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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tomas.
    Auch Pug hatte den Jagdmeister des Herzogs erkannt. Martin war ein Waise wie Pug. Im Schloß war er als .Langbogen. bekannt, weil niemand so gut wie er mit dieser Waffe umgehen konnte. Die Jungen mochten Martin Langbogen gern, denn zu ihnen war er immer freundlich, wenngleich er sich auch von den Erwachsenen fernhielt. Als Jagdmeister war er gleichzeitig der Förster des Herzogs. Seine Pflichten hielten ihn oft tagelang von der Burg fern, manchmal sogar für Wochen. Dann suchte er mit seinen Fährtenlesern nach Spuren von Wilderei, möglichen Brandgefahren, Trollen oder Gesetzlosen, die in den Wäldern hausten. Aber wenn er im Schloß war und nicht gerade eine Jagd für den Herzog vorbereitete, dann hatte er immer Zeit für die Jungs. Seine dunklen Augen blickten immer fröhlich, wenn sie ihn mit Fragen überhäuften oder nach Geschichten aus den Landen in der Nähe von Crydees Grenzen fragten.
    Martin hatte den Hirschen erreicht, streckte sacht seine Hand aus und berührte seinen Nacken. Der große Kopf fuhr empor, dann stupste der Hirsch mit der Schnauze an Martins Arm. Leise sagte Martin: »Wenn ihr langsam herauskommt, ohne etwas zu sagen, läßt er euch vielleicht in seine Nähe.«
    Pug und Tomas wechselten einen überraschten Blick miteinander und traten dann in die Lichtung hinaus. Langsam gingen sie am Tümpel entlang. Der Hirsch folgte jeder ihrer Bewegungen mit seinem Kopf, wobei er leise bebte.
    Martin tätschelte ihn beruhigend. Tomas und Pug erreichten schließlich den Jäger. »Berührt ihn, aber ganz langsam und vorsichtig, damit er nicht erschrickt«, forderte Martin sie auf.
    Tomas streckte zuerst die Hand aus, und der Hirsch zitterte unter seinen Fingern. Pug wollte die Hand heben, und schon trat das Tier einen Schritt zurück. Martin beruhigte den Hirsch in einer Sprache, die Pug noch nie zuvor gehört hatte, und das Tier stand still. Pug berührte es und staunte über das weiche Fell.
    Plötzlich wich der Hirsch zurück und wandte sich um. Mit einem einzigen Satz war er dann zwischen den Bäumen verschwunden. Martin Langbogen kicherte. »Auch gut. Wäre nicht gut, wenn er zu zutraulich würde. Würde zu schnell über dem Feuer eines Wilddiebes enden.« Tomas flüsterte: »Er ist wunderschön, Martin.« Langbogen nickte, die Augen immer noch auf die Stelle gerichtet, an der das Tier verschwunden war. »Das ist er, Tomas.«
    Pug meinte; »Ich dachte, du jagst Hirsche, Martin. Wie -« »Der alte Weißbart und ich haben so etwas wie ein Abkommen miteinander, Pug. Ich jage nur Junggesellen unter den Hirschen, Böcke ohne Kühe, oder Kühe, die zu alt sind zum Kalben. Wenn Weißbart eines Tages seinen Harem an einen jüngeren Bock verliert, dann erlege ich ihn vielleicht. Jetzt läßt jeder den anderen in Frieden. Der Tag wird kommen, da werde ich ihn über den Schaft meines Pfeiles hinweg ansehen.« Er lächelte den Jungs zu. »Bis dahin werde ich nicht wissen, ob ich den Pfeil fliegen lasse oder nicht.« Er verstummte für eine Weile, als wäre der Gedanke an Weißbarts Altwerden traurig für ihn. Dann meinte er: »Und was bringt zwei so kühne Jäger am frühen Morgen in die Wälder des Herzogs? Da müssen doch noch tausend Dinge zu tun sein, wo heute Nachmittag das große Mittsommerfest stattfindet.«
    Tomas antwortete. »Meine Mutter hat uns aus der Küche gejagt. Wir haben ihr mehr Ärger als sonst gemacht. Mit der Auswahl heute…« Seine Stimme erstarb, und er war plötzlich verlegen. Martins geheimnisvoller Ruf beruhte zum großen Teil auf einer Geschichte zu der Zeit als er nach Crydee gekommen war. Als sein Tag für die Auswahl gekommen war, hatte der Herzog, ihn direkt dem alten Jagdmeister zugeteilt. Er hatte nicht wie die anderen Knaben seines Alters vor den versammelten Handwerksmeistern erscheinen müssen. Dieser Verstoß gegen eine der ältesten, bekannten Traditionen hatte viele Bewohner der Stadt beleidigt, obwohl keiner es gewagt hätte, Lord Borric seine Gefühle offen darzulegen. So wurde Martin Gegenstand ihres Zorns, nicht der Herzog. Im Laufe der Jahre hatte Martin die Entscheidung des Herzogs mehr als gerechtfertigt, aber noch immer waren die meisten Leute wütend über seine Sonderbehandlung an jenem Tage.
    »Tut mir leid, Martin«, entschuldigte sich Tomas.
    Martin nickte. »Verstehe schon, Tomas. Ich mußte diese Ungewißheit vielleicht nicht selbst ertragen, aber ich habe schon viele andere auf den Tag der Auswahl warten sehen. Und seit vier Jahren stehe ich selbst

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