Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gegen einen steten Nordostwind ansegeln, und so waren bereits drei Wochen statt der erwarteten zwei vergangen.
    Pug stand auf dem Vordeck des Schiffes und hatte den Umhang fest um sich gezogen. Die bittere Kälte der Winterwinde war einer sanfteren Kühle gewichen, so als wäre der Frühling nur noch wenige Tage entfernt.
    Rillanon wurde als das Juwel des Königreiches bezeichnet, und Pug fand, daß es diesen Namen ehrlich verdiente. Im Gegensatz zu den hingeduckten Städten des Westens war Rillanon eine Ansammlung aus hohen Türmen, graziös gewölbten Brücken und sich sanft windenden Straßen. All das verteilte sich in entzückender Verwirrung über mehrere Hügel. Auf hohen Türmen flatterten Banner im Wind. Selbst die Fährleute, die die Barken bedienten, die im Hafen von den vor Anker liegenden Schiffen hin und her fuhren, erschienen Pug prächtiger, einfach, weil sie in der Verzauberung Rillanons lebten.
    Der Herzog von Salador hatte ein herzogliches Banner für Borric nähen lassen, das jetzt an der Spitze des Großmastes flatterte und die Beamten der königlichen Stadt darüber informierte, daß der Herzog von Crydee eingetroffen war. Die Gesellschaft ging von Bord und wurde von einer Abordnung der königlichen Garde in Empfang genommen. Am Kopf der Wachen befand sich ein alter, grauhaariger, aber immer noch aufrechter Mann, der Borric herzlich begrüßte.
    Die beiden umarmten sich. Der ältere Mann war in das königliche Purpur und Gold der Wachen gekleidet, mit dem herzoglichen Zeichen über dem Herzen.
    »Borric, es ist schön, dich wieder einmal zu sehen. Wie lange ist es her? Zehn… elf Jahre?«
    Borric betrachtete ihn liebevoll. Er hatte klare, blaue Augen und einen Bart wie Salz und Pfeffer. »Caldric, alter Freund. Es sind dreizehn.«
    Der Mann schüttelte lächelnd den Kopf. »Das war viel zu lange.« Er betrachtete die anderen. Als er Pug erspähte, fragte er: »Ist das dein jüngerer Sohn?«
    Borric lachte. »Nein, obwohl es keine Schande für mich sein würde, wenn er es wäre.« Er wies auf die lange Gestalt von Arutha. »Dies ist mein Sohn. Arutha, komm und begrüße deinen Großonkel.«

    Arutha trat vor, und die beiden umarmten sich. Herzog Caldric Lord aus Rillanon, Generalritter der königlichen Wache und königlicher Kanzler, schob Arutha von sich und betrachtete ihn aus Armeslänge. »Du warst noch ein Knabe, als ich dich das letzte Mal gesehen habe. Ich hätte dich erkennen sollen, denn wenn du auch einiges vom Aussehen deines Vaters hast, so ähnelst du doch auch meinem lieben Bruder - dem Vater deiner Mutter - sehr. Du bist eine Ehre für meine Familie.«
    »Nun, altes Schlachtroß«, unterbrach ihn Borric, »wie geht es in der Stadt?«
    »Es gibt vieles zu besprechen, aber nicht hier. Wir werden euch in den Palast des Königs geleiten und euch bequem unterbringen. Wir werden viel Zeit haben, einander Besuche abzustatten. Was führt dich hierher nach Rillanon?«
    »Ich habe etwas Dringendes mit Seiner Majestät zu besprechen, aber es ist nichts, was man auf der Straße erwähnen sollte. Laß uns in den Palast gehen.«
    Man übergab dem Herzog und seinen Begleitern Reittiere, und die Eskorte bahnte ihnen einen Weg, als sie durch die Stadt ritten. Wenn Krondor und Salador Pug schon mit ihrer Pracht beeindruckt hatten, so machte ihn Rillanon jetzt sprachlos.
    Die Inselstadt war auf vielen Hügeln erbaut. Mehrere kleine Flüsse strömten zum Meer hinunter. Es schien eine Stadt der Brücken und Kanäle, der Türme und Spitzen zu sein. Viele der Gebäude schienen neu, und Pug meinte, daß dies ein Teil des königlichen Plans zum Wiederaufbau der Stadt sein mußte.
    Mehrmals unterwegs sah er Arbeiter, die alte Steine von einem Gebäude entfernten oder neue Wände und Dächer errichteten. Die neueren Gebäude waren mit bunten Steinen geschmückt, vieles davon war Marmor und Quartz, was ihnen eine sanfte weiße, blaue oder rosa Farbe verlieh. Die Pflastersteine in den Straßen waren sauber, und die Gräben waren frei von dem Schmutz, den Pug in den anderen Städten gesehen hatte. Was immer er sonst auch tun mag, dachte der Junge, der König unterhält eine wunderbare Stadt.
    Vor dem Palast floß ein Bach, so daß man den Haupthof über eine hohe, gewölbte Brücke betrat. Es war eine Ansammlung von großen Gebäuden, die durch lange Gänge miteinander verbunden waren und auf einem Hügel inmitten der Stadt lagen.
    Als sie den Hof betraten, ertönten von den Mauern Trompeten, und die Wachen

Weitere Kostenlose Bücher