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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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schaute sich um und hob dann eine Hand zum Signal. Andere Gestalten erschienen entlang des Weges, der von dem abzweigte, auf dem Martins Männer unterwegs gewesen waren. Einzeln, zu zweit und zu dritt überquerten Düstere Brüder den Pfad und verschwanden dann zwischen den Bäumen.
    Garret hockte mit angehaltenem Atem. Er konnte Martin leise zählen hören, als die Gestalten vor ihren Augen vorüberzogen:
    »…zehn, zwölf, fünfzehn, sechzehn, achtzehn…«
    Der Strom dunkelumhüllter Gestalten setzte sich fort. Er erschien Garret unendlich, »…einunddreißig, zweiunddreißig, vierunddreißig…«
    Immer größere Gruppen von Brüdern erschienen, und nach einer Weile flüsterte Martin: »Das sind mehr als einhundert.«
    Noch immer kamen neue hinzu. Einige schleppten Bündel auf ihren Rücken und Schultern. Viele trugen die dunkelgrauen Bergmäntel, aber andere waren grün, braun oder schwarz gekleidet. Garret beugte sich dicht zu Martin hinüber und wisperte:
    »Du hast recht. Das ist eine Auswanderung gen Norden. Ich zähle bereits über zweihundert.«
    Martin nickte. »Und es kommen immer noch mehr.«
    Noch viele Minuten lang überquerten die Düsteren Brüder den Pfad.
    Schließlich kamen anstatt der Krieger zerlumpt aussehende Frauen und Kinder den Weg entlang. Als sie vorüber waren, überquerte eine Gruppe von zwanzig Kämpfern den Pfad. Dann war alles wieder still.
    Einen Augenblick lang warteten sie schweigend. Dann sagte Garret: »Sie ähneln wirklich den Eiben, wenn sie eine so große Zahl durch die Wälder bringen können, ohne entdeckt zu werden.«
    Martin lächelte. »Ich würde dir raten, diese Tatsache nicht dem nächsten Elb gegenüber zu erwähnen, auf den du stößt.« Langsam stand er auf und reckte seine Glieder. Ein schwacher Ton erklang von Osten her, und ein nachdenklicher Ausdruck trat auf Martins Gesicht. »Was meinst du, wie weit sind die Düsteren Brüder inzwischen von uns entfernt?«
    »Das hintere Ende vielleicht einhundert Meter, das vordere eine Viertel Meile oder weniger. Warum?«
    Martin grinste. Ein ungutes Gefühl beschlich Garret, als er die Ironie in seinen Augen sah. »Komm, ich glaube, ich weiß, wo wir ein bißchen Spaß haben können.«
    Garret stöhnte leise. »Ach, Jagdmeister, ich bekomme eine Gänsehaut, wenn Ihr Spaß erwähnt.«
    Martin versetzte dem Mann einen freundlichen Schlag vor die Brust. »Komm schon, Bursche.« Der Jagdmeister bahnte den Weg, gefolgt von Garret. Sie liefen durch den Wald und vermieden dabei mit Leichtigkeit Hindernisse, die weniger erfahrenen Waldläufern Schwierigkeiten gemacht hätten.
    Sie kamen an eine Unterbrechung in der Spur, und beide Männer blieben stehen. Am Ende der Spur, im Dämmerlicht des Waldes kaum noch auszumachen, erschienen ein paar Wegbereiter der Tsuranis. Martin und Garret versteckten sich zwischen den Bäumen. Der Jagdmeister erklärte; »Der Haupttrupp ist dicht dahinter. Wenn sie die Kreuzung erreichen, an der die Düsteren Brüder vorübergezogen sind, folgen sie ihnen vielleicht.«
    Garret schüttelte den Kopf. »Oder auch nicht. Also werden wir dafür sorgen, daß sie es auch bestimmt tun.« Er holte tief Luft und fügte hinzu: »Na schön.«
    Dann sandte er ein Stoßgebet an Kilian, die Sängerin des Grünen Schweigens, Göttin der Waldbewohner, und sie nahmen ihre Bogen von der Schulter.
    Martin trat auf den Pfad hinaus und zielte. Garret folgte seinem Beispiel. Die Wegbereiter der Tsuranis kamen in Sicht. Sie schritten durch das dichte Unterholz den Pfad entlang, so daß der Haupttrupp leichter folgen konnte.
    Martin wartete, bis sie schon gefährlich nahe waren. Dann, gerade als der erste Mann sie bemerkte, ließ er seinen Pfeil fliegen. Die beiden ersten Männer fielen, und noch ehe sie auf dem Boden aufschlugen, wurden zwei weitere Pfeile losgeschickt. Martin und Garret zogen mit flüssigen Bewegungen immer weitere Pfeile aus den Köchern auf ihren Rücken, legten sie ein und ließen sie mit ungewöhnlicher Schnelligkeit und Treffsicherheit fliegen. Es war nicht aus Freundlichkeit, daß Martin vor fünf Jahren Garret ausgewählt hatte. Im Augenblick des Sturms stand er fest und ruhig und tat, wie ihm befohlen - und das mit Geschick.
    Zehn verblüffte Tsuranis fielen, ehe sie noch Alarm schlagen konnten. Ruhig schulterten Martin und Garret ihre Bögen und warteten. Dann erschien entlang des Pfades eine wahrhaftige Mauer aus farbigen Rüstungen. Die Tsurani-Offiziere des Zuges blieben entsetzt stehen, als

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