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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Crydee zu. Drei Jahre lang waren die Tsuranis an vier Fronten beschäftigt gewesen. Sie hatten den Armeen des Herzogs im Osten, den Eiben und Zwergen im Norden, der Garnison von Crydee im Westen und der Bruderschaft des Düsteren Pfades und den Trollen im Süden gegenüber gestanden.
    Die Fährtensucher waren den Tsurani-Wegbereitern dicht auf den Fersen geblieben, gelegentlich zu dicht. Zweimal waren sie gezwungen gewesen, vor den Angreifern zu fliehen. Es waren Tsurani-Krieger, die trotzig und gewillt waren, dem Jagdmeister aus Crydee und seinen Männern zu folgen. Einmal waren sie überholt worden, und Martin hatte während dieses Kampfes einen seiner Männer verloren.
    Martin stieß den rauhen Schrei einer Krähe aus. Ein paar Minuten später stießen die drei restlichen Fährtensucher zu ihm. Einer, ein junger Mann mit langem Gesicht namens Garret sagte:
    »Sie bewegen sich weit westlich, anders, als ich es vermutete.«
    Langbogen dachte darüber nach. »Aye, es sieht so aus, als ob sie vorhaben, das ganze Land rund ums Schloß zu umgehen. Oder aber sie wünschen einfach aus einem unerwarteten Winkel zuzuschlagen.« Mit einem breiten Grinsen meinte er dann:
    »Aber höchstwahrscheinlich durchkämmen sie einfach das ganze Gebiet, ehe sie zuschlagen, um sicherzugehen, daß sie keine plündernden Truppen hinter sich haben.«
    Ein anderer Mann meinte: »Aber sie wissen doch sicher, daß wir ihr Kommen und Gehen bemerken.«
    Langbogen grinste noch breiter. »Zweifellos. Aber ich glaube, daß ihnen das gleichgültig ist.« Er schüttelte den Kopf. »Diese Tsuranis sind schon arrogante Kerle.« Er wies auf den jungen Mann. »Garret, du kommst mit mir. Ihr beiden kehrt unverzüglich ins Schloß zurück. Berichtet dem Schwertmeister, daß noch weitere zweitausend Tsuranis sich im Anmarsch auf Crydee befinden.« Ohne ein Wort machten sich die beiden Männer auf den Weg zum Schloß.
    Zu seinem übriggebliebenen Kameraden meinte Martin: »Komm, laß uns zum Feind zurückkehren und sehen, was da los ist.«
    Garret schüttelte den Kopf. »Eure fröhliche Art trägt kaum dazu bei, meine Sorgen zu verdrängen, Jagdmeister.«
    Sie kehrten auf dem Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Langbogen erklärte; »Für den Tod ist eine Zeit so gut wie jede andere. Er kommt, wann er will. Also, warum sollten wir uns Sorgen machen?«
    »Aye«, machte Garret, aber sein langes Gesicht verriet, daß er nicht davon überzeugt war. »Warum eigentlich?«
    Sie setzten sich mit langen, lockeren Schritten in Trab. Der Wald lag in hellem Sonnenlicht, aber zwischen den dicken Stämmen gab es genügend dunkle Fleckchen, wo ein Feind lauern konnte. Garret überließ es Langbogen, zu entscheiden, ob es sicher war, an diesen Verstecken vorüberzueilen. Dann blieben plötzlich beide Männer abrupt stehen. Sie hatten eine Bewegung vor sich gehört. Geräuschlos verschmolzen sie mit einem schattigen Dickicht. Eine Minute verstrich langsam, ohne daß einer der Männer etwas gesagt hätte. Dann erreichte sie ein schwaches Flüstern, dessen Worte sie nicht verstehen konnten.
    In ihr Blickfeld traten zwei Gestalten, die sich vorsichtig über einen Nord-Süd verlaufenden Pfad begaben, der von dem abzweigte, dem Martin folgte. Beide waren in dunkelgraue Umhänge gehüllt und hielten ihre Bogen schußbereit. Sie blieben stehen. Einer kniete nieder, um die Spuren zu studieren, die Langbogen und seine Männer hinterlassen hatten. Er wies auf die Spur und sprach zu seinem Kameraden, der nickte und auf dem Weg zurückkehrte, den sie gekommen waren.
    Langbogen hörte Garret zischen, als er Luft holte. Ein Fährtensucher der Bruderschaft des Düsteren Pfades durchsuchte das Gebiet. Nach einer kurzen Suche folgte er seinem Kameraden.
    Garret rührte sich, und Martin packte seinen Arm. »Noch nicht«, flüsterte er.
    »Was tun die so weit im Norden?« fragte Garret leise.
    Martin schüttelte den Kopf. »Sie müssen hinter unseren Patrouillen am Fuß der Berge hereingeschlüpft sein. Im Süden sind wir nachlässig geworden.
    Garret. Wir haben nie damit gerechnet, daß sie sich so weit westlich der Berge nach Norden begeben würden.« Schweigend wartete er einen Moment, dann wisperte er: »Vielleicht sind sie des Grünen Herzens müde geworden und versuchen jetzt, ihre Brüder in den Nordlanden zu erreichen.«
    Garret setzte zum Sprechen an, brach aber wieder ab, als ein weiterer Düsterer Bruder die Stelle betrat, die die anderen soeben erst verlassen hatten. Er

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