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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ähnliches. Zuerst war das nur eine kleine Last, aber die Steuern wurden jährlich erhöht, und jetzt sind die Bauern und Freisassen, ja, sogar die niedrigen Adligen, ausgeblutet. Der König hat sein Programm immer weiter ausgebaut, und jetzt will er die gesamte Hauptstadt neu errichten lassen. Er hat erklärt, er wolle daraus die größte Stadt in der Geschichte der Menschheit machen.
    Vor zwei Jahren kam eine Abordnung von Adligen zum König. Sie baten ihn, seine Ausgaben einzuschränken und die Last für sein Volk zu lindern. Der König wurde zornig, beschuldigte sie des Verrats und ließ sie allesamt hinrichten.
    Als Erland davon erfuhr, begab er sich unverzüglich zum König und verlangte Wiedergutmachung für die Familien der Adligen, die hingerichtet worden waren. Außerdem forderte er Steuersenkungen. Der König - so geht zumindest das Gerücht - wollte sich auf seinen Onkel stürzen. Er wurde aber gerade noch rechtzeitig von den wenigen Ratgebern zurückgehalten, denen er noch vertraute. Sie erklärten Seiner Majestät, daß eine solche Tat, die in der Geschichte des Königreiches noch nie vorgekommen ist, die westlichen Herren ganz sicher dazu bringen würde, sich gegen den König zu erheben.
    Seit jener Zeit ist der Prinz nicht mehr in Rillanon erschienen, und die Angelegenheiten des Königreiches werden von Hilfen getätigt, denn die beiden Männer sind nicht gewillt, miteinander zu reden.«
    Der Herzog sah besorgt drein. »Das ist viel schlimmer, als ich es gehört habe.
    Der Prinz hat mir nur von den Steuern berichtet und von seiner Weigerung, sie im Westen zu erheben. Er sagte, der König hätte zugestimmt, da er erkannt hätte, wie wichtig es wäre, die Garnisonen im Norden und Westen zu erhalten.«
    Kerus schüttelte langsam verneinend den Kopf. »Der König willigte erst ein, als seine Helfer ihm ausmalten, wie es wäre, wenn ganze Armeen von Trollen und Kobolden aus den Nordlanden hereinströmten und die Städte des Königreiches plünderten.«
    »Erland sprach von der gespannten Lage zwischen sich und seinem Neffen.
    Die Handlungen seiner Majestät erwähnte er nicht einmal angesichts der Nachrichten, die ich überbringe.«
    Kerus holte tief Luft. »Borric, ich verbringe so viel Zeit mit den Speichelleckern bei Hofe, daß ich vergesse, daß Ihr aus dem Westen der offenen Sprache frönt. Vergebt mir, wenn ich weniger als direkt klinge. Ich hoffe, ich habe Euer Wort, daß nichts von dem, was ich sage, diesen Raum verlassen wird.« Er sah auch die anderen an, die in der Nähe saßen.
    Borric erklärte: »Sie sind meine persönlichen Begleiter und werden Euer Vertrauen nicht enttäuschen.«
    Kerus nahm einen Becher Wein und trank. Er wischte sich mit dem Ärmel den Mund und erklärte: »Unser König ist nicht mehr der Mann, der er einmal war. Manchmal scheint er wieder ganz der Alte zu sein. Dann lacht er, ist offen und erfüllt von großen Plänen für das Königreich. Zu anderen Zeiten wieder ist er… jemand anderer, als wenn ein dunkler Geist von seinem Herzen Besitz ergriffen hat.
    Paßt auf, Borric, denn nur Erland steht dem Thron noch näher als Ihr selbst.
    Unser König ist sich dieser Tatsache wohl bewußt, und er vermeint Dolche und Gift überall dort zu sehen, wo es sie nicht gibt.«
    Schweigen senkte sich über die Gruppe, und Pug sah Borric die Stirn runzeln.
    Kerus fuhr fort: »Seine Majestät ist von Furcht besessen, daß andere seine Krone begehren könnten. Das mag wohl sein, aber es sind nicht die, die der König verdächtigt. Neben dem König gibt es nur noch vier Männer mit dem Namen conDoin, und sie sind alle Ehrenmänner.« Borric neigte den Kopf bei diesem Kompliment. »Aber es gibt vielleicht noch ein Dutzend anderer, die sich auf Bande zum Thron berufen können, über die Königinmutter und ihre Familie. Alle sind Herren aus dem Osten, und viele von ihnen würden nicht zögern, die erstbeste Gelegenheit zu ergreifen, um ihren Anspruch auf den Thron vor dem Kongreß zu erklären.«
    »Ihr sprecht von Verrat!« Borric war empört.
    »Verrat in den Herzen der Männer, wenngleich nicht in Taten… noch nicht.«
    »Sind die Dinge im Osten bereits so weit fortgeschritten, ohne daß wir im Westen davon wissen?«
    Kerus nickte. »Der Prinz ist ein ehrenwerter Mann, und als solcher hält er unbegründete Gerüchte von seinen Untergebenen fern, selbst von Euch. Wie Ihr bereits gesagt habt, ist es dreizehn Jahre her, seit Ihr das letzte Mal in Rillanon gewesen seid. Alle Urkunden und

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