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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hafens ist unberührt, aber davon abgesehen ist alles andere verloren.«
    Carline stopfte die Decken um Arutha und schüttelte seine Kissen auf. »Du solltest dich ausruhen.«
    »Im Augenblick bin ich bloß hungrig.«
    Sie brachte ihm eine Schüssel mit heißer Brühe. Er erklärte sich zwar bereit, die leichte Suppe anstelle fester Nahrung zu sich zu nehmen, weigerte sich aber, sich von ihr füttern zu lassen. »Erzählt mir, was passiert ist«, bat er, während er löffelte.
    Fannon schien beunruhigt. »Es waren Tsuranis.«
    Aruthas Hand verhielt mit dem Löffel auf halbem Wege zwischen der Schüssel und seinem Mund. »Tsuranis? Ich dachte, es wären Räuber von den Abendinseln.«
    »Das dachten wir zuerst auch. Aber nachdem wir hier mit Kapitän Trask und den Tsurani-Sklaven gesprochen haben, die bei uns sind, konnten wir uns endlich ein Bild davon machen, was geschehen ist.«
    Tully übernahm die weitere Erzählung. »Nach dem, was die Sklaven sagen, waren diese Männer besonders ausgewählt. Sie nannten das einen Todesüberfall. Sie waren erwählt, die Stadt zu betreten, so viel wie möglich zu zerstören und dann zu sterben, ohne zu fliehen. Sie verbrannten das Schiff gleichermaßen als Zeichen ihrer Unterwerfung als auch, um es unserem Zugriff zu entziehen.«
    Arutha schaute zu Amos Trask hinüber. »Wie konnten sie Euer Schiff an sich bringen, Kapitän?«
    »Ach, das ist eine bittere Geschichte, Hoheit.« Er lehnte sich ein wenig nach rechts, und Arutha fiel seine Wunde wieder ein.
    »Wie geht es Eurer Seite?«
    Trask grinste. Seine dunklen Augen blickten fröhlich. »Eine häßliche Wunde, aber nichts Ernstes. Der gute Pater hat sie geflickt, Hoheit.«
    Tully stieß ein wütendes Geräusch aus. »Der Mann sollte im Bett liegen. Er ist ernster verletzt als du. Aber er wollte nicht gehen, ehe er nicht wußte, ob du in Ordnung bist.«
    Trask kümmerte sich nicht um seinen Kommentar. »Ich hatte schon Schlimmeres. Wir führten einmal einen Kampf mit einer Kriegsgaleere aus Queg und - nun, das ist eine andere Geschichte. Ihr habt nach meinem Schiff gefragt.« Er hinkte zu Arutha hinüber. »Wir hatten eine Ladung Waffen und Brandöl an Bord. In Anbetracht der Situation hier dachte ich, wir würden einen guten Markt vorfinden. Wir durchquerten die Meerengen schon früh in der Saison. Ich hoffte, dadurch vor anderen Schiffen hier anzukommen.
    Wir kamen zwar früh durch, mußten aber unseren Preis dafür zahlen. Ein unheimlicher Sturm zog von Süden herauf, und eine Woche lang trieben wir umher. Als er vorüber war, steuerten wir nach Osten, auf die Küste zu. Ich dachte, wir würden keine Schwierigkeiten haben, unsere Position mit Hilfe von Landmarken zu erkennen. Aber als wir Land sichteten, war nicht einer an Bord, der auch nur irgend etwas erkannt hätte. Da keiner von uns jemals nördlich von Crydee gewesen war, vermuteten wir, daß wir weiter gefahren waren, als wir es wollten.
    Wir segelten bei Tag, denn ich wollte keine unbekannten Klippen und Riffe riskieren. In der dritten Nacht kamen die Tsurani wie ein Schwärm Delphine auf unser Schiff zugeschwommen. Sie tauchten unter dem Schiff hindurch und kamen dann auf beiden Seiten hoch. Als ich endlich von dem Aufruhr an Deck wach wurde, war schon ein volles halbes Dutzend von diesen Bast -bitte um Vergebung, Prinzessin — diesen Tsuranis über mir. Sie brauchten nur Minuten, um mein Schiff an sich zu bringen.« Seine Schultern fielen herab.
    »Es ist hart, sein Schiff zu verlieren, Hoheit.«
    Er verzog das Gesicht. Sofort stand Tully auf und drückte Trask auf den Hocker neben Arutha. Trask erzählte weiter. »Wir konnten nicht verstehen, was sie sagten. Ihre Sprache paßt besser zu Affen als zu Menschen - ich selbst spreche fünf zivilisierte Sprachen, und kann mich mit der Zeichensprache noch in einem Dutzend anderer verständigen. Aber wie ich schon sagte, wir konnten ihr Geplapper nicht verstehen. Trotzdem machten sie ihre Absichten deutlich genug.
    Sie gingen in meine Laderäume und warfen alles über Bord. Mehr als fünfhundert Schwerter schmissen sie einfach über die Seiten. Piken, Lanzen, Langbogen, einfach alles. Sie wußten nicht, was sie von dem Brandöl halten sollten, also ließen sie es in Ruhe. Aber sie vergewisserten sich, daß es an Bord nicht eine einzige Waffe gab, die nicht in ihren Händen war. Dann zogen sich ein paar von diesen Landratten diese schwarzen Lumpen an, schwammen an Land und gingen die Küste entlang zum Leuchtturm. Während

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