLangford uns, und wir werden auch noch die
letzte Information aus ihm herausquetschen, sodass
auch die letzten Reste seines Kults mit ihm sterben.«
»Mir gegenüber seid Ihr nie so redselig«, sagte
Ruhmhild. Sie wandte sich Owen zu. »Noch Fragen?«
»Ja«, sagte Owen. »Warum seid Ihr von rosa Metall überzogen?«
Und in diesem Augenblick heulten alle Alarmsirenen der Welt zugleich los. Sirenen und Glocken und
eine verdammt große Menge blinkender Lampen beteiligten sich daran. Während Owen versuchte, in alle
Richtungen gleichzeitig zu blicken, warfen Ruhmhild
und Dominik kurze Blicke auf die Wandmonitore und
liefen dann zur Hauptkonsole. Die Bilder auf den
Monitoren wechselten jetzt nicht mehr laufend, sondern konzentrierten sich auf eine Reihe von Zellentüren, die sich eine nach der anderen bedächtig öffneten. Wild schreiende Menschen strömten auf die
Stahlflure hinaus. Die Alarmgeräusche schalteten sich
ab, und so konnten die Lautsprecher Rufe und Schreie
und heiseres Rachegebrüll übermitteln. Sämtliche Gefangenen waren befreit worden und suchten schon
nach Waffen und einem Weg nach draußen. Außer
einem Mann, der gelassen vor einer Überwachungskamera stand, hineinlächelte und völlig entspannt
wirkte. Er sah fast gewöhnlich aus, bis man ihm in die
Augen blickte. Owen schauderte, als er den Mann ansah, der vom Monitor blickte. Er hatte

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