Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
eine leuchtendrote Rüstung gekleidet war, langsam auf das Schloß zuzuschreiten.
    Arutha und die anderen beobachteten schweigend, wie der Mann die Entfernung zum Tor zurücklegte. Er schaute weder rechts noch links, auch nicht empor zu den Menschen auf den Mauern, sondern er marschierte mit stur nach vorn gerichtetem Blick direkt auf das Tor zu. Dort zog er eine große Axt hervor und schlug dreimal mit dem Schaft gegen das Holz.
    »Was macht er denn?« fragte Roland, der gerade die Treppe hinaufkam.
    Wieder hämmerte der Tsurani an die Burgtore. »Ich glaube«, meinte Langbogen, »er befiehlt uns, zu öffnen und die Burg zu verlassen.«
    Dann holte der Tsurani aus und schlug seine Axt ins Tor, wo sie zitternd steckenblieb. Ohne Eile drehte er sich um und begab sich unter dem Jubel der zuschauenden Tsuranis wieder zu seiner Armee zurück.
    »Nun«, meinte Fannon, »ich denke, es ist an der Zeit, ihnen eine Antwort zu geben.« Er hob den Arm hoch über den Kopf. »Wurfmaschinen bereit!« brüllte er. Auf den Turmspitzen und entlang der Mauern zeigten sich Flaggen zur Antwort. Er ließ den Arm sinken, und die mächtigen Maschinen wurden abgefeuert. Von den kleineren Türmen wurden mit Hilfe von Wurfapparaten, die wie gigantische Bogen aussahen, speerähnliche Geschütze abgeschossen.
    Ganz oben auf der Burg standen Steinschleudermaschinen, die Eimer mit schweren Steinen auf die Angreifenden hinabschleuderten. Der Regen aus Steinen und Geschossen landete mitten zwischen den Tsuranis, zerschmetterte ihre Köpfe und Glieder und riß klaffende Löcher in ihre Reihen. Die Schreie der verwundeten Männer konnten von den Verteidigern gehört werden, als die Wurfmaschinen schnell erneut geladen wurden.
    Verwirrt liefen die Tsuranis durcheinander. Als der zweite Schauer aus Steinen und Geschossen sie traf, verloren sie die Nerven und liefen davon. Die Verteidiger auf der Mauer schrieen fröhlich auf. Ihr Jubel erstarb jedoch, als sich die Tsuranis außerhalb der Reichweite der Geschütze erneut gruppierten.

    Gardan erklärte: »Schwertmeister, ich glaube, die wollen uns aushungern.«
    »Ich glaube, du irrst dich«, meinte Arutha. Er zeigte auf die Tsuranis. Die anderen folgten seinem Blick. Eine große Anzahl von ihnen hatte sich von dem Hauptteil gelöst und trat jetzt vor. Sie blieben gerade außerhalb der Geschoßreichweite stehen.
    »Sieht aus, als würden die einen Angriff vorbereiten. Aber mit nur einem Teil ihrer Kraft?« grübelte Fannon.
    Ein Soldat erschien. »Hoheit, es gibt keine Anzeichen von Tsuranis auf irgendeiner anderen Seite.«
    Arutha blickte fragend zu Fannon hinüber. »Aber warum nur eine Mauer angreifen?« Nach ein paar Minuten sagte er: »Ich schätze, eintausend.«
    »Eher zwölfhundert«, widersprach Fannon. Er sah am Rücken der Angreifer Sturmleitern auftauchen. »Jetzt kann es jeden Augenblick losgehen.«
    Eintausend Verteidiger warteten innerhalb der Mauern. Andere Männer aus Crydee bemannten immer noch ferne Garnisonen und Posten, aber der Großteil der Streitkräfte des Herzogtums war hier versammelt. »Wir können ihnen Widerstand leisten, solange die Mauern standhalten. Wir können mit ihnen fertigwerden, solange sie nicht zehn zu eins im Vorteil sind.«
    Weitere Boten kamen von den anderen Mauern. »Noch immer rührt sich nichts im Osten, Norden und Süden, Schwertmeister«, berichtete einer.
    Die Boten gingen, und das Warten setzte sich fort. Die Sonne zog ihre Bahn über den Himmel, bis sie eine Stunde vor Sonnenuntergang im Rücken der Angreifer stand. Plötzlich ertönten Hörner und Trommelschläge, und die Tsuranis stürzten sich auf die Burgwälle. Die Wurfmaschinen sangen und rissen große Löcher in die Reihen der Angreifer. Aber immer noch kamen sie, bis sie in den Bereich der geduldig wartenden Bogenschützen gelangten. Ein Hagel von Pfeilen ergoß sich über die Angreifer, und bis auf den letzten Mann brach die erste Reihe geschlossen zusammen. Dann kamen die dahinter wartenden Krieger. Sie hielten große, bunte Schilde über ihre Köpfe, als sie auf die Mauern zustürmten. Ein halbes Dutzendmal fielen Männer. Sie ließen Sturmleitern fallen - aber schon hoben andere sie auf und setzten den Sturm fort.
    Tsurani-Bogenschützen beschossen die Männer auf der Mauer mit ihren eigenen Bogen, und die Männer aus Crydee fielen von den Zinnen. Arutha duckte sich hinter die Burgmauern, als Pfeile über seinen Kopf zischten. Dann riskierte er einen Blick. Eine Horde von Angreifern war

Weitere Kostenlose Bücher