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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor Rodric dem Vierten, König des Königreichs der Inseln. »Ich bin erfreut, Eure Majestät wohl zu finden.«
    Ein leichter Schatten flog über das Gesicht des Monarchen, dann lächelte er wieder. »Stellt uns Eure Freunde vor.«
    Der Herzog machte seinen Sohn bekannt, und der König sagte: »Nun, es ist wahr, daß einer aus der Linie der conDoins das Blut der Familie unserer Mutter in sich trägt, außer uns selbst.« Arutha verneigte sich und trat zurück. Kulgan war der nächste, als einer der Ratgeber des Herzogs. Meecham aber, der bei Hofe keinen Rang besaß, war in seinem Zimmer geblieben. Der König sagte etwas Höfliches, und Pug wurde vorgestellt. »Junker Pug aus Crydee, Eure Majestät, Meister von Tiefenwald und Mitglied meines Hofes.«
    Der König klatschte in die Hände und lachte. »Der Junge, der die Trolle getötet hat. Wie wundervoll. Wir müssen uns später zusammensetzen, damit Ihr uns von diesem Wunder erzählen könnt. Reisende haben die Kunde von den fernen Küsten Crydees bis hierher gebracht. Wir möchten sie von dem Verfasser dieser tapferen Tat selbst vernehmen.«
    Pug verbeugte sich linkisch. Er spürte Tausende von Augen auf sich ruhen. Es hatte schon vorher Augenblicke gegeben, da er sich gewünscht hatte, die Geschichte mit den Trollen wäre niemals bekannt geworden, doch noch nie war der Wunsch so groß gewesen wie jetzt.
    Er zog sich zurück. Der König erklärte: »Heute abend werde ich einen Ball zu Ehren der Ankunft unseres Vetters Borric veranstalten.«
    Er erhob sich, ordnete seine purpurne Robe um sich und zerrte die goldene Amtskette über den Kopf. Ein Page plazierte sie auf ein purpurnes Samtkissen.
    Dann hob der König die Krone vom Kopf und reichte sie einem anderen Pagen.
    Die Menge verneigte sich, als er von seinem Thron herabstieg. »Kommt, Vetter«, wandte er sich an Borric, »wir wollen uns auf meinen privaten Balkon zurückziehen, wo wir uns ohne die strengen Regeln der Etikette unterhalten können. Ich bin des Prunkes müde.«
    Borric nickte und schritt neben dem König her, nachdem er Pug und den anderen bedeutet hatte zu warten. Herzog Caldric verkündete, daß die Audienz dieses Tages beendet wäre und daß diejenigen, die Petitionen für den König hätten, am nächsten Tag wiederkehren sollten.
    Langsam entfernte sich die Menge durch zwei große Türen, während Arutha, Kulgan und Pug dabei standen. Caldric näherte sich ihnen. »Ich werde euch in einen Raum führen, in dem ihr warten könnt. Es wäre gut für euch, in der Nähe zu bleiben, sollte Seine Majestät eure Anwesenheit wünschen.«
    Ein Lakai brachte sie durch eine kleine Tür neben derjenigen, durch die der König Borric geleitet hatte. Sie betraten einen großen, gemütlichen Raum mit einem langen Tisch in der Mitte, der mit Früchten, Käse, Brot und Wein beladen war. Viele Stühle standen herum, und an den Wänden reihten sich mehrere Diwane, auf denen dicke Kissen lagen.
    Arutha schritt zu den großen Glastüren hinüber und spähte hindurch. »Ich kann Vater und den König auf dem königlichen Balkon sitzen sehen.«
    Kulgan und Pug traten zu ihm und schauten in die Richtung, die Arutha ihnen wies. Zwei Männer saßen dort an einem Tisch, von dem aus sie die Stadt und die See darunter liegen sehen konnten. Der König sprach mit heftigen Gesten, und Borric nickte, während er zuhörte.
    »Ich hatte nicht erwartet, daß Seine Majestät aussehen würde wie Ihr, Hoheit«, meinte Pug.
    Arutha erwiderte mit trockenem Lächeln: »So überraschend ist das eigentlich nicht, wenn man bedenkt, daß mein Vater ein Vetter seines Vaters ist, und meine Mutter ebenso eine Base seiner Mutter war.«
    Kulgan legte eine Hand auf Pugs Schulter. »Viele der adligen Familien sind auf verschiedene Weise miteinander verwandt, Pug. Vettern und Basen vierten oder fünften Grades heiraten aus Gründen der Politik und bringen die Familien wieder enger zusammen. Ich bezweifle, daß es auch nur eine adlige Familie im Osten gibt, die sich nicht auf irgendeine Verwandtschaft mit der Krone berufen kann. Aber sie kann sehr entfernt sein und verworren.«
    Sie kehrten zum Tisch zurück und Pug knabberte an einem Stück Käse. »Der König scheint guter Laune«, sagte er und brachte damit die Sprache auf das Thema, das ihnen allen durch den Kopf ging.
    Kulgan schien erfreut über die ausweichende Art des Jungen, denn nachdem sie Salador verlassen hatten, hatte Borric sie alle hinsichtlich der Bemerkungen von Herzog Kerus gewarnt.

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