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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seine Ermahnung hatte mit der alten Weisheit geendet: »In den Gefilden der Macht gibt es keine Geheimnisse, und selbst der Taube hat dort Ohren.«
    Arutha gab zu bedenken: »Unser Monarch ist Launen unterworfen. Laßt uns hoffen, daß er auch dann noch bei guter Stimmung bleibt, nachdem er Vaters Bericht vernommen hat.«
    Der Nachmittag verging nur langsam, während sie auf Kunde vom Herzog warteten. Als die Schatten draußen schon lang geworden waren, erschien Borric plötzlich in der Tür. Er kam zu ihnen mit besorgtem Gesicht. »Seine Majestät verbrachte den größten Teil des Nachmittags damit, mir seine Pläne für eine Wiedergeburt des Königreiches zu erläutern.«
    »Habt Ihr ihm von den Tsuranis berichtet?« erkundigte sich Arutha.
    Der Herzog nickte. »Er hat zugehört und mir dann ruhig erklärt, daß er über die Angelegenheit nachdenken wollte. Wir werden uns morgen oder bald wieder darüber unterhalten. Das war alles, was er sagte.«
    Kulgan bemerkte: »Wenigstens schien er guter Laune.«
    Borric betrachtete seinen alten Ratgeber. »Ich fürchte, zu guter. Ich erwartete ein Zeichen von Unruhe. Ich reite schließlich nicht grundlos durch das gesamte Königreich, aber er schien ungerührt von allem, was ich ihm zu berichten hatte.«
    Kulgan sah ihn besorgt an. »Diese Reise hat ohnehin schon länger gedauert als erwartet. Laßt uns hoffen, daß Seine Majestät nicht zu lange braucht, um sein Handeln zu überdenken.«
    Borric ließ sich schwer in einen Sessel fallen und griff nach einem Becher Wein. »Laßt es uns hoffen.«
    Wie bei jeder Mahlzeit in den vergangenen Tagen herrschte beim Essen gedämpfte Stimmung. Die fünf Männer aus Crydee saßen am Tisch des Herzogs in seinen Gemächern, und Palastdiener in dunkler Tunika mit dem purpur-goldenen Abzeichen des Königs warteten ihnen auf.
    Der Herzog konnte es kaum erwarten, Rillanon zu verlassen, um in den Westen zurückzukehren. Fast vier Monate waren vergangen, seit sie Crydee verlassen hatten: der gesamte Winter. Der Frühling stand vor der Tür, und wenn die Tsurani zum Angriff blasen würden - wie sie es alle erwarteten -, dann war das jetzt nur noch eine Sache von Tagen. Arutha war ebenso rastlos wie sein Vater. Selbst Kulgan war anzumerken, daß das Warten an seinen Nerven zehrte. Nur Meecham, der seine Gefühle nicht zeigte, schien das Warten nichts auszumachen.
    Auch Pug sehnte sich nach der Heimat. Der Palast langweilte ihn. Er wünschte sich zurück in seinen Turm und zu seinen Studien. Auch wollte er Carline gern wiedersehen, obwohl er davon zu niemandem ein Wort verlauten ließ. In letzter Zeit ertappte er sich des öfteren dabei, daß er sie jetzt in einem besseren Licht sah. Er verzieh ihr die Eigenschaften, die ihn einstmals gestört und erzürnt hatten. Darüber hinaus wußte er, daß er vielleicht das Schicksal seines Freundes Tomas ergründen mochte, eine Tatsache, der er mit gemischten Gefühlen entgegensah. Dolgan würde bald Nachricht nach Crydee schicken, wenn der Tau früh in die Berge kam.
    In der vergangenen Woche hatte Borric sich noch mehrmals mit dem König getroffen, aber immer war es unbefriedigend für ihn verlaufen. Das letzte Treffen lag Stunden zurück, aber er wollte nichts darüber sagen, ehe die Diener den Raum verlassen hatten.
    Als die letzten Teller fortgeräumt waren, und die Diener den besten keshianischen Weinbrand des Königs eingeschenkt hatten, erklang ein Klopfen von der Tür. Herzog Caldric trat ein und scheuchte die Diener hinaus. Als das Zimmer leer war, wandte er sich an den Herzog.
    »Borric, verzeih, daß ich euer Mahl störe, aber ich habe Neuigkeiten.«
    Borric erhob sich, ebenso wie die anderen. »Bitte setz dich zu uns. Hier, nimm ein Glas.«
    Caldric nahm den angebotenen Weinbrand und setzte sich in Pugs Sessel, während der Junge sich einen Stuhl herbeizog. Der Herzog von Rillanon nippte an seinem Glas. »Vor weniger als einer Stunde trafen Boten vom Herzog von Bas-Tyra ein. Guy drückte seine Sorge darüber aus, daß der König möglicherweise übermäßig und ungerechtfertigt besorgt sein könnte aufgrund dieser >Gerüchte< von den Problemen im Westen.«
    Borric sprang auf und schleuderte sein Glas durch den Raum, so daß es zersplitterte. Goldbraune Flüssigkeit tropfte an der Wand herab, als der Herzog von Crydee vor Wut fast brüllte. »Was ist das für ein Spielchen, das Guy hier treibt? Was soll dieses Gerede von Gerüchten und übermäßiger, ungerechtfertigter Sorge!«
    Caldric hob

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