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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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war, besaß er genug Verstand, um wieder unter Wasser zu tauchen, als Pfeile um ihn herumschwirrten. In der Finsternis konnte er nichts mehr sehen. Er klammerte sich aber an die Felsen und zog sich mehr vorwärts, als daß er schwamm. Er bewegte sich zurück zum Turm in der Hoffnung, die Angreifer würden vermuten, daß er die andere Richtung eingeschlagen hätte.
    Leise durchbrach er die Wasseroberfläche und blinzelte das salzige Naß aus den Augen. Dann spähte er um einen großen Felsen herum. Er entdeckte dunkle Gestalten, die die Wasserfläche absuchten. Leise bewegte sich Arutha weiter, immer im Schutz der Felsen. Seine geschundenen Muskeln und Knochen schmerzten, als er sich bewegte, aber nichts schien gebrochen zu sein.
    Ein neuerlicher Blitz erhellte die Anlage. Arutha konnte sehen, wie das Schiff sicher im Hafen von Crydee einlief. Es war ein Handelsschiff, aber so besegelt, daß es schneller war als gewöhnlich. Außerdem war es wie ein Kriegsschiff bewaffnet. Wer das Schiff steuerte, der war ein irrsinniges Genie, denn es fuhr nur äußerst knapp an den Felsen vorbei und hielt direkt auf den Kai hinter der Kurve in der Straße zu. Arutha konnte Männer in der Takelage ausmachen, die wie wild die Segel rafften. Auf Deck stand eine Kompanie schwarz gekleideter Krieger, die Waffen bereithielten.
    Arutha wandte seine Aufmerksamkeit den Männern auf dem Weg zu. Einer machte den anderen schweigend ein Zeichen. Sie rannten auf die Stadt zu.
    Ohne sich um seine Schmerzen zu kümmern, zog sich Arutha hoch und umrundete die schlüpfrigen Felsen, um wieder auf die Sandstraße zu gelangen.
    Er kam ein wenig taumelnd auf die Füße und blickte zur Stadt hinüber. Noch immer gab es dort kein Anzeichen von Unruhe, aber er wußte, daß der Ärger bald losbrechen würde. Fannon war vielleicht vorsichtig, wenn es darum ging, Tsurani-Soldaten des Nachts in die Wälder zu verfolgen. Aber ein Piratenschiff in seinem Hafen, das war etwas, auf das er ohne Zögern reagieren würde.
    Aruthas ganzer Körper schmerzte. Schwindel schien ihn fast zu überwältigen.
    Er holte tief Luft und machte sich auf den Weg zur Stadt. Als er an die Stelle kam, wo sein totes Pferd lag, suchte er nach seinem Schwert. Dann fiel ihm ein, daß er es mit in den Hafen genommen hatte. Er stolperte zu einem seiner Begleiter hinüber, der neben einem schwarzgekleideten Bogenschützen lag.
    Arutha bückte sich, um das Schwert des gefallenen Soldaten aufzuheben. Fast wäre er ohnmächtig geworden, als er sich wieder aufrichtete. Er blieb einen Moment stehen, aus Frucht, das Bewußtsein zu verlieren, wenn er sich jetzt nochmal bewegen würde. Als das Summen in seinem Kopf nachgelassen hatte, betastete er ihn vorsichtig mit den Fingern. Sie klebten von trok-kenem Blut.
    Arutha fing an, auf die Stadt zuzugehen. Bei der Bewegung fing das Dröhnen in seinem Kopf von neuem an. Eine Weile stolperte er so dahin. Dann versuchte er sich zum Rennen zu zwingen, aber nach nur drei wackligen Schritten nahm er seinen unbeholfenen Gang wieder auf. Er beeilte sich, so gut er konnte. Als er um die Kurve kam, konnte er die Stadt vor sich liegen sehen.

    Schwache Kampfgeräusche waren zu vernehmen. In der Ferne erspähte er den roten Schein von Flammen, als verschiedene Gebäude in Brand gesetzt wurden. Schreie von Männern und Frauen klangen merkwürdig fern in Aruthas Ohren.
    Er zwang sich zu einem Trab. Als er sich der Stadt näherte, verdrängte die Aussicht auf einen bevorstehenden Kampf viel von dem Nebel, der seinen Geist umgab. Er wandte sich zum Hafen. Die Gebäude entlang der Docks brannten; es war taghell. Aber niemand war zu sehen. Am Kai lag das Schiff der Eindringlinge. Arutha näherte sich leise, fürchtete, daß Wachen postiert worden wären, um es zu schützen. Als er die Planke erreichte, die vom Schiff zum Kai führte, war alles still-.Die Geräusche des Kampfes kamen aus der Ferne, als hätten die Feinde erst tief in der Stadt mit dem Kampf angefangen.
    Als er sich entfernen wollte, rief eine Stimme aus dem Schiff: »Götter der Gnade! Ist da wer?« Die Stimme klang tief und kräftig, aber mit einem Unterton des Entsetzens.
    Arutha rannte die Planke mit gezogenem Schwert hinauf. Als er oben ankam, blieb er stehen. Vom Oberdeck aus konnte er deutlich ein Feuer unten im Schiff ausmachen. Er sah sich um. Wohin er auch blickte, da sah er Matrosen tot in ihrem eigenen Blut liegen. Vom Heck des Schiffes ertönte die Stimme.
    »He, Ihr da, Mann. Wenn Ihr ein

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