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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Als sie den Raum erreichten, der für die Frauen aus der Stadt und der Burg vorbereitet worden war, damit sie sich zu Zeiten eines Angriffs hierhin zurückziehen konnten, sah Carline die anderen Frauen schon warten.
    Aneinandergedrängt suchten sie Trost beieinander.
    Der Soldat salutierte entschuldigend. »Bitte die Prinzessin um Vergebung.
    Aber der Junker schien äußerst entschieden.«
    Plötzlich verging Carlines Wut. Ein kleines, zufriedenes Lächeln trat an die Stelle des finster verzogenen Gesichtes. »Ja, nicht wahr?«
    Reiter stürmten in den Hof. Hinter ihnen schwangen die schweren Tore zu.
    Arutha beobachtete es von den Mauern und wandte sich an Fannon.

    »Die Tsuranis würden uns gewiß nicht angreifen, wenn der Vorteil auf unserer Seite läge.« Alles schien friedlich, abgesehen von der niedergebrannten Stadt, die als beständige Erinnerung an den Krieg in der Ferne aufragte. Aber Arutha wußte auch, daß sich jenseits der Stadt, in den Wäldern im Norden und Nordosten, eine Armee versammelte. Und allen Berichten zufolge marschierten zweitausend weitere Tsuranis auf Crydee zu.
    »Geh wieder rein, du von Ratten gebissener, mutterloser Hund.«
    Arutha schaute in den Hof hinunter und entdeckte Amos Trask, der nach der verängstigten Gestalt eines Fischers trat. Dieser hastete in eine der vielen, groben Hütten zurück, die an der Innenseite der Burgmauer klebten und die letzten Stadtbewohner beherbergten, die nicht nach Süden gezogen waren. Die meisten Stadtbewohner hatten sich nach dem Todesangriff nach Carse eingeschifft, aber einige wenige waren den Winter über hier geblieben.
    Abgesehen von einigen Fischern, die bleiben sollten, um für die Versorgung der Garnison mit Lebensmitteln zu sorgen, sollten alle im kommenden Frühjahr nach Tulan und Carse gebracht werden. Aber die ersten Schiffe der kommenden Saison waren erst in einigen Wochen fällig. Amos war dazu eingeteilt worden, sich um diese Leute zu kümmern. Er sollte dafür sorgen, daß die Leute nicht ständig jemandem vor die Füße liefen oder zuviel Unruhe ins Schloß brachten. Der ehemalige Kapitän zur See hatte sich in den ersten Wochen, nachdem die Stadt niedergebrannt worden war, als ein Geschenk der Götter erwiesen. Amos hatte das notwendige Talent zum Kommando. Er hielt die harten, individualistischen Fischer mit ihren schlechten Manieren zusammen. Arutha hielt ihn für einen Aufschneider, Lügner und höchstwahrscheinlich sogar für einen Piraten, fand ihn aber im großen und ganzen recht liebenswert.
    Gardan kam die Stufen vom Hof herauf, gefolgt von Roland. Gardan salutierte vor dem Prinzen und dem Schwertmeister und sagte: »Das ist die letzte Patrouille gewesen, Herr.«
    »Dann müssen wir nur noch auf Langbogen warten«, meinte Fannon.
    Gardan schüttelte den Kopf. »Keine einzige Patrouille hat ihn irgendwo gesehen, Herr.«
    »Dann ist Langbogen wahrscheinlich näher bei den Tsuranis, als irgendein Soldat mit gesundem Verstand es wagen würde«, rätselte Arutha. »Was meint Ihr, wann erscheint der Rest der Tsuranis?«
    Gardan deutete nach Nordost und erklärte: »In weniger als einer Stunde, wenn sie direkt hierherkommen.« Er schaute zum Himmel empor. »Sie haben keine vier Stunden mehr Licht. Wir können einen Angriff vor Einbruch der Nacht erwarten. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß sie erst Stellung beziehen, ihre Männer ruhen lassen und beim ersten Tageslicht angreifen.«
    Arutha schaute zu Roland. »Sind die Frauen in Sicherheit?«
    Roland grinste. »Alle, aber deine Schwester könnte ein paar harte Worte über mich zu sagen haben, wenn das alles vorüber ist.«
    Arutha erwiderte sein Grinsen. »Wenn das hier vorüber ist, will ich wohl mit ihr fertig werden.« Er schaute sich um. »Dann wollen wir also warten.«
    Schwertmeister Fannons Blicke glitten über die trügerisch friedliche Szene vor ihnen. Ein Ton von Sorge mischte sich in seine bisherige Entschiedenheit, als er erklärte: »Ja, jetzt werden wir warten.«
    Martin hob die Hand. Seine drei Fährtensucher blieben reglos stehen. So weit sie sagen konnten, war alles still im Wald. Aber sie wußten, daß Martin schärfere Sinne besaß als jeder sonst. Nach einem Augenblick zog er weiter. Er ging ihnen voraus.
    Seit zehn Stunden waren sie den Spuren der Tsuranis gefolgt. Soweit er es beurteilen konnte, waren die Tsuranis wieder einmal entlang der Furten des Flusses Crydee von Elvandar zurückgeschlagen worden. Und jetzt wandten sie ihre Aufmerksamkeit dem Schloß

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